Guenzburger Zeitung

Gerd Mannes will bayerische Traditione­n erhalten

Der Leipheimer kandidiert für die AfD. Die Flutpolder-Debatte war für ihn ein Wendepunkt

- VON PETER BAUER

Leipheim Flutpolder: Dieser Begriff ist mit einem Wendepunkt im Leben von Gerd Mannes untrennbar verknüpft. Der Leipheimer war 2015 Gründungsm­itglied der Interessen­vertretung „Kein Flutpolder in Leipheim“. Das Thema ließ die Wogen hochgehen, die Initiative sammelte 12300 Unterschri­ften gegen das Projekt. Mannes hat wiederholt kritisiert, dass die CSU die berechtigt­en Interessen der Bürger nicht ernstgenom­men hätte. Nicht zuletzt dies hätte ihn dazu bewogen, sich der AfD anzuschlie­ßen und sich aktiv für sie zu engagieren. Bei der aktuellen Landtagswa­hl ist Mannes AfD-Direktkand­idat im Stimmkreis. Im Bezirk Schwaben kandidiert er auf Listenplat­z 2. Mannes ist einer der stellvertr­etenden bayerische­n Landesvors­itzenden, Bezirksund Kreisvorsi­tzender. Auf bayerische­r Ebene ist er unter anderem für die Mitglieder­verwaltung und den Bereich IT zuständig. All das macht deutlich, dass Mannes zweifellos dem Kreis der einflussre­ichsten bayerische­n AfD-Politiker zuzurechne­n ist. Den in der öffentlich­en Diskussion immer wieder geäußerten Vorwurf, die AfD sei eine Gefahr für die Demokratie, weist er entschiede­n zurück. „Von der AfD geht keine Gefahr für die Demokratie aus. Im Gegenteil, wir sind für mehr direkte Demokratie“, sagt er. Als Beispiele nennt er die Diskussion um den Flutpolder in Leipheim oder auch um verschiede­ne Ortsumgehu­ngen. Hier sollten die betroffene­n Bürger vor Ort mehr Gehör finden und sich in den politische­n Prozess einbringen können.

Immer wieder kritisiert Mannes die seiner Ansicht nach ausufernde Bürokratie, für die auch die EU maßgeblich verantwort­lich sei. Dies habe sehr negative Auswirkung­en in der Wirtschaft, aber auch in deren Bereichen wie beim Wohnungsba­u oder im Gesundheit­sbereich. Auch hier gebe es eine wahre Flut von bürokratis­chen Vorschrift­en, die beispielsw­eise in der Pflege die tatsächlic­he Pflegezeit für die Menschen drastisch einschränk­e.

Auch beim Bau neuer Wohnungen wirke sich die Bürokratie sehr hemmend aus. Hier mache sich aber auch die Ankunft der zahlreiche­n Flüchtling­e negativ bemerkbar. Mit Nachdruck kritisiert Mannes die Flüchtling­spolitik Angela Merkels, die zu einer Spaltung der Gesellscha­ft geführt habe. Mit Blick auf die zuletzt ganz Deutschlan­d aufwühlend­en Geschehnis­se von Chemnitz betont er, dass es ein Grundrecht sei, zu demonstrie­ren. Es sei nicht objektiv, hier einfach pauschal von braunem Mob sprechen. Für die Behauptung der Bundesregi­erung, es habe Menschenja­gden gegeben, fehle der Nachweis. Natürlich müsse aber jede Straftat geahndet werden. Aber das bedeute auch eine konsequent­e und zügige Abschiebun­g von Migranten, wenn diese straffälli­g geworden seien. Mannes hebt seine persönlich­e Heimatverb­undenheit hervor. Wichtig sei es, die bayerische­n Traditione­n zu erhalten.

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Foto: AfD KV Günzburg Der 49 jährige Gerd Mannes aus Leip heim kandidiert bei der Landtagswa­hl für die AfD. Er ist einer der stellvertr­e tenden bayerische­n Landesvors­itzenden der AfD.

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