Gerd Mannes will bayerische Traditionen erhalten
Der Leipheimer kandidiert für die AfD. Die Flutpolder-Debatte war für ihn ein Wendepunkt
Leipheim Flutpolder: Dieser Begriff ist mit einem Wendepunkt im Leben von Gerd Mannes untrennbar verknüpft. Der Leipheimer war 2015 Gründungsmitglied der Interessenvertretung „Kein Flutpolder in Leipheim“. Das Thema ließ die Wogen hochgehen, die Initiative sammelte 12300 Unterschriften gegen das Projekt. Mannes hat wiederholt kritisiert, dass die CSU die berechtigten Interessen der Bürger nicht ernstgenommen hätte. Nicht zuletzt dies hätte ihn dazu bewogen, sich der AfD anzuschließen und sich aktiv für sie zu engagieren. Bei der aktuellen Landtagswahl ist Mannes AfD-Direktkandidat im Stimmkreis. Im Bezirk Schwaben kandidiert er auf Listenplatz 2. Mannes ist einer der stellvertretenden bayerischen Landesvorsitzenden, Bezirksund Kreisvorsitzender. Auf bayerischer Ebene ist er unter anderem für die Mitgliederverwaltung und den Bereich IT zuständig. All das macht deutlich, dass Mannes zweifellos dem Kreis der einflussreichsten bayerischen AfD-Politiker zuzurechnen ist. Den in der öffentlichen Diskussion immer wieder geäußerten Vorwurf, die AfD sei eine Gefahr für die Demokratie, weist er entschieden zurück. „Von der AfD geht keine Gefahr für die Demokratie aus. Im Gegenteil, wir sind für mehr direkte Demokratie“, sagt er. Als Beispiele nennt er die Diskussion um den Flutpolder in Leipheim oder auch um verschiedene Ortsumgehungen. Hier sollten die betroffenen Bürger vor Ort mehr Gehör finden und sich in den politischen Prozess einbringen können.
Immer wieder kritisiert Mannes die seiner Ansicht nach ausufernde Bürokratie, für die auch die EU maßgeblich verantwortlich sei. Dies habe sehr negative Auswirkungen in der Wirtschaft, aber auch in deren Bereichen wie beim Wohnungsbau oder im Gesundheitsbereich. Auch hier gebe es eine wahre Flut von bürokratischen Vorschriften, die beispielsweise in der Pflege die tatsächliche Pflegezeit für die Menschen drastisch einschränke.
Auch beim Bau neuer Wohnungen wirke sich die Bürokratie sehr hemmend aus. Hier mache sich aber auch die Ankunft der zahlreichen Flüchtlinge negativ bemerkbar. Mit Nachdruck kritisiert Mannes die Flüchtlingspolitik Angela Merkels, die zu einer Spaltung der Gesellschaft geführt habe. Mit Blick auf die zuletzt ganz Deutschland aufwühlenden Geschehnisse von Chemnitz betont er, dass es ein Grundrecht sei, zu demonstrieren. Es sei nicht objektiv, hier einfach pauschal von braunem Mob sprechen. Für die Behauptung der Bundesregierung, es habe Menschenjagden gegeben, fehle der Nachweis. Natürlich müsse aber jede Straftat geahndet werden. Aber das bedeute auch eine konsequente und zügige Abschiebung von Migranten, wenn diese straffällig geworden seien. Mannes hebt seine persönliche Heimatverbundenheit hervor. Wichtig sei es, die bayerischen Traditionen zu erhalten.