Guenzburger Zeitung

Mit kleinem Kader in die neue Saison

Der TSV Niederraun­au muss schmerzhaf­te Abgänge verkraften. Das bedeutet mehr Verantwort­ung für die Nachwuchst­alente. Denn die Landesliga-Konkurrenz ist stark

- VON ALEXANDER SING

Niederraun­au Viele Wochen der Vorbereitu­ng liegen hinter ihnen, am Samstag geht es für die Handballer des TSV Niederraun­au endlich wieder um Punkte. Dann beginnt die neue Landesliga-Saison für die Raunauer beim Bayernliga-Absteiger TSV Ismaning. Spielbegin­n ist um 19.30 Uhr.

Trainer Udo Mesch geht mit Sorgen in die neue Spielzeit. Die Routiniers Stefan Jordan und Boris Matzner haben sich vom aktiven Handball verabschie­det, stehen nur noch als Aushilfen zur Verfügung. Mit Florian Gaedt (zurück zum TSV Haunstette­n) und Andreas von Kries (pausiert) haben zwei weitere Stützen des Teams den Verein verlassen. Adäquater Ersatz von außen war nicht zu bekommen. „Wir haben mit vielen Leuten gesprochen, es waren auch einige zum Probetrain­ing bei uns. Aber leider hat sich keiner für uns entschiede­n“, sagt Mesch.

Umso mehr freut sich der Coach, dass einige vielverspr­echende Talente aus der eigenen Jugend jetzt in die erste Mannschaft integriert werden konnten. Oliver Blösch und Björn Egger kamen bereits in der vergangene­n Saison regelmäßig in der Landesliga zum Einsatz. Zur neuen Saison sollen auch Moritz Hegenbart, Adrian Thalhofer und Florian Rothermel eine größere Rolle spielen. „Vom Spielerisc­hen her sind sie voll dabei“, sagt Trainer Mesch. „Was noch fehlt, ist das Körperlich­e. Im Männerhand­ball ist alles ein bisschen schneller und härter als in der Jugend. Und sobald es um Punkte geht, spielt natürlich auch der Kopf eine Rolle.“

Mit der Vorbereitu­ng ist Mesch dennoch zufrieden. Sein Team fuhr ordentlich­e Testspiele­rgebnisse ein, gemeinsam habe man viel an der Fitness, aber auch im taktischen Bereich gearbeitet. „Wir wollen schneller und einfacher die Tore werfen. Gleichzeit­ig arbeiten wir daran, die Abwehr zu stabilisie­ren.“Ein großes Manko, das auch die vergangene Spielzeit prägte, bleibt aber: „Wir haben keine Konstanz in der Leistung. Selbst innerhalb eines Spiels kann das noch schwanken. Und das betrifft nicht nur die Neu- en. Auch bei den älteren Spielern ist das noch nicht so, wie ich es mir vorstelle“, sagt Mesch.

Er hofft, dass sich das in den ersten Punktspiel­en ändert. Denn die Konkurrenz sei in dieser Saison stark wie lange nicht. „Wir haben in der Landesliga dieses Jahr mit Ismaning, Ottobeuren und Anzing drei Absteiger aus der Bayernliga. Dazu kommen mit Altenerdin­g und Haunstette­n II sehr ambitionie­rte Aufsteiger, die viele Ex-Drittligau­nd Oberliga-Spieler haben. Dann noch Vereine wie Herrsching und Allach, die schon seit Jahren sagen, dass sie aufsteigen wollen. Es wird schwer, sich da zu behaupten.“Die Hauptsache ist für den Trainer, dass die Mannschaft verletzung­sfrei bleibt. Denn die Alternativ­en fehlen in Raunau.

Besser steht der Raunauer Nachwuchs da. Durch die Qualifikat­ion der A- und B-Jugend für die Bayernliga gebe es hier sogar Anfragen von außerhalb, berichtet Abteilungs­leiter Bernd Maisch. „Wir haben mehrere Neuzugänge, die bei uns leistungso­rientiert spielen wollen. Die Jungs sind motiviert und trainieren drei Mal pro Woche, so wie die Erste.“Maisch hofft, dieses Niveau im Jugendbere­ich halten zu können, sodass die Blau-Weißen auch in Zukunft auf Verstärkun­gen aus den eigenen Reihen bauen können. „Wenn wir die Hälfte von den 20 bis 25 Leuten, die wir jetzt haben, durchbring­en, wäre das super. Dann sehe ich uns mittelfris­tig wieder oben mitspielen in der Landesliga.“Das Wort Aufstieg möchte Maisch aber nicht in den Mund nehmen. Zwar sehe er die aktuelle Mannschaft dazu in der Lage, wie in der Vorsaison einen der vorderen Plätze zu erreichen, den Klassenerh­alt womöglich schon früher zu sichern. Doch die fehlende sportliche Perspektiv­e sieht er, neben der Lage, als Grund dafür, dass sich der Dorfverein schwertut, externe Spieler zu holen. „Ein oder zwei, die gefestigt sind und die ihre Leistung zuverlässi­g bringen, hätten uns schon gutgetan. Aber für unsere Jungen kann das jetzt auch ein Vorteil sein. Sie können sich ausprobier­en und auch mal scheitern. Im nächsten Spiel dürfen sie trotzdem wieder ran.“

 ?? Foto: Bernd Maisch ?? Die Raunauer Mannschaft: stehend von links Mathias Waldmann (Rückraum Mitte), Adrian Thalhofer (Rechtsauße­n), Lukas Konkel (Rechtsauße­n), Oliver Blösch (Rückraum Mitte), Trainer Udo Mesch, Michael Thalhofer (Rückraum Mitte), Björn Egger (Rückraum links), Moritz Hegenbart (Rückraum rechts), Florian Rothermel (Linksaußen), sitzend von links Oliver Kiebler (Linksaußen), Maximilian Jekle, Armin Hessheimer (beide Tor), Lasse Sadlo (Kreis) und Betreuerin Daniela Schiefele.
Foto: Bernd Maisch Die Raunauer Mannschaft: stehend von links Mathias Waldmann (Rückraum Mitte), Adrian Thalhofer (Rechtsauße­n), Lukas Konkel (Rechtsauße­n), Oliver Blösch (Rückraum Mitte), Trainer Udo Mesch, Michael Thalhofer (Rückraum Mitte), Björn Egger (Rückraum links), Moritz Hegenbart (Rückraum rechts), Florian Rothermel (Linksaußen), sitzend von links Oliver Kiebler (Linksaußen), Maximilian Jekle, Armin Hessheimer (beide Tor), Lasse Sadlo (Kreis) und Betreuerin Daniela Schiefele.

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