Mit kleinem Kader in die neue Saison
Der TSV Niederraunau muss schmerzhafte Abgänge verkraften. Das bedeutet mehr Verantwortung für die Nachwuchstalente. Denn die Landesliga-Konkurrenz ist stark
Niederraunau Viele Wochen der Vorbereitung liegen hinter ihnen, am Samstag geht es für die Handballer des TSV Niederraunau endlich wieder um Punkte. Dann beginnt die neue Landesliga-Saison für die Raunauer beim Bayernliga-Absteiger TSV Ismaning. Spielbeginn ist um 19.30 Uhr.
Trainer Udo Mesch geht mit Sorgen in die neue Spielzeit. Die Routiniers Stefan Jordan und Boris Matzner haben sich vom aktiven Handball verabschiedet, stehen nur noch als Aushilfen zur Verfügung. Mit Florian Gaedt (zurück zum TSV Haunstetten) und Andreas von Kries (pausiert) haben zwei weitere Stützen des Teams den Verein verlassen. Adäquater Ersatz von außen war nicht zu bekommen. „Wir haben mit vielen Leuten gesprochen, es waren auch einige zum Probetraining bei uns. Aber leider hat sich keiner für uns entschieden“, sagt Mesch.
Umso mehr freut sich der Coach, dass einige vielversprechende Talente aus der eigenen Jugend jetzt in die erste Mannschaft integriert werden konnten. Oliver Blösch und Björn Egger kamen bereits in der vergangenen Saison regelmäßig in der Landesliga zum Einsatz. Zur neuen Saison sollen auch Moritz Hegenbart, Adrian Thalhofer und Florian Rothermel eine größere Rolle spielen. „Vom Spielerischen her sind sie voll dabei“, sagt Trainer Mesch. „Was noch fehlt, ist das Körperliche. Im Männerhandball ist alles ein bisschen schneller und härter als in der Jugend. Und sobald es um Punkte geht, spielt natürlich auch der Kopf eine Rolle.“
Mit der Vorbereitung ist Mesch dennoch zufrieden. Sein Team fuhr ordentliche Testspielergebnisse ein, gemeinsam habe man viel an der Fitness, aber auch im taktischen Bereich gearbeitet. „Wir wollen schneller und einfacher die Tore werfen. Gleichzeitig arbeiten wir daran, die Abwehr zu stabilisieren.“Ein großes Manko, das auch die vergangene Spielzeit prägte, bleibt aber: „Wir haben keine Konstanz in der Leistung. Selbst innerhalb eines Spiels kann das noch schwanken. Und das betrifft nicht nur die Neu- en. Auch bei den älteren Spielern ist das noch nicht so, wie ich es mir vorstelle“, sagt Mesch.
Er hofft, dass sich das in den ersten Punktspielen ändert. Denn die Konkurrenz sei in dieser Saison stark wie lange nicht. „Wir haben in der Landesliga dieses Jahr mit Ismaning, Ottobeuren und Anzing drei Absteiger aus der Bayernliga. Dazu kommen mit Altenerding und Haunstetten II sehr ambitionierte Aufsteiger, die viele Ex-Drittligaund Oberliga-Spieler haben. Dann noch Vereine wie Herrsching und Allach, die schon seit Jahren sagen, dass sie aufsteigen wollen. Es wird schwer, sich da zu behaupten.“Die Hauptsache ist für den Trainer, dass die Mannschaft verletzungsfrei bleibt. Denn die Alternativen fehlen in Raunau.
Besser steht der Raunauer Nachwuchs da. Durch die Qualifikation der A- und B-Jugend für die Bayernliga gebe es hier sogar Anfragen von außerhalb, berichtet Abteilungsleiter Bernd Maisch. „Wir haben mehrere Neuzugänge, die bei uns leistungsorientiert spielen wollen. Die Jungs sind motiviert und trainieren drei Mal pro Woche, so wie die Erste.“Maisch hofft, dieses Niveau im Jugendbereich halten zu können, sodass die Blau-Weißen auch in Zukunft auf Verstärkungen aus den eigenen Reihen bauen können. „Wenn wir die Hälfte von den 20 bis 25 Leuten, die wir jetzt haben, durchbringen, wäre das super. Dann sehe ich uns mittelfristig wieder oben mitspielen in der Landesliga.“Das Wort Aufstieg möchte Maisch aber nicht in den Mund nehmen. Zwar sehe er die aktuelle Mannschaft dazu in der Lage, wie in der Vorsaison einen der vorderen Plätze zu erreichen, den Klassenerhalt womöglich schon früher zu sichern. Doch die fehlende sportliche Perspektive sieht er, neben der Lage, als Grund dafür, dass sich der Dorfverein schwertut, externe Spieler zu holen. „Ein oder zwei, die gefestigt sind und die ihre Leistung zuverlässig bringen, hätten uns schon gutgetan. Aber für unsere Jungen kann das jetzt auch ein Vorteil sein. Sie können sich ausprobieren und auch mal scheitern. Im nächsten Spiel dürfen sie trotzdem wieder ran.“