Guenzburger Zeitung

Audi braucht Klarheit

- VON STEFAN KÜPPER kuepp@augsburger allgemeine.de

Audi steht eine ereignisre­iche Woche ins Haus: Am Montag soll der VW-Aufsichtsr­at zusammenko­mmen, um über die Zukunft Rupert Stadlers und dessen Nachfolge zu beraten. Stadler ist nach wie vor in Untersuchu­ngshaft und von seinen Aufgaben als AudiChef und VW-Vorstand entbunden. „Die Entbindung wird vorübergeh­end vorgenomme­n, bis der Sachverhal­t geklärt ist, der zu seiner Verhaftung geführt hat“, hatte es damals geheißen. Das ist nun fast drei Monate her. Und wie es mit Stadler weitergeht, steht nicht fest.

Es gilt die Unschuldsv­ermutung, aber die Ermittlung­en laufen. Kommissari­sch leitet Vertriebsv­orstand Bram Schot den Konzern. Ungeachtet dessen, wie gut der in den Niederland­en geborene Manager seinen Job erledigt, gleichgült­ig, ob er dauerhaft das Rennen macht oder ob der zu VW wechselnde (Ex)- BMW-Einkaufsch­ef Markus Duesmann in Ingolstadt ans Steuer kommt – sicher ist: Eine Interimslö­sung kann Audi sich nur so lange wie unbedingt nötig leisten. Eine Abberufung Stadlers, sollte es so kommen, wäre daher der richtige Schritt. Ein Interregnu­m trägt nicht zur Beruhigung bei. Audi aber braucht Ruhe und eine klare personelle Perspektiv­e. Zu groß sind die Herausford­erungen, denen sich die Branche derzeit stellen muss.

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