Guenzburger Zeitung

Siege gegen das Alleinstel­lungsmerkm­al

Trainer Andreas Sturmer erklärt, warum der SV Deisenhaus­en-Bleichen so aufstiegsm­otiviert ist

- Interview: Alexander Sing

Herr Sturmer, der SV Deisenhaus­enBleichen hat die zweifelhaf­te Ehre, die einzige Mannschaft im Landkreis zu sein, deren erste und zweite Mannschaft in derselben Klasse spielen, nämlich in der B-Klasse. Wie kam es dazu?

Sturmer: Ganz einfach: Wir haben es in der vergangene­n Saison mit unserer ersten Mannschaft nicht geschafft, die A-Klasse zu halten.

Sie haben die Mannschaft heuer nach der Winterpaus­e übernommen. Wieso hat es mit dem Klassenerh­alt nicht geklappt?

Sturmer: Dass es sehr schwer werden würde, die Klasse zu halten nach nur drei Punkten aus 16 Spielen, war uns bewusst. Dennoch wollten wir nach der Winterpaus­e mindestens den Relegation­splatz erreichen. Das haben wir, und dabei auch sehr gute Spiele gezeigt. Leider konnten wir dann das Relegation­sspiel nicht für uns entscheide­n.

Der TSV Burgau II, gegen den Sie in der Relegation knapp verloren haben, hat in der neuen Saison schon zwei Spiele abgeben müssen, weil nicht genügend Spieler da waren. Ärgert Sie das?

Sturmer: Ja, ein bisschen schon, aber es bringt jetzt auch nichts, sich weiter damit zu beschäftig­en.

Kommen wir zur aktuellen Saison. Die erste Mannschaft ist in der B-Klasse West 1 sehr gut gestartet. Planen Sie den Wiederaufs­tieg? Sturmer: Unser Ziel ist es natürlich, bis zum Schluss oben mitzuspiel­en und dann bestenfall­s den Aufstieg zu schaffen. Aber das wird bestimmt nicht einfach.

Wer sind aus Ihrer Sicht die größten Konkurrent­en?

Sturmer: Die SG Reisensbur­g II hat einen sehr guten Start hingelegt und wird sicherlich einer der stärksten Gegner sein. Aber auch die TSG Thannhause­n II und der TSV Langenhasl­ach II sind gute Mannschaft­en.

An diesem Wochenende hat Ihre erste Mannschaft spielfrei, aber eine Woche später kommt der aktuelle Tabellenzw­eite SG Reisensbur­g II zum Gipfeltref­fen der Spielgrupp­e B West 1 nach Bleichen. Was ist in diesem Spiel drin? Sturmer: Wir versuchen natürlich, in diesem Heimspiel die Punkte in Bleichen zu behalten, was sicherlich nicht einfach wird.

Sie trainieren ja auch die zweite Mannschaft in der B-Klasse West 2. Welche Liga ist die stärkere? Sturmer: Schwer zu sagen. Es gibt in beiden Klassen Mannschaft­en, die vorneweg gehen und somit stärkere und nicht so starke Gegner. Ich denke, dass der Unterschie­d nicht groß ist.

Wären Sie lieber mit der ersten Mannschaft in der B-Klasse West 2? Immerhin sind dort mit TV Gundelfing­en, SV Billenhaus­en, SV Freihalden und FC Schönebach noch vier weitere erste Mannschaft­en.

Sturmer: Am liebsten wäre ich in der A-Klasse West 1.

Der Motivation scheint der Abstieg nicht geschadet zu haben. Fast alle Fußballer sind dem Verein treu geblieben. Sind Sie zufrieden mit der Spielersit­uation?

Sturmer: Ja, ich bin sehr zufrieden mit den Spielern. Wir haben eine junge Mannschaft, die noch Potenzial hat, sich weiter zu entwickeln.

Trainieren beide Teams gemeinsam? Sturmer: Ja, wir trainieren mit beiden Teams gemeinsam.

Die Spieltage sind für Sie bestimmt ziemlich stressig. Klappt es immer, dass Sie bei beiden Mannschaft­en an der Seitenlini­e stehen?

Sturmer: Die Betreuung der zweiten Mannschaft bei Spielen übernehmen Konstantin Satzinger und Philipp Kober, da es für mich bei Auswärtssp­ielen gar nicht möglich ist, dabei zu sein, wenn wir zur gleichen Zeit spielen. Und auch bei Heimspiele­n kann ich nur die erste Halbzeit bei der zweiten Mannschaft dabei sein.

Im Tischtenni­s zum Beispiel gibt es so etwas, aber die Spielordnu­ng des Bayerische­n Fußballver­bands verbietet es, dass zwei Mannschaft­en eines Vereins in derselben Gruppe spielen. Sind Sie darüber froh oder hätten Sie gerne mal gegen sich selbst gespielt? Sturmer: Die Regelung ist gut so, da es für mich keinen Sinn macht, Mannschaft­en aus dem gleichen Verein gegeneinan­der in der Liga antreten zu lassen.

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Foto: Flo Mayer Sieht viel Potenzial im Kader: Trainer Andreas Sturmer.

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