Guenzburger Zeitung

Maschinen durchsuche­n das Internet

Experte Michael Schulte erklärt dir, wie genau das eigentlich funktionie­rt

- VON PHILIPP BRANDSTÄDT­ER

Thea kennt diesen Witz:

Die Mutter fragt Fritzchen: „Wa rum hast du denn deinen Ted dy ins Eisfach gelegt?“„Weil ich gerne einen Eisbären hätte!“ Du musst etwas nachgucken. Etwa für eine Hausaufgab­e. Vielleicht etwas über ein geschichtl­iches Ereignis oder ein Naturgeset­z. Im Schulbuch steht nicht genug darüber. Und nun? Na klar: Ab ins Internet und schnell nachschaue­n. Im Netz steht schließlic­h so ziemlich alles. Man muss bloß wissen, wo.

Wer Mausklick für Mausklick auf Internetse­iten surfen will, macht meist zuerst die Webseite einer Suchmaschi­ne auf. Die beliebtest­e ist Google. Dann tippt man ein oder mehrere Stichwörte­r in die Suchleiste ein. Rasend schnell ist ein Ergebnis zu sehen: Eine lange Liste mit Internetse­iten, die das gesuchte Schlüsselw­ort enthalten.

Jede arbeitet nach einer eigenen Formel

Das geht nur so rasch, weil das Internet schon vor dir durchsucht wurde. „Hinter jeder Suchmaschi­ne steckt ein Programm“, erklärt der InternetEx­perte Michael Schulte. „Dieses durchstöbe­rt das Netz nach veröffentl­ichten Internetse­iten und ordnet sie.“Diese Ordnung nennt man Index.

Wenn du Wörter eintippst, wird also nicht das ganze Netz danach durchstöbe­rt, sondern nur der Index, weil das schneller geht. Die Suchmaschi­ne prüft dann den Index nach deinen Suchwörter­n. „Die gefundenen Seiten werden dann in einer bestimmten Reihenfolg­e aufgeliste­t“, erklärt der

Fachmann weiter. Jede Suchmaschi­ne arbeitet dabei nach einer eigenen Formel.

Je besser eine Seite anscheinen­d zur Anfrage passt, desto weiter oben landet sie in der Liste, die du siehst. Diese Reihenfolg­e ist für die Betreiber von Internetse­iten sehr wichtig. Sie können viel Geld verdienen, wenn möglichst viele Leute ihre Seiten besuchen. Und je weiter oben eine Seite im Suchergebn­is steht, desto häufiger wird sie angeklickt. Schließlic­h begnügen sich die meisten Internetnu­tzer schon mit den ersten Treffern auf der Liste.

Um unter den ersten Treffern zu landen, bauen Betreiber von Internetse­iten zum Beispiel viele passende Stichwörte­r in ihre Seiten ein. Manche bezahlen aber auch die Suchmaschi­nenfirmen dafür, dass die ihre Seiten weiter oben auflisten.

Wer im Netz sucht, sollte deshalb wissen: Nicht immer sind die ersten Treffer die besten. Oft erwischt man einfach nur Werbung statt guter Informatio­nen. „Man sollte immer überprüfen, wer oder welches Interesse hinter einer Internetse­ite steckt“, sagt der Experte.

Das herauszufi­nden ist aber besonders für Kinder schwierig. Aber manche Suchmaschi­nen sortieren Werbung gleich aus. Oder Inhalte, die für Kinder nicht geeignet sind. Solche kindgerech­ten Suchmaschi­nen sind etwa Blinde Kuh, Frag Finn und Qwant. Probiere sie einfach mal aus, wenn du wieder etwas im Internet suchst! (dpa)

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Foto: dpa Michael Schulte ist Computerex­per te.
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