Was Tupperware mit Bauen zu tun hat
Zum dritten Mal präsentierten sich viele Aussteller rund ums Wohnen und Einrichten in Günzburg
Günzburg Für die besten Voraussetzungen sorgte am Wochenende Petrus. Der mutmaßliche Wetterverantwortliche bescherte den Ausstellern und Machern der dritten Baufachtage im Herzen von Günzburg ideales Spätsommerwetter. „Und das zur Premiere der Außenbereiche auf dem Degele-Parkplatz und dem Lannion-Platz“, freute sich Jörg Haupt, der zusammen mit Rainer Baumgart als Messechef viele Aussteller rund um Bauen, Wohnen, Einrichten und Energie im Forum am Hofgarten vereinte.
Jörg Haupt sagte bei der Eröffnung: „Diese zwei Tage zeigen die Leistung der Bauwirtschaft in Günzburg, um Günzburg und Günzburg herum.“Für Oberbürgermeister Gerhard Jauernig passen die Baufachtage zum momentanen Bau- und Sanierungsboom und zur Herausforderung, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen. Jauernig hatte bei seiner Eröffnungsrede auch die Unternehmen im Blick, die gut gefüllte Auftragsbücher hätten und großen Bedarf an Fachkräften haben. „Bei Zuwanderung sollte nicht immer problemorientiert gedacht werden, sondern auch an die Chancen“, bezog das Stadtoberhaupt Stellung.
Die Baufachtage starteten nicht mit Geschiebe und Gedränge, sondern mit lockerer Besucherzahl. „Es geht nicht darum, dass am Ende 20 000 Menschen da waren, sondern dass die Aussteller wertvolle Kontakte knüpfen, die in Aufträge münden“, sagte Jörg Haupt. Für Stefan Schirßner, Zimmermeister und Gebäudeenergieberater aus Kissendorf, war es die erste Messe. Gerne beriet er, wie man Heizkosten sparen kann, erstellte Energieausweise und begleitete beim Bau eines KfWEffizienzhauses. Viel Messeerfahrung haben Tanja Bauer aus Holzheim und Anja Rudolph aus Bibertal. Doch was haben ihre Produkte von Tupperware mit Baufachtagen zu tun? „Jede Baustelle hat Strom für eine Mikrowelle, da ist in unserem Geschirr schnell eine Mahlzeit gemacht“, erklärten die beiden Damen. Mit seiner Firma „Moosverdacht“ist Thilo Englert aus Leutkirch im Allgäu zum ersten Mal nach Günzburg gekommen. Mit biologisch-abbaubaren Substanzen befreit er Dächer von Moosen, Algen und Flechten, die langfristig das Dach kaputt machen würden. „15 Euro pro Quadratmeter“, gibt Englert einen groben Richtwert für die Kosten an.
Auch die Polizei war auf den Baufachtagen vertreten. Ihr Ziel war es, so zu beraten, dass es ungebetene Gäste möglichst schwer haben, ins Haus zu kommen. „Fragen sie ihren Fensterbauer nach Widerstandsklasse (RC) 2“, riet Bernd Vaupel von der Kriminalpolizei Kempten, während er sekundenschnell am Messestand ein normales Fenster mit einem simplen Schraubenzieher aufhebelte. Wer wollte, durfte es auch selbst probieren.
Für ein großes Sanierungsprojekt in Sichtweite warb Helga Imminger am Stand des Fördervereins für die Jahnhalle. „Mit dem Abriss von alten Gebäuden verschwindet doch auch die Seele einer Stadt“, ist sie sich sicher. Spezialisten für richtig Neues waren beim Kombi-Stand von Fliesen Baumeister aus Ichenhausen und Badezimmer Live aus Günzburg anwesend. Petra Eckert von Badezimmer Live ermöglicht eine maßgeschneiderte Badplanung aus einer Hand. „Das Bad geht heute von Wellness bis wohnlich, von praktisch bis barrierefrei. Wir koordinieren alle Gewerke und übernehmen die Bauleitung“, erklärte Eckert. Dirk Baumeister ist von Anfang an als Aussteller bei den Baufachtagen dabei. „Hier geht es um die Kontakte, meine Auftragsbücher sind eigentlich voll“, betonte er.
Über 60 Aussteller waren es dieses Jahr, dazu ein interessantes Vortragsund Rahmenprogramm. „Wir wollen die Baufachtage in Günzburg zu einer echten Tradition machen. Heuer waren es die dritten. Da haben wir das Forum für fünf weitere Jahre optioniert“, blickte Messechef Jörg Haupt optimistisch in die Zukunft.