Europäer bleiben bei ihrem bisherigen Schwellenwert
Die Europäische Gesellschaft für Kardiologie (ESC) hat ihre neuen Leitlinien zur Behandlung des Bluthochdrucks vorgestellt. Die wichtigste Nachricht: Die ESC folgt nicht den Neubewertungen der USA. Als medikamentös behandlungsbedürftig gelten in den USA inzwischen Patienten mit einem Blutdruck größer 130/80 mmHg – wenn sie zusätzliche Risikofaktoren (wie etwa Diabetes, Übergewicht, Rauchen oder hohe Cholesterinwerte) aufweisen. In Europa bleibt alles beim Alten: Als Behandlungsziel einer Therapie gilt grundsätzlich eine Senkung auf unter 140/90 mmHg, bei gut eingestellter Therapie sollte 130 mmHg als systolischer Wert angestrebt werden. Für Patienten unter 65 Jahren wird ein Zielwert von 120 bis 129 mmHg angestrebt. Ein Zielwert unter 120 mmHg ist laut ESC in keiner Patientengruppe zweckmäßig, weil die Behandlungsrisiken den Nutzen überwiegen.