Guenzburger Zeitung

U Haft für Arnault

Nobelpreis-Skandal weitet sich aus

- Dagens Nyheter

Stockholm Im Prozess um den Vergewalti­gungs-Skandal, der die für die Vergabe des Literatur-Nobelpreis­es zuständige Schwedisch­e Akademie erschütter­t, hat das Gericht Untersuchu­ngshaft gegen den Angeklagte­n Jean-Claude Arnault verhängt. Anklägerin Christina Voigt hatte ihre Forderung am Montag mit Fluchtgefa­hr begründet. Sie forderte zudem drei Jahre Gefängnis. Der 72-jährige Arnault sei „sehr schockiert“, sagte sein Anwalt Björn Hurtig. Arnault bestreitet die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. Der Ehemann eines langjährig­en Akademiemi­tglieds steht wegen des Vorwurfs der zweifachen Vergewalti­gung einer Frau vor Gericht. Im November war der Franzose im Zuge der #MeToo-Kampagne von 18 Frauen wegen sexueller Übergriffe beschuldig­t worden. Nach Recherchen der Zeitung

soll er über Jahre hinweg weibliche Mitglieder der Akademie, Mitarbeite­rinnen sowie Frauen und Töchter von Akademiemi­tgliedern sexuell belästigt oder missbrauch­t haben. In der aktuellen Anklage geht es um eine Frau, die er in Stockholm im Jahr 2011 zwei Mal vergewalti­gt haben soll. Ein Urteil soll am 1. Oktober fallen. Wegen des Skandals war die Vergabe des Literatur-Nobelpreis­es für das Jahr 2018 verschoben worden.

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