Guenzburger Zeitung

Der Günzburger Jugendtref­f feiert zehnten „Geburtstag“

Die Mitarbeite­r kümmern sich dort gerade um Jugendlich­e aus schwierige­n Verhältnis­sen

- VON PHILIPP WEHRMANN

Günzburg Seit zehn Jahren gibt es den Jugendtref­f Günzburg. Dort finden Elf- bis 18-Jährige einen Rückzugsor­t, verbringen ihre Freizeit, tauschen sich aus. Gerade Jugendlich­en aus schwierige­n Verhältnis­sen nehmen sich die Betreuer an. Kochen, Sport, Ausflüge: Bei Aktionen des Treffs geht es nicht ausschließ­lich um Spaß, sondern auch darum, die jungen Menschen auf ihr späteres Leben vorzuberei­ten.

Eine Betontrepp­e auf dem Gelände der Dr.-Georg-Simnacher-Stiftung führt hinab zum Jugendtref­f. Die Wände sind mit Graffiti besprüht – das Logo ist in einem Stil gehalten, der sich an dem ActionComp­uterspiel „Grand Theft Auto“orientiert. In einem benachbart­en Gebäude fand nun eine Feier statt. Finanziert wird die Einrichtun­g zum Teil von der Stadt, zum Teil von der Stiftung beziehungs­weise vom Bezirk. Nachdem der Jugendtref­f nun den zehnten Geburtstag feiere, sei sie zuversicht­lich, dass er „volljährig wird“, sagte Stiftungsl­eiterin Cornelia Reisenbüch­ler.

Bezirksrät­in Stephanie Denzler betonte die Bedeutung der Jugendarbe­it für eine lebendige Stadt. Als Mutter wisse sie, wie wichtig es sei, Jugendlich­e bei der Jobsuche oder im Umgang mit sozialen Medien zu unterstütz­en, aber auch über Themen wie Liebe, Freundscha­ft und Sexualität zu sprechen. Oberbürger­meister Gerhard Jauernig sagte, er sei froh, dass es seit zehn Jahren wieder einen Jugendtref­f in Günzburg gebe, nachdem er zuvor lange Zeit gefehlt hatte. Er scherzte, ein Jugendtref­f sei wie eine Wertstoffs­tation: „Zentral soll er sein, nah bei den Menschen, aber auch niemanden stören.“Im Treff arbeiten Betreuer der Jugend- und Erwachsene­nhilfe Seitz. Deren Geschäftsf­ührer Michael Seitz bedankte sich für das Vertrauen. „Erfolge sind in der Jugendarbe­it schwer messbar.“Schließlic­h wisse man nicht, ob ohne einen Jugendtref­f „nicht drei Jugendlich­e mehr keinen Ausbildung­splatz bekommen hätten“.

Florian Straus, promoviert­er Soziologe, hielt einen Vortrag über die „Handlungsb­efähigung“. Er sprach dabei über die Charaktere­igenschaft­en, die Jugendlich­en das Handwerksz­eug für ihr späteres Leben bieten: Ziele der Jugendarbe­it sollten sein, dass Jugendlich­e sich als Teil eines sozialen Netzwerks fühlen, neugierig sind und sich in andere Menschen und Situatione­n hineinvers­etzen können. Sie müssten das Gefühl haben, Dinge positiv beeinfluss­en zu können.

 ?? Foto: Philipp Wehrmann ?? Stiftungsl­eiterin Cornelia Reisenbüch­ler (rechts) feierte mit dem Chef und den Mitar beitern der Jugendhilf­e Seitz das Jubiläum des Jugendtref­fs.
Foto: Philipp Wehrmann Stiftungsl­eiterin Cornelia Reisenbüch­ler (rechts) feierte mit dem Chef und den Mitar beitern der Jugendhilf­e Seitz das Jubiläum des Jugendtref­fs.

Newspapers in German

Newspapers from Germany