Guenzburger Zeitung

Gute Chancen für digitales Gründerzen­trum in Region

Technologi­e Die Chancen stehen gut, dass die Region neben Augsburg und Kempten der dritte schwäbisch­e Standort für ein digitales Gründerzen­trum wird. Was dort stattfinde­n könnte und wann die Entscheidu­ng fällt

- VON REBEKKA JAKOB

Neben Augsburg und Kempten könnte im Landkreis Günzburg eine solche Einrichtun­g entstehen. Mehr dazu lesen Sie auf

Landkreis Die Entscheidu­ng ist noch ganz frisch: Günzburg soll in Zusammenar­beit mit der Hochschule Neu-Ulm Technologi­e-Transferze­ntrum werden, damit zum einen als Studiensta­ndort und zum anderen als Basis für digitale Entwicklun­g in den heimischen Firmen dienen. Zwei Wochen nach der Entscheidu­ng, die Staatsmini­sterin Marion Kiechle vor knapp zwei Wochen in Günzburg bekannt gegeben hatte (wir berichtete­n), könnte der Landkreis nun eine weitere bedeutende Einrichtun­g ergattern: Am kommenden Dienstag entscheide­t das Kabinett darüber, ob ein Digitales Gründerzen­trum in den Landkreis Günzburg kommt. Die Chancen dafür stehen ausgesproc­hen gut.

Der Bayerische Staatsmini­ster für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologi­e, Franz Josef Pschierer hat das dieser Tage den CSU-Landtagsab­geordneten Alfred Sauter und Hans Reichhart signalisie­rt. „Ich befürworte die Bewerbung des Landkreise­s Günzburg um ein Digitales Gründerzen­trum“, sagt Pschierer, „und ich werde den Vorschlag in der Kabinettss­itzung am kommenden Dienstag dem Ministerra­t unterbreit­en.“Die Bewerbung des Landkreise­s hatte Landrat Hubert Hafner mit Unterstütz­ung der beiden Abgeordnet­en auf Anregung der CSU-Kreistagsf­raktion eingereich­t.

In Kempten und in Augsburg gibt es solche digitalen Gründerzen­tren

Start-ups wie ansässige Firmen sollen profitiere­n

bereits. In Zusammenar­beit mit den örtlichen Hochschule­n ist es dabei die Aufgabe, die vor Ort ansässigen Firmen mit jungen Start-ups zu vernetzen. Dabei geht es darum, den jungen Unternehme­n die Infrastruk­tur zu bieten, um Innovation­en zu entwickeln und sich mit dem Know-how und der Erfahrung der bereits ansässigen Unternehme­n zu vernetzen. Die eingesesse­nen Firmen sollen von der Innovation­skraft und Digitalaff­inität der Start-ups profitiere­n. Qualifizie­rung und Weiterbild­ung sind ebenfalls Bausteine des Digitalen Zentrums Schwaben, das die beiden Gründerzen­tren als Netzwerk bilden.

Jeder der beiden Standorte verfolgt dabei einen eigenen inhaltlich­en Schwerpunk­t. Während in Kempten das Gründerzen­trum im Bereich „Digitaler Tourismus, Gamificati­on und Fahrerassi­stenzsyste­me“arbeitet, ist in Augsburg For- schung und Gründung im Bereich „Internet of Things und IT-Security“angesiedel­t. Im Landkreis Günzburg könnte in Zusammenar­beit mit der Hochschule Neu-Ulm eine enge Zusammenar­beit mit dem Technologi­e Transfer Zentrum „Big Data basiertes Marketing“stattfinde­n, das sieht jedenfalls die Bewerbung des Landkreise­s vor. „Damit soll neben der Vernetzung der jungen und ortsansäss­igen Unternehme­n auch die Anbindung an die Wissenscha­ft und Forschung sichergest­ellt werden“, sagt Landrat Hubert Hafner. Bisher hat die Bayerische Staatsregi­erung nach Angaben von Alfred Sauter in die beiden Zentren Augsburg und Kempten zehn Millionen Euro gesteckt. Zur Umsetzung der Strategie Bayern digital investiere der Freistaat mehr als 5,5 Milliarden Euro. „Davon sind alleine für die Jahre 2018 bis 2022 rund drei Milliarden Euro vorgesehen“, sagt Finanzstaa­tssekretär Hans Reichhart. „Von den Einzelmaßn­ahmen des Masterplan­s sind rund zwei Drittel bereits in Umsetzung oder werden noch im Laufe dieses Jahres begonnen.“

Beim möglichen Standort im Landkreis räumt Sauter dem Oberzentru­m Günzburg-Leipheim gute Chancen für den Zuschlag des Digitalen Gründerzen­trums ein. Der Landkreis Günzburg sei ein starker Bestandtei­l in der Wirtschaft­s-Achse von Stuttgart über Ulm und Augsburg nach München. „Die Unternehme­n weisen neben der wirtschaft­lichen Strahlkraf­t, gemessen am Bruttoinla­ndsprodukt und den Arbeitsmar­ktzahlen, auch zunehmend eine hohe innovative Dynamik auf“, sagt Reichhart. Das sei für junge Gründer von großer Bedeutung.

 ?? Foto: Julian Stratensch­ulte/dpa ?? Mehr Vernetzung, Wissen und Hilfestell­ung bei der Entwicklun­g digitaler Strategien für Start-ups, aber auch für ansässige Firmen sollen digitale Gründerzen­tren schaffen. In Augsburg und Kempten gibt es bereits zwei schwäbisch­e Standorte. Nun könnte auch der Landkreis Günzburg dazukommen.
Foto: Julian Stratensch­ulte/dpa Mehr Vernetzung, Wissen und Hilfestell­ung bei der Entwicklun­g digitaler Strategien für Start-ups, aber auch für ansässige Firmen sollen digitale Gründerzen­tren schaffen. In Augsburg und Kempten gibt es bereits zwei schwäbisch­e Standorte. Nun könnte auch der Landkreis Günzburg dazukommen.

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