Gute Chancen für digitales Gründerzentrum in Region
Technologie Die Chancen stehen gut, dass die Region neben Augsburg und Kempten der dritte schwäbische Standort für ein digitales Gründerzentrum wird. Was dort stattfinden könnte und wann die Entscheidung fällt
Neben Augsburg und Kempten könnte im Landkreis Günzburg eine solche Einrichtung entstehen. Mehr dazu lesen Sie auf
Landkreis Die Entscheidung ist noch ganz frisch: Günzburg soll in Zusammenarbeit mit der Hochschule Neu-Ulm Technologie-Transferzentrum werden, damit zum einen als Studienstandort und zum anderen als Basis für digitale Entwicklung in den heimischen Firmen dienen. Zwei Wochen nach der Entscheidung, die Staatsministerin Marion Kiechle vor knapp zwei Wochen in Günzburg bekannt gegeben hatte (wir berichteten), könnte der Landkreis nun eine weitere bedeutende Einrichtung ergattern: Am kommenden Dienstag entscheidet das Kabinett darüber, ob ein Digitales Gründerzentrum in den Landkreis Günzburg kommt. Die Chancen dafür stehen ausgesprochen gut.
Der Bayerische Staatsminister für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie, Franz Josef Pschierer hat das dieser Tage den CSU-Landtagsabgeordneten Alfred Sauter und Hans Reichhart signalisiert. „Ich befürworte die Bewerbung des Landkreises Günzburg um ein Digitales Gründerzentrum“, sagt Pschierer, „und ich werde den Vorschlag in der Kabinettssitzung am kommenden Dienstag dem Ministerrat unterbreiten.“Die Bewerbung des Landkreises hatte Landrat Hubert Hafner mit Unterstützung der beiden Abgeordneten auf Anregung der CSU-Kreistagsfraktion eingereicht.
In Kempten und in Augsburg gibt es solche digitalen Gründerzentren
Start-ups wie ansässige Firmen sollen profitieren
bereits. In Zusammenarbeit mit den örtlichen Hochschulen ist es dabei die Aufgabe, die vor Ort ansässigen Firmen mit jungen Start-ups zu vernetzen. Dabei geht es darum, den jungen Unternehmen die Infrastruktur zu bieten, um Innovationen zu entwickeln und sich mit dem Know-how und der Erfahrung der bereits ansässigen Unternehmen zu vernetzen. Die eingesessenen Firmen sollen von der Innovationskraft und Digitalaffinität der Start-ups profitieren. Qualifizierung und Weiterbildung sind ebenfalls Bausteine des Digitalen Zentrums Schwaben, das die beiden Gründerzentren als Netzwerk bilden.
Jeder der beiden Standorte verfolgt dabei einen eigenen inhaltlichen Schwerpunkt. Während in Kempten das Gründerzentrum im Bereich „Digitaler Tourismus, Gamification und Fahrerassistenzsysteme“arbeitet, ist in Augsburg For- schung und Gründung im Bereich „Internet of Things und IT-Security“angesiedelt. Im Landkreis Günzburg könnte in Zusammenarbeit mit der Hochschule Neu-Ulm eine enge Zusammenarbeit mit dem Technologie Transfer Zentrum „Big Data basiertes Marketing“stattfinden, das sieht jedenfalls die Bewerbung des Landkreises vor. „Damit soll neben der Vernetzung der jungen und ortsansässigen Unternehmen auch die Anbindung an die Wissenschaft und Forschung sichergestellt werden“, sagt Landrat Hubert Hafner. Bisher hat die Bayerische Staatsregierung nach Angaben von Alfred Sauter in die beiden Zentren Augsburg und Kempten zehn Millionen Euro gesteckt. Zur Umsetzung der Strategie Bayern digital investiere der Freistaat mehr als 5,5 Milliarden Euro. „Davon sind alleine für die Jahre 2018 bis 2022 rund drei Milliarden Euro vorgesehen“, sagt Finanzstaatssekretär Hans Reichhart. „Von den Einzelmaßnahmen des Masterplans sind rund zwei Drittel bereits in Umsetzung oder werden noch im Laufe dieses Jahres begonnen.“
Beim möglichen Standort im Landkreis räumt Sauter dem Oberzentrum Günzburg-Leipheim gute Chancen für den Zuschlag des Digitalen Gründerzentrums ein. Der Landkreis Günzburg sei ein starker Bestandteil in der Wirtschafts-Achse von Stuttgart über Ulm und Augsburg nach München. „Die Unternehmen weisen neben der wirtschaftlichen Strahlkraft, gemessen am Bruttoinlandsprodukt und den Arbeitsmarktzahlen, auch zunehmend eine hohe innovative Dynamik auf“, sagt Reichhart. Das sei für junge Gründer von großer Bedeutung.