Dortmund zieht an den Bayern vorbei
Der BVB dreht einen 0:2-Pausenrückstand gegen Leverkusen in einen 4:2-Sieg. Nach dem Spiel dreht sich wieder alles um einen Akteur, der gar nicht auf dem Platz stand
Angeführt vom überragenden Ante Rebic hat Eintracht Frankfurt den ersten SaisonHeimsieg in der Bundesliga gefeiert und die sportliche Krise beim Schlusslicht Hannover 96 verschärft.
Evan Obite Ndicka in der (36.), Rebic (45.+1), Jonathan de Guzmán (59.) und Luka Jovic (89.) erzielten am Sonntag vor 46300 Zuschauern die Tore zum 4:1 (2:0) für den DFB-Pokalsieger, der sich nach der gelungenen Generalprobe für das Europa-League-Spiel gegen Lazio Rom mit sieben Punkten ins Mittelfeld der Tabelle vorschob. Die weiter sieglosen Niedersachsen, für die Florent Muslija (86.) traf, sind mit zwei Zählern Letzter und in ihrer momentanen Verfassung ein Abstiegskandidat. (dpa)
Dieser Sieg entlockte Lucien Favre ein breites Lächeln: Borussia Dortmund hat ein verloren geglaubtes Spiel dank Top-Joker Paco Alcácer mit einem Kraftakt gedreht und den FC Bayern von der Tabellenspitze der Fußball-Bundesliga gestürzt. Drei Tage nach dem furiosen 7:0 gegen Nürnberg gewannen die Westfalen das mitreißende West-Duell bei Bayer Leverkusen trotz eines 0:2-Pausenrückstands noch mit 4:2.
Mit 14 Punkten zog der BVB, der auch im achten Pflichtspiel unter Trainer Favre ungeschlagen blieb, an Serienmeister FC Bayern (13) vorbei, der am Freitag 0:2 bei Hertha BSC verloren hatte. „Dass wir eine Reaktion zeigen mussten, war klar, denn sonst wäre das ganz anders ausgefallen“, sagte BVB-Kapitän Marco Reus zum Leistungsschub in der zweiten Halbzeit. „Wenn du so eindrucksvoll zurückkommst, ist das schon stark“, sagte Reus. Die Leverkusener erlitten trotz starker erster Halbzeit derweil nach dem vereinshistorischen Fehlstart mit drei Niederlagen und zuletzt zwei Siegen wieder einen Rückschlag. Neuzugang Mitchell Weiser (9.) und Nationalspieler Jonathan
Tah (39.) hatten die Werkself zwar in Führung geschossen, Jacob Bruun Larsen (64.), Marco Reus (69.) und der 22 Minuten vorher eingewechselte Alcácer (85./90.+4) ließen am Ende aber die Gäste jubeln.
Mario Götze fehlte zum dritten Mal in Folge im BVB-Kader – trotzdem war er allgegenwärtig. Sky-Experte
Lothar Matthäus bezeichnete die Tatsache, dass der 26-Jährige zum dritten Mal in Folge nicht im Kader stand, als „absoluten Tiefpunkt“. Der Siegtorschütze des WM-Finales 2014 trainierte nach zwei Tagen krankheitsbedingten Trainings-Ausfalls derweil im Fitness-Studio, wie einer Story bei Instagram zu entnehmen war. (Siehe auch „Die glatte Eins“) Der BVB, bei dem Marcel Schmelzer und Lukasz Piszczek nach der Englischen Woche pausierten, begann wie am Mittwoch mit einem 4-4-2 und Reus sowie Maximilian Philipp im Sturm. Der aus Barcelona geholte Alcácer saß zunächst auf der Bank. Die gegenüber dem 2:1 unter der Woche in Düsseldorf auf drei Positionen veränderten Leverkusener waren zunächst das deutlich aktivere Team und wurden früh belohnt. Nach einer Hereingabe von Alario war Weiser ungedeckt und traf mit einem Flachschuss aus 18 Metern. Es war das erste Pflichtspiel-Tor des zwölf Millionen Euro teuren Außenverteidigers für seinen neuen Verein. Bayer nutzt nach einer Ecke ein Durcheinander in der BVB-Abwehr zum 2:0 durch Tah. Nach der Pause kamen die Dortmunder entschlossener zurück. Die Einwechslung von Alcácer für Philipp wirkte dabei als Signal. Sekunden danach drückte Bruun Larsen den Ball über die Linie. Fünf Minuten später erzielte Reus sein viertes Saisontor. Und Alcácer machte den Sprung nach ganz oben mit seinem späten Doppelpack perfekt. (dpa)