Auf den letzten Metern eingeholt
Bis zur 84. Minute halten clevere Ichenhauser ein 2:0 gegen den Aufstiegsaspiranten Olching. Warum die Königsblauen trotzdem mit dem Remis zufrieden sind
Ruhig ging es zu in dem Bus, der die Landesliga-Kicker des SC Ichenhausen am frühen Samstagabend zurück in ihre Heimat brachte. Dabei hatten sie kurz zuvor einen Punkt beim Tabellendritten geholt. Vor der Partie wären die Königsblauen mit einem Remis bei einem der Aufstiegsaspiranten der Saison zufrieden gewesen. Doch, wenn man bis zur 84. Minute mit 2:0 führt und dann noch Unentschieden spielt, drückt das natürlich auf die Stimmung. Nach dem 2:2 (0:2) im Landesliga-Topspiel steht der SC Olching weiter auf dem dritten Platz, der SCI folgt mit einem Punkt Abstand auf Rang vier.
Rund 200 Zuschauer sahen auf dem Olchinger Sportgelände eine sehenswerte Landesliga-Partie, in der die Gäste den besseren Start erwischten. Schon in der 5. Minute gingen die Ichenhauser in Front. Janick Reitz schlug von der rechten Angriffsseite eine Flanke in Richtung Olchinger Tor. Der Ball wurde immer länger und ging an Freund und Feind vorbei ins lange Eck. Auch am 2:0 für den SCI war Reitz maßgeblich beteiligt. Der agile Mittelfeldmann wurde im Strafraum gefoult. Den fälligen Elfmeter verwandelte Kapitän Stefan Strohhofer souverän (10.). Auch die dritte große Gelegenheit wurde von Reitz initiiert. Doch mit seinem Schuss aus kurzer Distanz konnte der 22-Jährige den mit einem sensationellen Reflex haltenden Olchinger Schlussmann Stefan Held in der 21. Minute nicht überwinden. Zehn Minuten später prüfte Reitz mit einem Schuss aus zehn Metern erneut Held. Der SCO-Keeper blieb erneut Sieger.
Die ersten fünfzehn Minuten nach der Pause tat sich dann relativ wenig. Die Ichenhauser standen gut und ließen nichts zu. Erst in der 61. Minute musste SCI-Schlussmann Liridon Rrecaj sein Können unter Beweis stellen. Der eingewechselte Antonio Jara Andreu prüfte mit einem Schuss aus zehn Metern den SCI-Zerberus. Rrecaj blieb auch zehn Minuten später Sieger gegen Berhard Dehmel, der aus zehn Metern abgezogen hatte. Eine von zwei erfolgsversprechenden SCI-Offensivaktionen hatte in der 80. Minute Stefan Strohhofer. Er sah, dass Keeper Held zu weit vor seinem Kasten stand und lobte das Spielgerät über den Schlussmann hinweg in Rich- tung Tor. Einzig der Ball landete nicht im, sondern auf dem Tornetz. Direkt im Gegenzug visierte SCOSpieler Dehmel mit einem Kopfball die Latte an.
In der 84. Minute lag der Ball dann erstmals im SCI-Tor. Den Treffer erzielt hatte Mikotaj Simon. Jetzt setzten die Platzherren alles auf eine Karte. In der Nachspielzeit wurden die Offensivbemühungen dann belohnt. Nach einem Gewimmel im Strafraum kam erneut Simon an den Ball und drückte das Spielgerät zum 2:2 über die Linie.
Trotz der späten beiden Gegentore ist man beim SCI mit dem bisher Erreichten durchaus zufrieden, hat man doch stets nur den frühzeitigen Klassenerhalt als Ziel ausgegeben. Als gutes Omen sehen die Verantwortlichen die gemeinsame Busfahrt von Mannschaft und Anhang. Zum dritten Mal hatte man so die Auswärtsfahrt bestritten, zum dritten Mal nahmen die Königsblauen Punkte mit nach Hause. Vor der Winterpause setzen die Ichenhauser noch zwei Mal einen Bus ein. Vielleicht werden die Rückfahrten aus Garmisch-Partenkirchen (3. November) und Geretsried (17. November) dann nicht ganz so ruhig.