Schule muss sich dem digitalen Alltag anpassen
Die Diskussion um digitale Hilfsmittel in der Schule pendelt zwischen Extremen. Hier stehen Politiker und Wirtschaftsbosse, die sich als Visionäre beweisen wollen und so tun, als müssten Grundschüler ebenso schnell Programmieren lernen wie Schreiben und Lesen. Dort stehen die Digitalisierungsfeinde, die behaupten, dass Kinder, die auch noch in der Schule am Tablet sitzen, sich zu Hologrammen ohne Hirn entwickeln. Beides ist radikaler Unsinn.
Digitalisierung gehört nun einmal zur Gegenwart. Dem muss die Schule sich anpassen. Wie weltfremd wäre es, Klassenzimmer um jeden Preis analog zu lassen. Mit dieser Logik hätte man auch den Taschenrechner niemals einführen dürfen. Kontraproduktiv ist aber auch, der Technik mehr zu vertrauen als Wissen und Erfahrung. Die Angst davor, dass die eigenen, bewährten Methoden plötzlich nicht mehr gut genug sein sollen, treibt gerade manch älteren Lehrer in eine geradezu störrische Technikfeindlichkeit hinein.
Tablet und Smartphones sollten Stift und Papier nicht ersetzen, sondern ergänzen. Denn schlechter Unterricht wird mit digitalen Hilfsmitteln sicher nicht gut. Aber guter kann noch besser werden.