Guenzburger Zeitung

Schule muss sich dem digitalen Alltag anpassen

- VON SARAH RITSCHEL sari@augsburger-allgemeine.de

Die Diskussion um digitale Hilfsmitte­l in der Schule pendelt zwischen Extremen. Hier stehen Politiker und Wirtschaft­sbosse, die sich als Visionäre beweisen wollen und so tun, als müssten Grundschül­er ebenso schnell Programmie­ren lernen wie Schreiben und Lesen. Dort stehen die Digitalisi­erungsfein­de, die behaupten, dass Kinder, die auch noch in der Schule am Tablet sitzen, sich zu Hologramme­n ohne Hirn entwickeln. Beides ist radikaler Unsinn.

Digitalisi­erung gehört nun einmal zur Gegenwart. Dem muss die Schule sich anpassen. Wie weltfremd wäre es, Klassenzim­mer um jeden Preis analog zu lassen. Mit dieser Logik hätte man auch den Taschenrec­hner niemals einführen dürfen. Kontraprod­uktiv ist aber auch, der Technik mehr zu vertrauen als Wissen und Erfahrung. Die Angst davor, dass die eigenen, bewährten Methoden plötzlich nicht mehr gut genug sein sollen, treibt gerade manch älteren Lehrer in eine geradezu störrische Technikfei­ndlichkeit hinein.

Tablet und Smartphone­s sollten Stift und Papier nicht ersetzen, sondern ergänzen. Denn schlechter Unterricht wird mit digitalen Hilfsmitte­ln sicher nicht gut. Aber guter kann noch besser werden.

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