Guenzburger Zeitung

Amigos auf dem Friedhof?

Justiz In Augsburg haben städtische Arbeiter in die eigene Tasche gewirtscha­ftet. Die Frage, was ihr Chef wusste, beschäftig­t auch die CSU

- VON JÖRG HEINZLE

Augsburg Städtische Arbeiter haben auf dem Nordfriedh­of in Augsburg in die eigene Tasche gewirtscha­ftet. Das haben sie vor Gericht zugegeben und sind dafür in erster Instanz auch verurteilt worden. Nun geht es vor dem Amtsgerich­t in einem weiteren Prozess um die Frage, ob auch ihr Chef, der Friedhofsv­erwalter, in die Machenscha­ften verwickelt war.

Im Kern geht es bei den Vorwürfen darum, dass die Arbeiter Grabarbeit­en auf eigene Rechnung erledigten. Zudem sollen alte Grabsteine wiederverk­auft worden sein. Das Geld soll ebenfalls nicht an die Stadt, sondern in die eigene Tasche geflossen sein. Bekannt ist, dass der Verwalter und die beschuldig­ten Arbeiter auch freundscha­ftlich verbunden sind. Sie engagieren sich unter anderem in einem Krebshilfe-verein und bei der CSU. Doch die Arbeiter beteuern, dass der Friedhofsv­erwalter nichts gewusst habe. Und der Verwalter selbst schweigt. Das Gericht versucht deshalb, herauszufi­nden, ob es Belege für eine Mittätersc­haft des Chefs gibt. Der Prozess wird kommende Woche fortgesetz­t.

Er wird in der Augsburger CSU aufmerksam beobachtet. Denn der Friedhofsv­erwalter wurde im vorigen Jahr zum Vorsitzend­en eines Ortsverban­ds gewählt. Er lässt das Amt aber derzeit ruhen.

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Foto: Bernd Hohlen Schauplatz der Ermittlung­en: Der Augsburger Nordfriedh­of.

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