Amigos auf dem Friedhof?
Justiz In Augsburg haben städtische Arbeiter in die eigene Tasche gewirtschaftet. Die Frage, was ihr Chef wusste, beschäftigt auch die CSU
Augsburg Städtische Arbeiter haben auf dem Nordfriedhof in Augsburg in die eigene Tasche gewirtschaftet. Das haben sie vor Gericht zugegeben und sind dafür in erster Instanz auch verurteilt worden. Nun geht es vor dem Amtsgericht in einem weiteren Prozess um die Frage, ob auch ihr Chef, der Friedhofsverwalter, in die Machenschaften verwickelt war.
Im Kern geht es bei den Vorwürfen darum, dass die Arbeiter Grabarbeiten auf eigene Rechnung erledigten. Zudem sollen alte Grabsteine wiederverkauft worden sein. Das Geld soll ebenfalls nicht an die Stadt, sondern in die eigene Tasche geflossen sein. Bekannt ist, dass der Verwalter und die beschuldigten Arbeiter auch freundschaftlich verbunden sind. Sie engagieren sich unter anderem in einem Krebshilfe-verein und bei der CSU. Doch die Arbeiter beteuern, dass der Friedhofsverwalter nichts gewusst habe. Und der Verwalter selbst schweigt. Das Gericht versucht deshalb, herauszufinden, ob es Belege für eine Mittäterschaft des Chefs gibt. Der Prozess wird kommende Woche fortgesetzt.
Er wird in der Augsburger CSU aufmerksam beobachtet. Denn der Friedhofsverwalter wurde im vorigen Jahr zum Vorsitzenden eines Ortsverbands gewählt. Er lässt das Amt aber derzeit ruhen.