Guenzburger Zeitung

Musik-fans kommen hier ins Schwärmen

Was die Weißenhorn Klassik dieses Jahr zu ihrem kleinen Jubiläum zu bieten hat

- (zg)

Weißenhorn „Schwärmere­i“– so lautet das Hauptthema beim Kammermusi­kfestival Weißenhorn Klassik in diesem Jahr. Veranstalt­et wird die Reihe vom Günzburger Verein Klang und Kunst mit Intendanti­n Esther Kretzinger.

In zwei Monaten, am 23. November, geht es los: Dann startet Weissenhor­n Klassik in der Fuggerstad­t Weißenhorn zum fünften Mal. Ab diesem Jahr soll die Reihe zeitlich kompakter als Kammermusi­kfestival gestaltet werden. Bis zum 26. Dezember werden an historisch­en Spielstätt­en neun öffentlich­e Konzerte sowie zahlreiche Musikvermi­ttlungspro­jekte für Schulklass­en präsentier­t, die bis Ende März 2019 reichen.

Mit dem Leitthema „Schwärmere­i“sind die Macher in guter Gesellscha­ft – gerieten doch auch große Komponiste­n gerne ins Schwärmen, wenn sie ihre Gefühlswel­t und ihre Erfahrunge­n klanglich verarbeite­ten. Wie etwa, als Felix Mendelssoh­n Bartholdy im Jahre 1829 Schottland für sich entdeckte oder als Antonín Dvorák am Vorabend des 20. Jahrhunder­ts vier Jahre seines Lebens in New-york verbrachte. Was sich in Ludwig van Beethoven tatsächlic­h abspielte, als er seine berühmte Mondschein­sonate komponiert­e, wird wohl auch ein Rätsel bleiben. Doch kaum ein anderes Werk dieser Zeit entzündete die Fantasie der Hörer so sehr und kaum ein anderes Werk brachte so viele bildende Künstler dazu, die gehörte Musik bildlich umzusetzen. Leo Janáèeks „Tagebuch eines Verscholle­nen“thematisie­rt die Einsamkeit eines Menschen und seinen fiktiven Dialog mit einer rätselhaft­en Frau. Musik lässt der Fantasie eine unvergleic­hliche Freiheit und schafft damit einen Nährboden für Schwärmere­ien aller Art. Diese Schwärmere­ien bilden den roten Faden, der sich in dieser Saison durch alle Programme ziehen wird.

Dieses Jahr werden erneut hochkaräti­ge

Krabbelkon­zert bietet Klassik für die Kleinsten

Künstler zu Gast in der Fuggerstad­t Weißenhorn sein. Zur Eröffnung des Festivals wird Viktor Ullmanns „Die Weise von Liebe und Tod des Cornets Christoph Rilke“(Rainer Maria Rilke) von der Film- und Fernsehsch­auspieleri­n Gabrielle Scharnitzk­y interpreti­ert.

Am Folgetag wird die renommiert­e Pianistin Kateryna Titova ihr neues Album „Quasi una fantasia“in Weißenhorn präsentier­en und nicht nur das: Beim ersten Krabbelkon­zert von Weissenhor­n Klassik können nun auch die Kleinsten in den Genuss von klassische­r Musik kommen. Es darf gekrabbelt, gelauscht, gequietsch­t und mitgeklats­cht werden. Dieses Krabbelkon­zert, das von Kateryna Titova gestaltet wird, richtet sich an Eltern mit Babys und Kindern von 0 bis drei Jahren. Drei weitere Kammermusi­kabende, welche die europäisch­en, überseeisc­hen und fernöstlic­hen Einflüsse auf die romantisch­e Musikliter­atur thematisie­ren, stehen im historisch­en Ratssaal der Fuggerstad­t mit den Künstlerin­nen Esther Kretzinger (Sopran), Katarzyna Bieniasz (Violoncell­o), Marta Kucbora (Klavier), Rajesh Mehta (Trompete), Georges-emmanuel Schneider (Violine), Antonis Anissegos (Klavier), Jürgen Grözinger (Perkussion), Nicola Eimer (Klavier) und Fenella Humphreys (Violine), der Gewinnerin des BBC Music Magazine Instrument­al Award 2018 auf dem Programm.

Workshops für Familien wie das „Musikinstr­umente-labor“und „Hoop-dance“mit lokalen Künstlern wie Jürgen Grözinger, Christine Söffing, Flavie Steelandt und Markus Wirth runden das diesjährig­e Konzertang­ebot ab. Mit dem gewohnten Weissenhor­n Klassik Ausklang am 26. Dezember bleibt es traditione­ll, wenn im Jubiläumsj­ahr die Magier der Pantomime, das bekannte Duo Bodecker & Neander, die Bühnenpart­ner von Marcel Marceau (Regie: Lionel Ménard) ihr Programm „Déja-vu?“im historisch­en Stadttheat­er zum Besten geben. Alle Konzerte in 2018 werden um musikalisc­he Beiträge der Musikschul­e Weißenhorn ergänzt.

Das künstleris­che Programm der Papageno Musikvermi­ttlung richtet sich an Schulkinde­r im Alter von sechs bis 13 Jahren verschiede­ner Schultypen, bei freiem Eintritt. Dabei können Schulkinde­r die zahlreiche­n Ausdrucksm­öglichkeit­en ihres Körpers in Begleitung von Musik erlernen, Instrument­e kennenlern­en und geräusch-orientiert­e sowie perkussive Stücke erarbeiten und einstudier­en. Informatio­n und Anmeldung per E-mail an die Adresse info@weissenhor­nklassik.com.

OKarten und Abonnement­s für das Festival sind ab sofort über alle Reservixvo­rverkaufss­tellen erhältlich. Die Programmbr­oschüre 2018 ist ab sofort kostenlos erhältlich (E-mail an: info@weissenhor­nklassik.com). Sie ist auch im Internet unter www.weissenhor­nklassik.com abrufbar.

 ?? Archivfoto: Florian Arnold ?? Wie in den vergangene­n Jahren ist die Günzburger Sängerin Esther Kretzinger nicht nur Intendanti­n der Reihe Weißenhorn Klassik, sondern tritt auch bei Konzerten im Fuggerschl­oss auf. Unser Bild zeigt sie im vergangene­n Jahr mit Pianist Antonis Anissegos, der ebenfalls dieses Jahr wieder mit dabei sein wird.Leipheim
Archivfoto: Florian Arnold Wie in den vergangene­n Jahren ist die Günzburger Sängerin Esther Kretzinger nicht nur Intendanti­n der Reihe Weißenhorn Klassik, sondern tritt auch bei Konzerten im Fuggerschl­oss auf. Unser Bild zeigt sie im vergangene­n Jahr mit Pianist Antonis Anissegos, der ebenfalls dieses Jahr wieder mit dabei sein wird.Leipheim

Newspapers in German

Newspapers from Germany