Element of Crime und das alte Berlin
Die Band Element of Crime ist ein bisschen wie die Figuren aus den Romanen ihres Sängers Sven Regener: Sie steht für ein (West-)Berliner Biotop, das schon sehr bald trockengelegt sein dürfte. In der Hauptstadt ist kein Platz mehr für dauerangetüdelte Lebenskünstler, für melancholische Kiez-Flaneure. Und dieses Gefühl des Untergangs bricht sich auf dem neuen Album „Schafe, Monster und Mäuse“
Bahn, wenn der Minigolfplatz einem Einkaufszentrum weicht und beim Spätkauf „Black Friday“ist. Aber natürlich ist nichts verloren, solange es noch die (gerne auch unerwiderte) Liebe gibt, von der Regener so wunderbar verschroben dichten und singen kann wie kein anderer, wenn er nicht über seine Nachbarn motzt. Und die Musik auf dem bislang längsten Album der Band reicht von Folkballaden über Country-Rock bis hin zu Tresengeschunkel, und bei der „Party am Schlesischen Tor“feiert sogar eine trötende Blaskapelle mit. Element of Crime sind in ihrem Element.