Sogar die Enthüllung ist ein echtes Kunststück
Holzobjekte des Kleinanhauser Künstlers Georg Langendorf und Acrylbilder von Gisela Sippel sind im Burgauer Therapiezentrum zu sehen
Burgau Bilder, die Lebensfreude provozieren, die gute Stimmung machen mit ihren satten, leuchtenden Farben zieren derzeit die Wände im Foyer des Therapiezentrums. Die Acrylbilder von Gisela Sippel, Motive von sonnendurchfluteten Griechenlandszenen, werden ergänzt von Holzobjekten des Kleinanhauseners Georg Langendorf. Der hatte es geschafft, beim Abbruch des alten Burgauer Krankenhauses einen Teil der legendären Treppe für künstlerische Zwecke zu retten.
Was er aus den Stücken gestaltet hat, konnten die zahlreichen Gäste der Vernissage nicht sofort entdecken, denn Langendorf hatte sich eine raffinierte Verhüllung ausgedacht. Gemeinsam mit einem Nachbarsbub hat er Papierhüllen gebastelt und bemalt, die über die einzel- Objekte gestülpt waren. Jede Hülle trug eine Nummer und die Gäste konnten sich beim Eintreffen ein Los mit einer Nummer ziehen. Nach der offiziellen Eröffnung durch Stefan Brunhuber, technischer Leiter des Therapiezentrums, durften die Besucher dann die mit ihrer Nummer bestückte Husse entfernen. Langendorf überließ den Gästen die sonst nur der Prominenz vorbehaltene Kunstwerke.
Unter den lustig mit Killroys bemalten Überzügen entdeckten die Besucher sorgfältig aufgearbeitete Stücke der alten Treppe: zwei Geländersprossen mit einem Vogel auf dem Handlauf, ein Stück Treppendiele als Basis für ein neu geschaffe- Enthüllung der nes Holzherz, Verbindungen von alten Stücken, die bei vielen der Gäste Erinnerungen wachriefen, mit neuen gestalterischen Elementen.
Georg Langendorf gehört zu den treuen Gönnern und Förderern des Therapiezentrums und so war es ihm natürlich ein Anliegen, auch die Umgestaltung der Holztreppe in den Dienst der guten Sache zu stellen. Der Erlös aus dem Verkauf der Objekte wird der Kinderambulanz zugeführt, konnte Stefan Brunhuber mitteilen.
In dieser Einrichtung werden wöchentlich 150 Kinder therapiert. Doch die finanzielle Ausstattung ist schlecht. Es handelt sich um ein Angebot, das so bei den Krankenkassen nicht vorkommt, weshalb es sich zu einem nicht unwesentlichen Teil über Spenden finanzieren muss. Mit den Einnahmen aus den Treppenkunstwerken soll, so versprach Brunhuber, eine Kletterwand finannen ziert werden, die dem motorischen Training der Kinder dienen wird.
Ausstellungskuratorin Elina Herzig hatte mit der gebürtigen Bremerin Sippel eine weitere Künstlerin für die Ausstellung gewinnen können. Wie Langendorf ist sie seit geraumer Zeit dem Therapiezentrum verbunden, beide haben nun ihre 3. Ausstellung im Haus, und zählt ebenfalls zu den Gönnern des Hauses. Herzig freut sich, dass wohl einige der Lebensmut vermittelnden Bilder dauerhaft im Hause bleiben werden. Die betagte Künstlerin will zudem Werke zur Ausstattung der Krankenzimmer zur Verfügung stellen.
Doch zunächst sind die „griechischen Impressionen“im Foyer zu bewundern und können, wie auch die Langendorfsche Holzkunst gekauft und am Ende der Ausstellung mit nach Hause genommen werden.
Die Werke rufen Erinnerungen wach