Olympiasieger und Ausnahmekönner
Millionen-Mannschaft zu Gast
Fußballschmankerln wurden im Rettenbacher Hans-Peter Albrecht-Sportpark schon so manche serviert. Vom 1. FC Nürnberg, dem VfB Stuttgart, 1860 München und vom Talentschuppen des Rekordmeisters FC Bayern München mit den Legenden Gerd Müller und Mehmet Scholl auf der Trainerbank. Und nun kommt es am Samstag, 6. Oktober 2018, ab 16 Uhr dort zu einer Starparade schwäbischer Sport-Idole.
Die Günzburger Mittwochskicker feiern das erste Jahrzehnt ihres Bestehens mit dem Spiel gegen ein Markenzeichen des Augsburger Sports: gegen die Datschiburger Kickers. Und das nicht ohne eine große Portion sportlichen Leistungswillen und fußballerisches Können.
Wer sich mit den 1965 gegründeten Datschiburger Kickers etwas tiefer befasst, der weiß nicht so recht, ob sie Fußballgeschichte oder ein wahr gewordenes Märchen der Nächstenliebe geschrieben haben. Kein Zweifel jedenfalls, dass diese Prominentenmannschaft nicht nur in hunderten von Spielen mit großer Klasse für weit über eine Million Euro für den guten Zweck dem runden Leder nachgejagt, sondern zum Vorbild sportlicher Aktivitäten zugunsten karikativer Einrichtungen über Schwabens Grenzen hinaus geworden ist. Auch für die Mittwochskicker, mit denen sie wie ein Pate nach etlichen sportlichen Begegnungen Freunde geworden sind.
Befreundete Teams
Gute Freunde, die sie vor drei Jahren sogar zu ihrer Jubiläumsfeier ins Augsburger Rathaus eingeladen haben. Damals übergaben die Mittwochskicker einen Teil der Einnahmen aus dem vorangegangenen Spiel beider Teams im Jettinger Sportpark für das vor dem Augsburger Stadion errichtete Denkmal von Helmut Haller an Augsburgs Oberbürgermeister.
Im gehobenen Alter
Doch zurück zum Spiel am Samstag in Rettenbach. Da muss man die Legende wecken, um zu erfassen, welche Sportler sich da im Rettenbacher Sportpark ein Rendezvous geben. Ausnahmekönner und Rekordspieler, die dem Fußball mehr gaben als ihre Mitspieler, ohne die sie wiederum nicht eine Sonderstellung hätten einnehmen können. Die über Schwabens Grenzen hinaus auf der Bühne des Profifußballs, im gehobenen Amateurfußball in ihren Epochen Geschichte und Geschichten mitgeschrieben haben. Ob Claus Brandmaier, mit 600 Einsätzen der Rekordspieler des FC Augsburg und sein Sohn Bernd. Ob Jürgen Haller, der mit seinem Stammverein FC Augsburg deutscher Amateur-Vizemeister war und als Libero im Trikot von Blau-Weiß Berlin Bundesliga mit Höhenluft atmete. Das tat er in Österreichs Oberhaus auch mit dem FC Voest Linz. Für einen mit Tricks und Dribblings reichlich gedeckten fußballerischen Festtagstisch garantieren die langjährigen Zweitliga-Stützen des FCA Erwin Wurm und Gerhard Kitzler. Und auch Stefan Scheurer, Reiner Schreiber, Uwe Notnagel, der in der Region auch einmal den FC Gundelfingen trainiert hat. Da stehen im Aufgebot Thomas Heise, Sandro Vasallo, Georg Lehmann und noch ein kurzfristig zusagender noch unbekannter Akteur. Doch auch die weiteren angekündigten Namen, die das Datschiburger Trikot an diesem Tag überstreifen, sind als Sportler oder in ihrem dem Sport verwandten Bereich Prominenz pur. Allen voran der Olympiasieger im EinerKajak von 2008 in Peking und sechsmalige deutsche Meister Alexander Grimm. Und auch der eifrige „Sammler“von Bronze- und Silbermedaillen bei Deutschen , Europa- und Weltmeisterschaften sowie Olympischen Spielen im Kanuslalom Michael Senft ist mit von der Partie. Freuen darf man sich auch auf den Sportamtsleiter der Stadt Augsburg Robert Zenner als Ballverteiler. Alles Namen, die im Herbst ihrer sportlichen Leistungen mehr als nur Nostalgie versprechen. hlb