Eine weitere Lücke wird geschlossen
Spatenstich für den Bau des 3,5 Kilometer langen Radwegs zwischen Naichen und Ettenbeuren
Naichen/Ettenbeuren Dichter Nebel, vier Grad. Ein „Radelwetter“ist das nicht an diesem Donnerstagmorgen. Doch es kommen ja auch wieder andere Zeiten und dann werden zwischen Naichen und Ettenbeuren möglicherweise viele Radler auf einem neu gebauten Radweg unterwegs sein. Am Donnerstag war der offizielle Spatenstich für den Bau des nach Auskunft von Jens Ehmke (Leiter des Staatlichen Bauamtes) rund 3,5 Kilometer langen Weges, der im Radwegenetz im Kammeltal eine Lücke schließt. Und wenn das Wetter mitspielt, dann können die Arbeiten eventuell noch in diesem Jahr abgeschlossen werden.
Die Planungen für den Weg wurden im Rahmen des Radwegekonzepts des bayerischen Innenministeriums für die Jahre 2015 bis 2019 auf den Weg gebracht. Mit ersten Planungen für den Weg zwischen Naichen und Ettenbeuren war bereits im Oktober 2015 begonnen worden. Federführend ist das in Krumbach angesiedelte Staatliche Bauamt. Realisiert wird der Weg von der Baufirma Kranzfelder (Zusmarshausen).
Wie Reinhold Allmann, Abteilungsleiter im Staatlichen Bauamt, erläuterte, war der Radweg zunächst östlich der Staatsstraße geplant. Doch dann entschied man sich für eine Variante westlich der Straße, die sich dort „harmonisch in das Landschaftsbild einfügt“und auf den bereits „genutzten Wegbeziehungen“basiere. Diese würden nun entsprechend ausgebaut. Die Gesamtkosten betragen rund 595000 Euro. Der Freistaat Bayern übernimmt 436000 Euro. Auf die Gemeinde Neuburg entfallen 26 000 Euro, auf die Gemeinde Kammeltal 000 Euro. Insgesamt wird in einem Bereich von 13000 Quadratmetern eine Asphaltschicht aufgebracht. Der Weg ergänzt den weiter westlich verlaufenden Kammeltalradweg.
Die Landtagsabgeordneten Alfred Sauter und Dr. Hans Reichhart sowie der Bundestagsabgeordnete Dr. Georg Nüßlein würdigten beim Ortstermin zwischen Naichen und Ettenbeuren das fortlaufend weiterentwickelte Radwegenetz im Landkreis Günzburg. Im Kammeltal werde durch den neuen Weg eine Lücke geschlossen, betonte Sauter. Das Radwegenetz im Kreis Günzburg setzte bayernweit Maßstäbe, hob Reichhart hervor. Über den Startschuss für das Projekt freuten sich auch die Bürgermeister Matthias Kiermasz (Kammeltal) und Rainer Schlögl (Neuburg). Der Radwegbau sei auch in touristischer Hinsicht für die Region wichtig.
Der Ausbau des Radwegenetzes ist im Kreis maßgeblich mit der Ansiedlung des Freizeitparks Legoland ab dem Jahr 2000 verknüpft. Das Radwegenetz hat sich damals noch weitgehend auf Strecken entlang der Flüsse Donau, Günz, Kammel, Mindel und Zusam (auch der Radweg entlang der Zusam führt teilweise durch den Kreis) beschränkt. Die Beschilderung war nach Mei133 nung vieler Radler stark verbesserungsbedürftig, Angebote neben der Strecke gab es so gut wie keine, ebenso wenig spektakuläre Großveranstaltungen wie den inzwischen jährlich stattfindenden DonautalRadelspaß.
Ein gutes Jahrzehnt später hat sich dies gründlich geändert. Neben dem Vier-Sterne-Donautäler-Radrundweg (der auch bei Touristen sehr beliebt ist) und den Flussradwegen gibt es mittlerweile etliche spezielle Themenradwege wie etwa die Energie-Quiztour zwischen Offingen und Lauingen, bei der moderne digitale Techniken wie Smartphone oder Tablet genutzt werden können. Auf der Internetseite www.familien-und-kinderregion.de des Landkreises Günzburg wurde durch die Regionalmarketing eine eigene Rubrik für Radler eingerichtet. Verschiedene Tourenvorschläge können hier auch als GPSDatei heruntergeladen werden.
In den vergangenen Jahren wurden zwischen den einzelnen Ortschaften immer mehr Lücken geschlossen wie beispielsweise durch den Bau der Radwege zwischen Hairenbuch und Eberhausen sowie zwischen Waltenhausen und Krumbach. Der Lückenschluss zwischen Naichen und Ettenbeuren fügt sich hier nahtlos ein.