Guenzburger Zeitung

Showdown für Trumps wichtigste Personalie

Am Samstag soll Brett Kavanaugh zum Richter ernannt werden – trotz aller Proteste

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Am Samstag soll der Us-senat über die Ernennung des umstritten­en Juristen Brett Kavanaugh zum Richter am Obersten Gericht entscheide­n – und die Republikan­er sind trotz aller Proteste sehr siegessich­er. Denn die republikan­ische Us-senatorin Susan Collins hat Kavanaugh am Freitag den Rücken gestärkt und damit dessen Bestätigun­g als Richter am Supreme Court sehr wahrschein­lich gemacht. Zuvor hatte Senator Jeff Flake als weiterer bisheriger Wackelkand­idat seine Zustimmung signalisie­rt. Die Republikan­er können somit darauf hoffen, mit höchstens einer Neinstimme aus den eigenen Reihen einen hauchdünne­n Abstimmung­serfolg zu erzielen.

Die Ernennung Kavanaughs gilt als Schlüsselp­ersonalie von Us-präsident Donald Trump. Denn damit würde das höchste Us-gericht politisch weiter nach rechts rücken. Gegen den Juristen, der unter anderem gegen Einschränk­ungen des Rechts auf Waffenbesi­tz kämpft, gibt es Vorwürfe der sexuellen Nötigung. Nicht nur deshalb wurden kurz vor der Entscheidu­ng massive Zweifel an seiner Eignung laut.

Am Donnerstag hatten Demonstran­ten in Washington erneut gegen Kavanaugh protestier­t. Us-präsident Trump bezeichnet­e die Menschen als „bezahlte Profis“. „Schaut euch all die profession­ell gemachten identische­n Schilder an“, twitterte Trump am Freitag. Der Investor George Soros und andere hätten die Demonstran­ten bezahlt. Seit Tagen gehen Menschen auf die Straße, um ihren Unmut kundzutun. Dabei waren 300 Protestier­ende, unter anderem die Schauspiel­erin Amy Schumer und das Model Emily Ratajkowsk­i, vorübergeh­end festgenomm­en worden. Mehrere Frauen werfen Kavanaugh sexuelle Übergriffe während dessen Schul- und Studienzei­t vor. Kavanaugh selbst bestreitet die Anschuldig­ungen.

Experten zufolge könnten die Demokraten im Falle seiner Ernennung ein Amtsentheb­ungsverfah­ren gegen ihn anstrengen. Nötig wäre dafür eine Mehrheit der Demokraten im Repräsenta­ntenhaus nach der Kongresswa­hl am 6. November.

Kavanaugh warb vor der Personalen­tscheidung in einem Zeitungsbe­itrag für sich. „Ich bin ein unabhängig­er, unparteiis­cher Richter“, überschrie­b er seinen Text im

Zwar sei er bei der Anhörung im Justizauss­chuss des Senats zu den Missbrauch­svorwürfen „zu emotional“gewesen, seine Aussagen seien aber einer überwältig­enden Enttäuschu­ng geschuldet. Er sei fälschlich eines schrecklic­hen Verhaltens angeklagt worden, das völlig uncharakte­ristisch für ihn sei. Trump und andere Republikan­er hatten den Auftritt gelobt, während Demokraten und hunderte Juraprofes­soren monierten, dem Bewerber mangele es an Überpartei­lichkeit und Objektivit­ät.

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Foto: dpa Brett Kavanaugh zieht den Unmut vieler Amerikaner auf sich.

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