Der Mobilfunk hat Autenried erreicht
Vodafone installiert eine Sendeanlage auf dem Gebäude der Schlossbrauerei. Das nützt auch dem Ichenhauser Stadtteil Rieden. Aber es gibt noch viele weiße Flecken
Autenried Jetzt funkt’s in Autenried: Auf dem Gebäude der Schlossbrauerei in 30 Meter Höhe wurde am Freitagnachmittag eine neue Sendestation des Düsseldorfer Telekommunikationsunternehmens Vodafone offiziell in Betrieb genommen. Damit wird eine Mobilfunk-versorgungslücke in Autenried und Rieden endlich geschlossen.
„Anderswo gibt es Widerstände gegen solche Masten“, sagte Ichenhausens Rathauschef Robert Strobel anlässlich der Vorstellung der Station; er aber sei von Bürgern aus Autenried und Rieden bestürmt worden, für besseren Mobilfunk zu sorgen.
Deshalb sprach Strobel dem Unternehmen ein Kompliment für diese Investition aus, mit der bis zu 600 Haushalte in den beiden Stadtteilen schnellen Mobilfunk-standard erhalten. Zugleich anerkannte er die Bereitschaft von Rudolf Feuchtmayr, Inhaber der Schlossbrauerei, diese Einrichtung zu ermöglichen und hob die Unterstützung durch die Csu-abgeordneten aus Bundestag und Landtag, Georg Nüßlein sowie Alfred Sauter und Hans Reich- hart für das Projekt hervor. „Ohne die Unterstützung der Politik wäre die Einrichtung nicht möglich gewesen“, sagte Karsten Fuchs, regionaler Technikleiter von Vodafone.
Sein Unternehmen wolle die wohnortnahe Versorgung mit schnellem Mobilfunk bis Ende 2019 weiter vorantreiben. Dank der neuen Sendestation sei die Verbindung nach dem sogenannten Lte-standart jetzt mit „vollem Ausschlag“auf den Smartphones möglich. Dies sei nicht zuletzt auch eine Grundvoraussetzung für „das Internet der Dinge“auf dem flachen Land. „Es war einfach ein Unding, das Teilnehmer einer Konferenz in der Schlossbrauerei keine vernünftige Mobilfunkanbindung hatten“, bemerkte Landtagsabgeordneter Sauter. Der Brauereichef hatte früher stets die Empfehlung ausgesprochen, wer ihn in Autenried anrufen und auch erreichen wolle, solle das doch bitte auf dem Festnetz tun. Mobil gab es kein Durchkommen.
Die Versorgung mit schnellem Mobilfunk in ländlichen Regionen sei „ein mühsamer Prozess“, betonte Nüßlein. Der Bundestagsabgeordnete und stellvertretende CDU/ Csu-fraktionschef fände es außer- ordentlich positiv, wenn der Dialog mit den Netzanbietern nicht ganz so lange dauern würde. Eine Versorgung des ländlichen Bereichs mit dem bereits geplanten noch schnelleren G5-standard bis zu 98 Prozent, wie von den Netzanbietern angekündigt, sei ihm zu wenig. Nach wie vor gebe es in seinem Wahlkreis Neu-ulm, zu dem auch der Landkreis Günzburg gehört, noch Punkte, in denen es mit dem Mobilfunk nicht funktioniere. Diese Lücken sollten schnell geschlossen werden, um den ländlichen Raum zu stärken nach dem Prinzip: erst das Land, dann die Stadt, so Nüßlein.
Hubert Schuler, Ichenhausens Dritter Bürgermeister, rechnet mit kritischen Nachfragen aus anderen städtischen Gebieten, wann dort die weißen Flecken verschwinden, wenn jetzt die gute Mobilfunk-versorgung durch die neue Sendeanlage für Autenried und Rieden bekannt werden. Die Anbindung ans Netz erfolgt übrigens von dem Sendemasten über eine Richtfunkantenne nach Leipheim. Dort werden die digitalen Signale über Glasfaser an die Ulmer Vermittlungsstelle weiter geleitet, informierte Vodafone-ingenieur Roland Martus.