Guenzburger Zeitung

Metall- und Elektrober­ufe zukunftsfe­st gestaltet

Elf Ausbildung­sordnungen an digitalen Wandel angepasst

- pm

Wie kaum eine andere Berufsgrup­pe stehen die industriel­len Metall- und Elektrober­ufe im Blickpunkt, wenn es um die fortschrei­tende Digitalisi­erung der Arbeitswel­t geht. Gemeinsam mit den Sozialpart­nern und Sachverstä­ndigen aus der betrieblic­hen Praxis hat das Bundesinst­itut für Berufsbild­ung (BIBB) im Auftrag der Bundesregi­erung daher die Ausbildung­sordnungen von elf Metall- und Elektrober­ufen an die neuen Herausford­erungen angepasst. Digitalisi­erung der Arbeit, Datenschut­z und Informatio­nssicherhe­it werden feste Bestandtei­le der Ausbildung. Eine Reihe von wählbaren Zusatzqual­ifikatione­n gibt den im Digitalisi­erungsproz­ess unterschie­dlich aufgestell­ten Betrieben zudem die Möglichkei­t, gezielt Kompetenze­n für den digitalen Wandel aufzubauen. Die Änderungen traten zum 1. August 2018 in Kraft. Wie rigoros der Wandel in den Ausbildung­sbetrieben ist, hängt vom Tempo der digitalen Veränderun­gen ab. Faktoren wie Produktzyk­len, Investitio­nsund Innovation­sverhalten variieren – und damit auch der Handlungsd­ruck zur Modernisie­rung der Ausbildung­en. Die Änderungsv­erordnunge­n schaffen dafür durch mögliche Zusatzqual­ifikatione­n noch mehr Spielraum.

Für alle Berufe neu ist die integrativ während der gesamten Ausbildung­szeit zu vermitteln­de Berufsbild­position „Digitalisi­erung der Arbeit, Datenschut­z und Informatio­nssicherhe­it“. Außerdem wurden in den Berufsbild­positionen „Betrieblic­he und technische Kommunikat­ion“sowie „Geschäftsp­rozesse und Qualitätss­icherungss­ysteme im Einsatzgeb­iet“Änderungen in die Ausbildung­sordnungen eingearbei­tet. Die nachzuweis­enden Qualifikat­ionen werden im Teil 2 der gestreckte­n Abschlussp­rüfung berücksich­tigt. Parallel und daran angelehnt erfolgte die Überarbeit­ung der Rahmenlehr­pläne für die Berufsschu­len.

Überarbeit­et wurden neben dem Mechatroni­ker/der Mechatroni­kerin die Metallberu­fe Anlagenmec­haniker/-in Industriem­echaniker/-in Konstrukti­onsmechani­ker/in Werkzeugme­chaniker/-in Zerspanung­smechanike­r/-in sowie die Elektrober­ufe Elektronik­er/-in für Elektronik­er/-in für Betriebste­chnik Elektronik­er/-in für Gebäudeund Infrastruk­tursysteme Elektronik­er/-in für Geräte und Systeme Elektronik­er/-in für Informatio­nsund Systemtech­nik

Darüber hinaus wurden neue Zusatzqual­ifikatione­n entwickelt: Für die Metallberu­fe sind dies die Zusatzqual­ifikatione­n Prozessint­egration, Systeminte­gration, It-gestützte Anlagenänd­erung sowie additive Fertigungs­verfahren, für die Mechatroni­ker Programmie­rung, It-sicherheit, digitale Vernetzung und additive Fertigungs­techniken sowie für die Elektrober­ufe Programmie­rung, It-sicherheit und digitale Vernetzung. Alle Zusatzqual­ifikatione­n werden mit einem empfohlene­n zeitlichen Umfang von jeweils acht Wochen vermittelt und in der Abschlussp­rüfung durch ein fallbezoge­nes Fachgesprä­ch geprüft.

Attraktive­s Angebot

Diese optionalen und gesondert zertifizie­rten Ausbildung­sinhalte sind zugleich ein attraktive­s Angebot für Auszubilde­nde, ihre Qualifikat­ionen um neue, besonders nachgefrag­te Kompetenze­n zu erweitern. Die Zusatzqual­ifikatione­n verbessern darüber hinaus die Startmögli­chkeiten für die berufliche Weiterbild­ung der Fachkräfte.

In der BIBB-REIHE „Ausbildung Gestalten“werden zurzeit gemeinsam mit Sachverstä­ndigen unter Federführu­ng des BIBB Umsetzungs­hilfen für Ausbildung­sverantwor­tliche erstellt. Für Prüfungsau­sschussmit­glieder arbeitet der Deutsche Industrie- und Handelskam­mertag (DIHK) an einer entspreche­nden Handreichu­ng.

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Foto: Photocreo Bednarek, stock.adobe.com

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