Was sich in Günzburg bewegt
Bürgerversammlung Millionenprojekte sind in Arbeit. Bei einem Thema kommt die Stadt aber nicht voran
Günzburg Einige millionenschwere Projekte werden in den kommenden Jahren Stadtrat und Stadtverwaltung beschäftigen – darunter der Neubau der Feuerwache und die Erweiterung des Alten- und Pflegeheims der Heilig-Geist-Spitalstiftung. „Günzburg bewegt sich“, erklärte Oberbürgermeister Gerhard Jauernig bei der gut besuchten Bürgerversammlung am Samstagnachmittag im Forum am Hofgarten. Rund eineinhalb Stunden benötigte Jauernig, um Erreichtes und Geplantes aufzulisten.
Der größte Einzelposten ist der Bau der neuen Feuerwache. Nach fast 50 Jahren habe die bisherige Unterkunft den Erfordernissen einer stetig wachsenden Stadt nicht mehr entsprochen. Rund neun Millionen Euro kostet die neue Feuerwache, Mitte 2021 soll der Neubau bezugsfertig sein. Ein großer Brocken ist ferner die Generalsanierung der Reisensburger Herrenwaldhalle, die mit 2,3 Millionen Euro zu Buche schlägt und Mitte 2019 abgeschlossen sein soll.
Mit Kosten von 8,3 Millionen Euro ist die Erweiterung des Altenund Pflegeheims veranschlagt. Bei einer stetig älter werdenden Gesellschaft sei die Erweiterung des Heims ein Gebot der Stunde. Wie umgekehrt der Ausbau der Betreuungsangebote für die Kleinsten und Kleinen. Große Summen würden deshalb in Kindergarten- und Krippenplätze investiert, außerdem in die Maria-Theresia-Schule, um Gebäude zu sanieren und die Nachmittagsbetreuung der Kinder zu optimieren.
In vielen Bereichen der Kernstadt und in den Stadtteilen wurde und werde neues Bauland ausgewiesen. Nicht nur der private Wohnungsbau werde unterstützt, das ehrgeizige Ziel der Stadt sei es, zusammen mit verschiedenen Partnern bis 2021 rund 100 weitere Sozialwohnungen zu bekommen, um Wohnraum für Geringverdiener zu schaffen.
Für eine hohe sechsstellige Summe werde ein innovatives Parkleitsystem umgesetzt, in einer ähnlichen Größenordnung bewege sich die schrittweise Umstellung der Straßenbeleuchtung auf energiesparende LED-Lampen, führte Jauernig weiter aus. Als Wirtschaftsstandort sei Günzburg weiter auf einem guten Weg – nur ein Beispiel sei die Firma Peri, die an der Autobahn bei Deffingen für viele qualifizierte Arbeitsplätze sorge. Besonders erfreulich sei, dass Günzburg in den Genuss eines neuen Technologietransferzentrums und eines Digitalen Gründerzentrums komme.
Nicht nur die Stadt, auch die Stadtwerke investierten Millionenbeträge in die Infrastruktur - in ein neues Verwaltungsgebäude sowie in die Erneuerung von Wasserleitungen und Abwasserkanälen. „Revolutionär“sei der Neubau eines Klärgasspeichers bei der Kläranlage, mit dem in hohem Maße Strom gewonnen werde.
In der Diskussionsrunde bat der ehemalige Stadtrat Martin Lang darum, Schutzmaßnahmen gegen den erhöhten Lärm an der Autobahn einzufordern. Der Oberbürgermeister erwiderte, alle bisherigen Initiativen von Stadt und betroffenen Bürgern seien leider gescheitert. Als Sofortmaßnahme könne er sich vorstellen, wenigstens nachts ein Tempolimit von 120 oder 130 km/h anzuordnen. Gerhard Jauernig: „Wir werden weiter für einen besseren Lärmschutz kämpfen“.