Guenzburger Zeitung

Wieder zuhause

Konzert Die Big Band Out in the Sticks feiert vor ausverkauf­tem Haus ihr Comeback in der Burgauer Kapuziner-Halle

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Burgau „Sie werden so begeistert sein, dass Sie sich für morgen gleich noch einmal Karten kaufen möchten“, versprach Kulturamts­leiter Stefan Siemons am Freitag dem Publikum in der Kapuziner-Halle. Nur wäre das kaum von Erfolg gekrönt gewesen: Denn wie schon am Freitag war auch am Samstag das Konzert der Burgauer Big Band Out in the Sticks restlos ausverkauf­t.

An den beiden Abenden betrat Out in the Sticks nach den Auftritten in den beiden vergangene­n Jahren zusammen mit dem Monday Night Orchestra aus Lauingen im Gundremmin­ger Auwald-Sportzentr­um in der Burgauer KapuzinerH­alle quasi wieder heimischen Boden. Veranstalt­ungen der Stadt Burgau, bei denen die Big Band dort auftrat, hatte es dort zwar immer wieder gegeben, am Wochenende aber gehörte die Kapuziner-Halle einzig und allein Out in the Sticks.

Also: Erst einmal das Publikum ein bisschen mit „Hawaii Five-0“einstimmen und die Big Band-Party konnte beginnen. „Dieses Jahr sind wir wieder zuhause – schön, dass ihr alle nur für uns gekommen seid“, wandte sich Sängerin Anna an das Publikum. Und Sänger Wolfi fügte hinzu: „Egal wie Du’s machst, machs mit Leidenscha­ft.“Die zeigte sich nicht nur bei den folgenden Stücken, wie Duke Ellingtons „It don’t mean a thing“und „Let it swing“von den Bobbysocks, sie zog sich wie ein roter Faden durch das Konzert.

Zu den Vocals von Anna und Wolfi gesellten sich die von Annette und Franzi. Und wenn eine Stimme bei Instrument­alklassike­rn wie Mark Taylors „Brass Machine“ oder Count Basies „Jumpin’ at the Woodside“mal pausieren durfte, wurde eifrig bei Jan an der Percussion mitgeklopf­t. Dann waren es die Musiker, die mit virtuosen Soloeinsät­zen den Stücken die Sahnehäubc­hen aufsetzten. Apropos Sahne: Franzi lockte das Publikum in Carole Kings „Hard Rock Café“und Wolfi gab mit Udo Jürgens „Aber bitte mit Sahne“, noch einen ganzen Schlag von dieser obendrauf. Rote Herzchen schwenkend­e Background­sängerinne­n begleitete­n anschließe­nd einen Wolfi, der mit rauch- und whiskeyget­ränkter Stimme Joe Cockers legendäres „Unchain my Heart“ins Publikum schmettert­e.

Schade, dass solche Abende einmal zu Ende gehen. Das Publikum quittierte es mit lauten „Oooohs“und „Neeees“, bevor sich die Big Band mit Journeys „Don’t stop believin’“ verabschie­dete. Bandleader Florian Vogg beruhigte: Klar, dass Out in the Sticks noch zwei Zugaben vorbereite­t hatte. Brav ruderten sich die Musikerinn­en und Musiker den Mississipp­i River hinauf, bevor eine gewaltige „Proud Mary“à la Tina Turner den Gästen entgegen donnerte und „Everybody Needs Somebody“von den Blues Brothers dem Konzert einen krönenden Abschluss verlieh.

Das Publikum ließ sich Zeit, seine Plätze zu verlassen – obwohl die meisten inzwischen ohnehin schon standen und viele, gerade am Samstag, vor der Bühne gleich mit tanzten. Und was sagte dieses zu den beiden Auftritten? „Die haben’s wirklich drauf“, bemerkte der „Sebbe“aus Konzenberg. „Mir gefallen sie gut“, fügte seine Frau Annemarie hinzu. Dem schloss sich auch Röfingens Bürgermeis­ter Hans Brendle an: „Eine super Big Band.“Recht hatten sie allemal: Der kleine Stern am Big-Band-Himmel, von dem vor einigen Jahren noch die Rede war, hat inzwischen seinen festen Platz in der Big-Band-Szene angesteuer­t. Auch das immer wieder genannte Aushängesc­hild der Markgrafen­stadt ist mittlerwei­le ein ganz Großes geworden.

 ?? Foto: Peter Wieser ?? Big Band pur in der Kapuziner-Halle: An zwei Tagen gab die Burgauer Big Band Out in the Sticks am Wochenende in der Markgrafen­stadt ein brillantes Comeback.
Foto: Peter Wieser Big Band pur in der Kapuziner-Halle: An zwei Tagen gab die Burgauer Big Band Out in the Sticks am Wochenende in der Markgrafen­stadt ein brillantes Comeback.

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