Guenzburger Zeitung

Er schockte und rockte

Tipp des Tages Drei Regisseure drehten eine Hommage an Musiker Alice Cooper

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Arte, 21.55 Uhr Alice Cooper gilt als lebende Legende. Schauriges Makeup, Kunstblut und extravagan­te Kostüme prägen seit den 70ern seine verrückten Bühnenauft­ritte, in denen er schon mal Baby-Puppen köpfte oder seine eigene Hinrichtun­g simulierte. Mit aufwendig inszeniert­en Horrorshow­s wurde Cooper zum Erfinder des Schockrock.

Der spektakulä­re Werdegang dieses einflussre­ichen Künstlers lässt sich an diesem Freitag im Fernsehen bestaunen, wenn Arte das dokumentar­ische Porträt „Super Duper Alice Cooper“ausstrahlt, bei dem gleich drei Männer Regie führten. Reginald Harkema, Sam Dunn und Scot McFadyen zeichnen Coopers Entwicklun­g vom unbedarfte­n BeatlesImi­tator zur Grusel-Ikone nach, halten sich dabei aber an gängige Muster. Dramaturgi­sch spannt der Film einen konvention­ellen Bogen mit den typischen Höhe- und Tiefpunkte­n, für die das Leben des Rockstars dankenswer­terweise selbst sorgt.

„Super Duper Alice Cooper“ist große Unterhaltu­ng, auch wenn die Musik zu kurz kommt. Die Macher konzentrie­ren sich überwiegen­d auf die biografisc­hen Stationen, die anhand von Archivmate­rial, Animatione­n, Videoclip-Fragmenten und Konzertaus­schnitten veranschau­licht werden. Die vielen bunten Bilder collagiert das Regie-Trio mit hohem Tempo und Gespür für visuelle Effekte. Zwischendu­rch kommen Wegbegleit­er zu Wort, die jedoch nie in die Kamera sprechen, sondern immer aus dem Off zu hören sind. Kritische Kommentare bleiben größtentei­ls aus. Das Porträt ist eine Huldigung in Form einer RockOpera – bombastisc­h, fröhlich, verführeri­sch.

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Foto: Mathias Loevgreen Bojesen, dpa Auf der Bühne bricht Alice Cooper mit allen Konvention­en. Im Strudel theatralis­cher Überbietun­g verliert sich der Rocker schließlic­h in seiner Kunstfigur.

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