Amerikanisches mit Baiba Skride
Der 100. Geburtstag von Leonard Bernstein (1918–1990) hat den Blick dafür geweitet, dass der USKomponist nicht nur Schöpfer der „West Side Story“, sondern auch anderer hörenswerter Werke war. Dazu gehört die Serenade für Violine und Streichorchester (1954), von Bernstein selbst als „mein bestes Werk“bezeichnet. Das Stück ist ein Violinkonzert, wenngleich von eigenwilliger Konzeption, die sich an Platons „Symposion“anlehnt. Die lettische Geigerin Baibe Skride nutzt die Gelegenheit, die Auftritte der Philosophen in geigerisch delikate und brillante Charakterbilder zu verwandeln. Dazu gibt es zwei weitere Violinkonzerte aus der Mitte des 20. Jahrhunderts:
Korngold und
Miklós Rózsa. Bei Korngold wandelt Skride sicher zwischen gebotenem Schmelz und allzu üppiger Gefühlsgeste, und auch bei Rózsa agiert sie nicht vordergründig, sondern zielt auf die melodisch-klanglichen Schönheiten des selten aufgeführten Werks. **** *