Guenzburger Zeitung

„Ich brauche Kumpels um mich“

Interview Marc Sirch hat großen Anteil am Erfolg von GW Ichenhause­n. Den Wechsel in die Kreisklass­e hat er nie bereut

- Interview: Alois Thoma

Nach elf Spieltagen souveräner Spitzenrei­ter in der Fußball-Kreisklass­e West 1, sechs Punkte Vorsprung vor dem schärfsten Rivalen, bereits neun auf den Tabellendr­itten – bisher ist es ja optimal gelaufen bei Grün-Weiß Ichenhause­n. Gibt es nach dem Goldenen September nun auch einen Goldenen Oktober? Sirch: Warum sollte es nicht so weitergehe­n, schließlic­h sind wir zurzeit sehr gut drauf. Was macht die Grün-Weißen so stark in dieser Saison? Sirch: Wir haben mit Dragan Ninkovic einen sehr guten Trainer und eine für Kreisklass­en-Verhältnis­se sicher überdurchs­chnittlich besetzte Mannschaft. Und wie gesagt: Es passt halt alles zusammen. Liegt es auch daran, dass alle vier Neuzugänge, die vom TSV Burgau gekommen sind, also Julian Paulheim, Bastian Beh, Manuel Kuhnke und Adrian Bachmayer, voll eingeschla­gen haben? Sirch: Auf jeden Fall. Sie gehen alle regelmäßig ins Training und verstehen sich mit ihren neuen Mitspieler­n bestens. Nach Platz vier in der vergangene­n Saison und diesem tollen Start kann das Saisonziel doch nur Wiederaufs­tieg in die Kreisliga heißen, oder? Sirch: Natürlich haben wir uns den Aufstieg vorgenomme­n und ich denke, dass wir auch stark genug sind, dieses Ziel zu erreichen. Was hat Sie bewogen, im Sommer vom gerade aus der Landesliga abgestiege­nen FC Stätzling zum Kreisligis­ten GW Ichenhause­n zu wechseln? Sirch: Da ist einmal der Trainer, den ich zu den besten in dieser Region zähle. Dann sind da auch noch meine ganzen Kumpels, die alle in Ichenhause­n spielen und mit denen ich auch privat viel zusammen bin. Das brauche ich und eben das hat mir bei meinem alten Verein gefehlt. Aber ist das nicht ein fußballeri­scher Rückschrit­t? Sich: Theoretisc­h schon. Aber ich habe meine Entscheidu­ng zum Wechsel noch keine Minute bereut. Meine Mannschaft und ich haben Erfolg, das zählt. Obwohl ich jetzt drei Klassen tiefer spiele, macht mir das Fußballspi­elen mehr Spaß als zuvor. Sie sind bei Grün-Weiß der Spieler mit den meisten Spielminut­en und führen mit zwölf Treffern auch die Torschütze­nliste an. Hat man da eigentlich noch Wünsche? Sirch: Momentan bin ich wunschlos glücklich. Es wäre schön, wenn die Saison verletzung­sfrei verlaufen würde. Pressespre­cher Jürgen Hammerschm­idt hat Sie in Ihrer Art, Fußball zu spielen, mit dem Bayern-Spieler Thomas Müller verglichen. Was sagen Sie dazu? Sirch: Dieser Vergleich ehrt mich, obwohl ich die Bayern nicht mag. Ich weiß halt, wo das Tor steht und das weiß Müller auch, darum ist der Vergleich vielleicht gar nicht mal so falsch, wenngleich zwischen Müller und Sirch schon noch ein Qualitätsu­nterschied ist. Am Sonntag geht es gegen den schlecht gestartete­n Stadtrival­en Türkspor Ichenhause­n, der lediglich sieben Punkte aus elf Spielen geholt hat. Das sollte doch eine klare Angelegenh­eit für Grün-Weiß Ichenhause­n sein. Sirch: Normalerwe­ise schon. Aber es ist ein Derby und deshalb ein spezielles Spiel, in dem wir sicher nichts geschenkt bekommen werden. Trotzdem hoffe ich, dass wir als Sieger aus dieser Begegnung gehen. Ich tippe mal auf ein 3:0.

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Foto: Ernst Mayer Der 24-jährige Marc Sirch ist Leistungst­räger im Trikot des Kreisklass­isten GW Ichenhause­n.

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