Guenzburger Zeitung

Rast gewinnt sechs Mal, aber es reicht nicht

Audi-fahrer schreibt Dtm-geschichte, doch der Meistertit­el geht an Gary Paffett. Mercedes verabschie­det sich mit gleich drei Pokalen aus der Rennserie

- VON RALF LIENERT

Hockenheim Mit einem Herzschlag­finale endete das Deutsche Tourenwage­n Masters (DTM) auf dem Hockenheim­ring. Im letzten von 20 Rennen siegte Rene Rast (Audi) vor Marco Wittmann (BMW) und Gary Paffett (Mercedes). Neuer Champion ist der Brite Gary Paffett, der sich mit Mercedes von der Dtm-bühne verabschie­dete. Für den 37-jährigen Familienva­ter ist es der zweite Titel nach 2005. Vorjahres-champion Rene Rast wurde mit vier Punkten Rückstand Vizemeiste­r vor Paul di Resta (Mercedes) und schaffte am Sonntag etwas Einmaliges, er gewann als erster Dtm-pilot überhaupt sechs Rennen hintereina­nder.

Paffett wird gemeinsam mit Mercedes in der kommenden Saison in der Elektroren­nserie Formel-e an den Start gehen. Umso größer war die Freude bei den Stuttgarte­r Autobauern, dass man sich mit drei Titeln verabschie­den konnte, in den Wertungen für Fahrer, Hersteller und Teams.

„Wir haben es geschafft!“, jubelte Mercedes-dtm-teamchef Ulrich Fritz über den Gewinn des Triples. „Glückwunsc­h an Gary zu seinem zweiten Dtm-titel nach 2005. Es war ein unglaublic­her Kampf am Ende mit einem denkbar engen Ausgang. Unseren größten Respekt für die Leistung von Rene Rast und Audi in den letzten Rennen. In unserem letzten Jahr in der DTM das Triple nach Stuttgart zu holen, ist sensatione­ll.“Der große Verlierer des Wochenende­s heißt Paul di Resta im Mercedes. Er kam als Führender der Meistersch­aft nach Hockenheim und ging nach zwei verkorkste­n Rennen als Dritter nach Hause. Das finale Rennen schloss er mit einem enttäusche­nden 14. Rang ein.

Seit 1984 wird die Tourenwage­nserie ausgetrage­n, doch sechs Siege in Folge schaffte noch nie ein Fahrer. Damit setzte Rast ein zweites Ausrufezei­chen. Der 31-Jährige aus Minden war erst vor einem Jahr in die DTM eingestieg­en und hatte auf Anhieb mit dem Team Rosberg die Meistersch­aft für sich entschiede­n. Jetzt hat er zehn Siege auf dem Konto, davon sechs in Folge. „Im Moment bin ich ein bisschen enttäuscht, weil wir die Meistersch­aft nur mit knappen Punkten verloren haben“, sagte Rast im Ziel. „Man denkt natürlich zurück: Hätte, hätte, Fahrradket­te. Aber das zählt im Motorsport nicht. Ich glaube, wir hatten zum Schluss einen unglaublic­hen Lauf mit sechs Siegen in Folge. Da hatten viele Leute einen Anteil dran, vielen Dank an alle. Jetzt habe ich natürlich ganz, ganz viel Lust auf nächstes Jahr.“BMW verabschie­dete sich im Finale mit einem zweiten Platz durch Marco Wittmann von den zahlreich angereiste­n Fans. In der Gesamtwert­ung liegt Wittmann als Sieger von Hungaro- und Norisring-rennen auf Platz vier vor seinem Markenkoll­egen Timo Glock. Eine durchwachs­ene Saison für die Münchener Autobauer.

Nach dem Ausstieg von Mercedes aus der DTM kommt Aston Martin ins Rennen. 2019 startet eine Frauen-serie im Dtm-rahmenprog­ramm. Ab 2020 soll die Serie nach dem Willen von DTM-BOSS Gerhard Berger einen neuen Namen erhalten, der aber noch nicht feststeht.

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Foto: li Rene Rast aus Minden gewann sechs Mal in Folge und wurde Vizemeiste­r.

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