Denzler gewinnt Mandat und verliert Stimmen
Bezirkswahl Trotz schwerer Verluste kann die Günzburgerin ihren Sitz halten. Die Abstimmung ähnelt in den Ergebnissen der Landtagswahl – mit den gleichen Erfolgen und Wahlschlappen
Stephanie Denzler ist als Direktkandidatin in den Bezirkstag gewählt worden. Allerdings mit weniger Stimmen als noch 2013.
Landkreis Zum zweiten Mal hat es Stephanie Denzler geschafft. Wie schon 2013 zieht die CSU-Politikerin in den Bezirkstag ein – wenn auch mit einem deutlich schlechteren Ergebnis als bei der Wahl davor. 40,7 Prozent der Erststimmen konnte sie im Stimmkreis Günzburg für sich gewinnen – vor fünf Jahren waren es noch rund elf Prozentpunkte mehr.
Von Enttäuschung ist der 44-Jährigen nichts anzumerken. Sie sei glücklich und den Wählern dankbar, schwabenweit habe sie das zweitbeste Ergebnis erreicht. „Eigentlich ist das phänomenal.“Dass das Resultat deutlich unter dem von 2013 liegt, sei der Gesamtsituation geschuldet. Ihr vergleichsweise schwaches Ergebnis reichte dennoch bei dieser Wahl wieder aus, um die Konkurrenz weit hinter sich zu lassen. Nach der CSU erreichte die AfD Platz zwei bei den Erststimmen: Mit 14,3 Prozent setzte sich Kandidat Friedrich Holzwarth vor den Grünen-Kandidaten Harald Lenz, der 13 Prozent der Stimmen einfuhr.
Die Grünen konnten damit ihr Ergebnis allerdings deutlich verbessern. 2013 bekam der Grünen-Kandidat Alexander Ohgke lediglich auf 5,8 Prozent der Stimmen.
Wenig verändert hat sich dagegen bei den Freien Wählern. Ildiko Sugar-Bunk erreichte ein Erststimmenergebnis von 12,6 Prozent. Damit verlor sie im Vergleich zu ihrem Vorgängerkandidaten Anton Gollmitzer lediglich 0,3 Prozent. SugarBunk zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden: „Der Wahlkampf hat mir großen Spaß gemacht.“
Viele Trends, die sich bereits bei der Landtagswahl abgezeichnet haben, lassen sich auch beim Bezirks- tag verfolgen. Die CSU verliert drastisch, die AfD nimmt im Landkreis Günzburg einen der vordersten Plätze ein. Gerade im Stimmbezirk Leipheim machten viele Wähler ein Kreuzchen bei der AfD – 18,8 Prozent bei den Erststimmen. Kein Wunder, denn dort wohnt auch der Bezirkstagskandidat der Partei, Friedrich Holzwarth. Die GrünenHochburg des Landkreises liegt hingegen im Stimmbezirk Ebershausen – mit 24,8 Prozent wählte dort beinahe jeder Vierte den Kandidaten Harald Lenz mit der Erststimme. „Es ist ein Riesenerfolg, dass wir auch im Kreis zweistellig sind“, freut sich Lenz.
Deutlich wurde der Unterschied zwischen den Wählern in der Stadt und auf dem Land. Sowohl in Krumbach als auch in Günzburg liegen die Grünen vor der AfD, anders als im Durchschnitt des gesamten Landkreises.
Auch die SPD schneidet ähnlich wie in der Landtagswahl ab – 12,1 Prozent der Erststimmen konnte Frank Otte 2013 holen, Achim Fißl erreicht diesmal nur 6,7 Prozent. Selbst in der von einem SPD-Oberbürgermeister regierten Stadt Günzburg errang er nur 9,7 Prozent der Erststimmen. Das SPD-Ergebnis sei Fißl zufolge schlichtweg ein Desaster. Für irgendwelche Konsequenzen sei es jetzt noch zu früh. Und es bringe ja auch nichts, „irgendein Köpferollen“einzufordern.
Leicht verbessern konnte sich die FDP. 5,2 Prozent der Erststimmen holte Ernst Bommer, damit übertrifft er den Wert von Herbert Blaschke von der Wahl 2013 um 0,5 Prozentpunkte. Die Linken konnten minimal zulegen – von 2,2 auf 2,3 Prozent. Verloren haben dagegen einige der kleinen Parteien. So sanken die Erststimmen der ÖDP auf einen Anteil von 2,2 Prozent (davor drei Prozent), die der Bayernpartei auf 1,8 Prozent (davor 2,7 Prozent).