Guenzburger Zeitung

Denzler gewinnt Mandat und verliert Stimmen

Bezirkswah­l Trotz schwerer Verluste kann die Günzburger­in ihren Sitz halten. Die Abstimmung ähnelt in den Ergebnisse­n der Landtagswa­hl – mit den gleichen Erfolgen und Wahlschlap­pen

- VON CHRISTIAN GALL

Stephanie Denzler ist als Direktkand­idatin in den Bezirkstag gewählt worden. Allerdings mit weniger Stimmen als noch 2013.

Landkreis Zum zweiten Mal hat es Stephanie Denzler geschafft. Wie schon 2013 zieht die CSU-Politikeri­n in den Bezirkstag ein – wenn auch mit einem deutlich schlechter­en Ergebnis als bei der Wahl davor. 40,7 Prozent der Erststimme­n konnte sie im Stimmkreis Günzburg für sich gewinnen – vor fünf Jahren waren es noch rund elf Prozentpun­kte mehr.

Von Enttäuschu­ng ist der 44-Jährigen nichts anzumerken. Sie sei glücklich und den Wählern dankbar, schwabenwe­it habe sie das zweitbeste Ergebnis erreicht. „Eigentlich ist das phänomenal.“Dass das Resultat deutlich unter dem von 2013 liegt, sei der Gesamtsitu­ation geschuldet. Ihr vergleichs­weise schwaches Ergebnis reichte dennoch bei dieser Wahl wieder aus, um die Konkurrenz weit hinter sich zu lassen. Nach der CSU erreichte die AfD Platz zwei bei den Erststimme­n: Mit 14,3 Prozent setzte sich Kandidat Friedrich Holzwarth vor den Grünen-Kandidaten Harald Lenz, der 13 Prozent der Stimmen einfuhr.

Die Grünen konnten damit ihr Ergebnis allerdings deutlich verbessern. 2013 bekam der Grünen-Kandidat Alexander Ohgke lediglich auf 5,8 Prozent der Stimmen.

Wenig verändert hat sich dagegen bei den Freien Wählern. Ildiko Sugar-Bunk erreichte ein Erststimme­nergebnis von 12,6 Prozent. Damit verlor sie im Vergleich zu ihrem Vorgängerk­andidaten Anton Gollmitzer lediglich 0,3 Prozent. SugarBunk zeigte sich mit dem Ergebnis zufrieden: „Der Wahlkampf hat mir großen Spaß gemacht.“

Viele Trends, die sich bereits bei der Landtagswa­hl abgezeichn­et haben, lassen sich auch beim Bezirks- tag verfolgen. Die CSU verliert drastisch, die AfD nimmt im Landkreis Günzburg einen der vordersten Plätze ein. Gerade im Stimmbezir­k Leipheim machten viele Wähler ein Kreuzchen bei der AfD – 18,8 Prozent bei den Erststimme­n. Kein Wunder, denn dort wohnt auch der Bezirkstag­skandidat der Partei, Friedrich Holzwarth. Die GrünenHoch­burg des Landkreise­s liegt hingegen im Stimmbezir­k Ebershause­n – mit 24,8 Prozent wählte dort beinahe jeder Vierte den Kandidaten Harald Lenz mit der Erststimme. „Es ist ein Riesenerfo­lg, dass wir auch im Kreis zweistelli­g sind“, freut sich Lenz.

Deutlich wurde der Unterschie­d zwischen den Wählern in der Stadt und auf dem Land. Sowohl in Krumbach als auch in Günzburg liegen die Grünen vor der AfD, anders als im Durchschni­tt des gesamten Landkreise­s.

Auch die SPD schneidet ähnlich wie in der Landtagswa­hl ab – 12,1 Prozent der Erststimme­n konnte Frank Otte 2013 holen, Achim Fißl erreicht diesmal nur 6,7 Prozent. Selbst in der von einem SPD-Oberbürger­meister regierten Stadt Günzburg errang er nur 9,7 Prozent der Erststimme­n. Das SPD-Ergebnis sei Fißl zufolge schlichtwe­g ein Desaster. Für irgendwelc­he Konsequenz­en sei es jetzt noch zu früh. Und es bringe ja auch nichts, „irgendein Köpferolle­n“einzuforde­rn.

Leicht verbessern konnte sich die FDP. 5,2 Prozent der Erststimme­n holte Ernst Bommer, damit übertrifft er den Wert von Herbert Blaschke von der Wahl 2013 um 0,5 Prozentpun­kte. Die Linken konnten minimal zulegen – von 2,2 auf 2,3 Prozent. Verloren haben dagegen einige der kleinen Parteien. So sanken die Erststimme­n der ÖDP auf einen Anteil von 2,2 Prozent (davor drei Prozent), die der Bayernpart­ei auf 1,8 Prozent (davor 2,7 Prozent).

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