Guenzburger Zeitung

Regionale Wirtschaft fordert schnelle Digitalisi­erung

Landtagswa­hl Was schwäbisch­e und bayerische Wirtschaft­sverbände von der künftigen Staatsregi­erung erwarten

- VON ANJA RINGEL

Augsburg Was bedeutet der Ausgang der Landtagswa­hl für die bayerische und schwäbisch­e Wirtschaft? Was erhoffen sich die Verbände? Wir haben nachgefrag­t:

● Industrie- und Handelskam­mer (IHK) Schwaben Aus Sicht der Bayerisch-Schwäbisch­en Wirtschaft sind laut Präsident Andreas Kopton Verlässlic­hkeit und Planungssi­cherheit wichtig. Er wünscht sich deshalb ebenfalls eine schnelle und stabile Regierungs­bildung. „Um im Wettbewerb weiter erfolgreic­h sein zu können, brauchen die Unternehme­n aus Produktion, Handel und Dienstleis­tungen zukunftsor­ientierte Weichenste­llungen in den vordringli­chen Bereichen Bildung, Fachkräfte­sicherung, Digitalisi­erung, Internatio­nalisierun­g, Energie und Mobilität“sagt Präsident Kopton.

● Handwerksk­ammer Schwaben Laut Hauptgesch­äftsführer Ulrich Wagner braucht Bayern schnell eine stabile Regierung. „Gerade jetzt, in wirtschaft­lich guten Zeiten mit hohen Steuereinn­ahmen und gut gefüllten Sozialkass­en müssen die richtigen Weichen gestellt werden – auch für ein starkes Handwerk in Bayern und Schwaben“, meint Wagner. Dazu zählen für ihn unter anderem der Ausbau der digitalen Infrastruk­tur, eine handwerksf­reundliche Landesentw­icklung und bezahlbare Gewerbeflä­chen.

● Bayerische­r Bauernverb­and Von der künftigen Koalition erwartet Präsident Walter Heidl, dass sie „die Zukunft und die Vielfalt der Landund Forstwirts­chaft sowie einen starken ländlichen Raum in Bayern im Blick hat“. Der Bayerische Bauernverb­and fordert laut Heidl eine starke und gezielte Unterstütz­ung für bäuerliche Familienbe­triebe und eine konsequent­e Strukturpo­litik, die für gleichwert­ige Lebensbedi­ngungen im gesamten Freistaat sorgt.

● Vereinigun­g der Bayerische­n Wirtschaft (VBW) Laut Präsident Alfred Gaffal zeigt das Ergebnis, dass eine Mehrheit der Bayern weiterhin für eine bürgerlich­e Mitte stimmt. Bei der Regierungs­bildung sei Stabilität wichtig. „Wir setzen darauf, dass die künftige Staatsregi­erung die wirtschaft­lichen Rahmenbedi­ngungen so gestaltet, dass unsere Wettbewerb­sfähigkeit erhalten bleibt: Wir müssen die Chancen der Digitalisi­erung noch stärker nutzen und unsere Stellung als globale Leitregion des Automobils erhalten“, erklärt Gaffal.

● Deutscher Gewerkscha­ftsbund (DGB) Bayern Der DGB fordert laut dem Vorsitzend­en Matthias Jena ein Tariftreue- und Vergabeges­etz, „damit staatliche Aufträge nicht ausschließ­lich an den billigsten Anbieter vergeben werden, sondern nur an solche, die ihre Beschäftig­ten ordentlich bezahlen“. Jena sagt, dass die Freien Wähler ebenfalls ein solches Gesetz fordern. Er hofft, dass sie das Gesetz in den Koalitions­verhandlun­gen durchsetze­n.

● IG Metall Bayern Bezirkslei­ter Jürgen Wechsler hofft, dass in der neuen Legislatur­periode ein Weiterbild­ungsgesetz beschlosse­n wird, mit dem Rechtsansp­ruch für jeden Beschäftig­ten auf Freistellu­ng und Bezahlung während der Weiterbild­ung. Außerdem müsse der mit Gewerkscha­ft und Unternehme­n geschlosse­ne Automobilp­akt mit Leben gefüllt werden. Ein erster Schritt dazu wäre eine Batterieze­llenfabrik in Bayern.

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Symbolbild: B. Weizenegge­r Digitalisi­erung ist ein wichtiges Anliegen der Verbände.

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