Die Freien Wähler – eine Art neue „Bayernpartei“
● Neu sind die Freien Wähler nicht. Aber im Vergleich zu anderen Parteien ziemlich neu. Erstmals zogen sie 2008 mit 10,2 Prozent in den Bayerischen Landtag ein. Nun könnte es sein, dass im Freistaat bald eine Partei mitregiert, die nirgendwo sonst eine landespolitische Rolle spielt – die Freien Wähler als eine Art neuer „Bayernpartei“. Die ursprüngliche Bayernpartei gibt es zwar noch, ist aber seit den fünfziger Jahren in der Bedeutungslosigkeit versunken. Damit erweitert sich das Spektrum der möglichen Koalitionen in der deutschen Politik um eine weitere Variante: schwarz-orange, ein Papaya-Bündnis. ● Die Freien Wähler sind ursprünglich ein Zusammenschluss freier kommunaler Wählergruppen – „frei“deshalb, weil sie keiner Partei angehörten. Unabhängige kommunale Wählergruppen gibt es in vielen Bundesländern, größere Bedeutung haben sie jedoch nur in Süddeutschland. ● Die alles dominierende Figur ist der 47 Jahre alte Niederbayer Hubert Aiwanger aus Rahstorf, einem Stadtteil von Rottenburg an der Laaber, im bürgerlichen Beruf Agraringenieur und Ferkelzüchter. Er ist in einer Person Bundesvorsitzender, Landesvorsitzender und Fraktionsvorsitzender im Landtag. (dpa)