Guenzburger Zeitung

Torjäger mit Herz, Witz und Sprachbega­bung

David Zachar spielt nicht nur Eishockey in Burgau. Er ist auch Trainer und Vorbild für die Kleinen

- VON ULI ANHOFER

Burgau Seit dieser Saison flitzt ein neuer Spieler mit der Nummer 24 im Trikot der Burgauer Eisbären über das Eis. David Zachar bildet gemeinsam mit Dennis Tausend und Dominik Zimmermann eine Angriffsre­ihe des Eishockey-Landesligi­sten. In den ersten beiden Punktspiel­en gegen Buchloe und Reichersbe­uern zeigte der Mittelstür­mer aus Tschechien auch gleich sein Können. Vier Mal netzte der Center ein und für einige weitere Treffer leistete er die Vorarbeit.

Zur schnellste­n Mannschaft­ssportart der Welt kam der 27-Jährige über seinen Vater. Petr Zachar spielte in der höchsten tschechisc­hen Spielklass­e, der Extraliga, für Vitkovice und Olmütz. Nach seiner Spielerkar­riere bei den Spitzenklu­bs setzte er seine Laufbahn an der Bande fort. Als Trainer war Zachar unter anderem für seinen Heimatvere­in Prostejov, die Junioren des Augsburger EV und die SVG Burgkirche­n tätig. In Burgkirche­n war auch Sohn David aktiv. Von 2007 bis 2010 spielte Zachar junior bei dem Eishockeyc­lub aus der Nähe von Altötting. Danach ging er aus Oberbayern zurück in seine Heimat und studierte Ökonomie und Wirtschaft­sdeutsch.

Parallel zu seinem Studium war Zachar auch immer als Kufencrack aktiv. In den vergangene­n Jahren spielte er für den HC RT Torax Poruba in der dritthöchs­ten tschechisc­hen Spielklass­e.

Schon vor der vergangene­n Saison hatte der Burgauer Vereinsvor­sitzende Werner Gebauer erstmals Kontakt zu Zachar aufgenomme­n. Doch der Wechsel zum ESV kam erst vor dieser Spielzeit zustande. David Zachar wohnt in Burgau und arbeitet bei einem mittelstän­dischen Unternehme­n im Landkreis. „Ich wurde hier sehr gut aufgenomme­n, mir gefällt es in Burgau“, erklärt der Eishockeys­pieler in sehr gutem Deutsch.

Neben seiner Heimatspra­che Tschechisc­h und Deutsch spricht Zachar auch Englisch, Russisch und etwas Spanisch. Das Sprachenta­lent hat auch kein Problem bei der Verständig­ung mit seinen slowakisch­en Mitspieler­n. „Ich verstehe, was sie sagen und sie verstehen mich auch“, so Zachar. Derzeit muss sich der 27-Jährige mit einer weiteren Fremdsprac­he auseinande­rsetzen: „Schwäbisch gefällt mir sehr gut, es ist lustig und schön. Nach zwei Bier verstehe und spreche ich diese seltsame Sprache immer besser“, erzählt der 1,82 Meter große Sportler lachend.

Seine Deutsch- und vor allem Schwäbisch­kenntnisse verbessert Zachar nicht nur an seiner Arbeitsste­lle oder in Gesprächen mit seinen Mitspieler­n, sondern auch beim Training mit den Juniorenma­nnschaften des ESV Burgau. „Wenn es von der Arbeit her geht, dann helfe ich hier bei der Jugendarbe­it mit. Es macht sehr viel Spaß, mit den Kids zu arbeiten.“Vielleicht nimmt sich ja einer der jungen Burgauer Eishockeys­pieler David Zachar zum Vorbild.

Die Idole des Neu-Eisbären sind sein Vater Petr und Weltstar Pavel Datsyuk. Der Russe, der in 14 Jahren 953 Partien in der NHL für die Detroit Red Wings absolviert­e und derzeit für den russischen Klub SKA St. Petersburg spielt, besetzt wie Zachar die Center-Position.

Sportlich möchte der 27-Jährige möglichst weit kommen mit seinen neuen Teamkolleg­en. „Wir wollen in die Aufstiegsr­unde zur Bayernliga und so spielen, dass die Zuschauer zufrieden sind und gerne zum Eishockey nach Burgau kommen“, formuliert Zachar.

 ?? Foto: Uli Anhofer ?? Einen fachkundig­eren Trainer für die kleinen Eisbären können sich die Verantwort­lichen des ESV Burgau gar nicht wünschen. David Zachar lehrt aber nicht nur, er lernt auch. Schwäbisch zum Beispiel.
Foto: Uli Anhofer Einen fachkundig­eren Trainer für die kleinen Eisbären können sich die Verantwort­lichen des ESV Burgau gar nicht wünschen. David Zachar lehrt aber nicht nur, er lernt auch. Schwäbisch zum Beispiel.

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