Landensberg beschließt seinen Haushalt
Warum es in der Sitzung trotz hoher Rücklagen auch um eine mögliche Kreditaufnahme gegangen ist
Landensberg Dass man mit dem Haushalt relativ spät sei, habe mehrere Gründe, bemerkte Landensbergs Bürgermeister Sven Tull am Dienstag in der Sitzung des Gemeinderats. Zum einen habe sich die neue Kämmerin der Verwaltungsgemeinschaft, Manuela Hesse, einarbeiten müssen. Zum anderen habe sie noch eine ganze Reihe weiterer Haushalte abzuwickeln. Der die Jahre 2018 und 2019 umfassende Haushalt sehe gut aus, man habe jedoch im nächsten Jahr auch einige Investitionen zu tätigen, so Tull.
Hesse kam gleich auf den Punkt: Der Vermögenshaushalt habe als größte Maßnahme den Bau des neuen Feuerwehrhauses in Glöttweng im Programm. Für dieses Projekt habe man für 2019 zunächst eine Kreditaufnahme von 400000 Euro vorgesehen, damit im Haushalt eine Kreditermächtigung gegeben sei. Ob man diese benötige oder nicht, das sei im nächsten Jahr zu entscheiden. Eine Kreditaufnahme bedeute nicht, dass man sie auch tätigen müsse. Es sei eine Vorsichtsmaßnahme und müsse zunächst beim Landratsamt beantragt werden, erklärte Tull. Hintergrund sei natürlich das Bauvorhaben in Glöttweng, obwohl es auch aus den Rücklagen bezahlt werden könne. Jedoch wisse man nicht, was sonst noch an Investitionen komme. Bei den momentanen Zinssätzen müsse man sich überlegen, dies so umzusetzen. „Man sollte sich diese Option in jedem Fall offenhalten.“Nichtsdestotrotz kann die Gemeinde auf sehr hohe Rücklagen zurückgreifen: Diese werden zum Ende des Jahres 2018 rund 2,4 Millionen Euro betragen. Zum 31. Dezember 2019 würden diese auch ohne einen Kredit 1,8 Millionen Euro aufweisen.
Wofür wird Landensberg weiter Geld ausgeben? 2018 muss die Gemeinde rund 450 000 Euro an Umlagen entrichten. Davon fallen gut 280 000 Euro an Kreisumlage, 100000 an Umlage an die Verwaltungsgemeinschaft und insgesamt 70 000 Euro an die Grundschule Röfingen sowie an die Mittelschule Burgau an. Die Kosten für den gemeindlichen Kindergarten werden mit 150 000 Euro veranschlagt. Weiter sind 2019 für den Bau des Radwegs Landensberg – Neumünster 125 000 Euro vorgesehen.
Die wichtigsten Einnahmen stellen die Einkommensteuerbeteiligung von rund 400 000 Euro und die Schlüsselzuweisungen von gut 260 000 Euro dar. Nach dem vorliegenden Verwaltungshaushalt können 2018 rund 77 000 Euro dem Vermögenshaushalt zugeführt werden. Insgesamt sprach Hesse von einem stabilen und schuldenfreien Haushalt mit gleichbleibenden Hebesätzen, der am Dienstag einstimmig beschlossen wurde.
Derzeit werden die Beiträge und Gebühren für Wasser und Abwasser neu kalkuliert. Mit ersten Ergebnissen wird im Januar gerechnet. Jetzt wurde der Bevorratungsbeschluss gefasst, um mögliche Änderungen rückwirkend zum 1. Januar 2019 anpassen zu können. Zugestimmt wurde auch der Zweckvereinbarung für einen gemeinsamen behördlichen Datenschutzbeauftragten im Landkreis. Weiter informierte Bürgermeister Tull über ein Schreiben des Sportvereins bezüglich des Baus eines Mehrzweckgebäudes mit Sporträumen. In der kommenden Sitzung, die auf den 6. November terminiert ist, soll darüber diskutiert werden. (wpet)