Guenzburger Zeitung

Freie Wähler vermissen Transparen­z

Als es um eine neue Satzung geht, wird Jettingen-Scheppachs Bürgermeis­ter kritisiert

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Jettingen-Scheppach Eigentlich hätte man erwartet, dass der Punkt „Zustimmung zur überarbeit­eten Satzung“ganz schnell abgenickt wird. Weil es aber nicht um irgendeine Satzung ging, sondern um die des Zweckverba­nds Hallenbad Nord, der schon in der Vergangenh­eit des öfteren für kontrovers­e Meinungen gesorgt hat, entfachte sich im Gemeindera­t Jettingen-Scheppach eine längere Debatte. In erster Linie galt die Kritik der Freien Wähler dem Bürgermeis­ter, der nicht oder zu wenig informiert habe.

Der Beschluss, dass die Gemeinde sich an diesem Zweckverba­nd beteiligt, steht längst fest. „Wir sind dabei, wir haben zugestimmt“, betonte Bürgermeis­ter Hans Reichhart in aller Deutlichke­it. Ob man denn auch der Satzung zustimmen müsse oder ob die Gemeinde herauskomm­e, wollte Helmut Feuchtmayr (Freie Wähler) wissen. Dass man ohne Absegnung des Rats einer Generalsan­ierung des Bads zugestimmt hat, kann er nicht nachvollzi­ehen. „Da hätten wir doch vorher drüber informiert werden müssen.“Vor allem habe der Rathausche­f bis heute keine konkreten Zahlen geliefert. Bei einem Neubau hätte die Kommune 2,6 Millionen Euro beisteuern müssen. Wie viel sie bei einer Generalsan­ierung, die gute 14 Millionen Euro kostet, löhnen muss, sei nie mitgeteilt worden. Als Kämmerer Mathias Endris von einem Beitrag von zwei Millionen Euro sprach, der sich aber im Lauf der Jahre sicher reduziere, ging ein hörbares Raunen durch den Saal. Dass dabei die Umlagekraf­t einer Gemeinde entscheide­nd ist und nicht die Einwohnerz­ahl, wurmt Feuchtmayr genauso wie die Tatsache, dass im Falle von auflaufend­en Schulden die Gemeinden belastet werden. „Wir zahlen Kreisumlag­e, hohe Steuern und im Zweckverba­nd noch mal“, ergänzte Markus Kraus (Freie Wähler). Die Kritik Christoph Böhms richtete sich direkt gegen den Bürgermeis­ter. „Sie hätten das alles transparen­ter machen müssen.“Ihm gehe es nicht darum, das Projekt zu torpediere­n oder das Bad zu verhindern. „Wir müssen die richtigen Schritte machen. Und dazu hätten wir Beschlüsse fassen müssen.“Reichhart ging darauf nicht weiter ein, ihm sei wichtig, dass man zur Sache stehe. Helmut Feuchtmayr blieb standhaft und stimmte gegen die Satzung.

Gestern teilte der Kämmerer unserer Zeitung mit, dass er noch einmal nachgerech­net habe. Die Kommune müsse lediglich eine Million Euro beisteuern. Die neuen Zahlen lasse er den Räten selbstvers­tändlich zukommen. (hva)

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