Guenzburger Zeitung

A 8: Einmalige Gelegenhei­t

- VON ANGELA BRENNER angela.brenner@guenzburge­r-zeitung.de

Wer bei Leipheim von der Autobahn abbiegt und in Richtung Stadt fährt, steuert direkt auf das Zentrum zu. Das ist das große Problem. Die Umgehungss­traße wirkt wie ein lästiger Umweg. Der direkte Weg durch die Altstadt ist viel verlockend­er.

Leipheim hat seit Jahrzehnte­n ein Verkehrspr­oblem, in den vergangene­n Jahren hat sich dieses noch verschärft. Das interkommu­nale Gewerbegeb­iet Areal Pro entwickelt sich gut, ja sogar besser als gedacht. Folglich nimmt auch der Verkehr zu. Weitere Ansiedlung­en auf dem Gewerbegeb­iet sind geplant. Das bedeutet: noch mehr Arbeitsplä­tze und noch mehr Lieferverk­ehr. Die gute Entwicklun­g des ehemaligen Fliegerhor­sts ist nur zu begrüßen, aber das Verkehrspr­oblem sollte hierbei nicht aus dem Blick verschwind­en.

Bereits in den 1970er-Jahren hat die Stadt Leipheim den ersten Versuch gestartet, die Autobahnan­schlussste­lle zu verlegen – und so den Verkehr nicht direkt in die Innenstadt zu holen. Es blieb nicht nur bei diesem einen Versuch, aber auch alle weiteren scheiterte­n. Zum ersten Mal sieht es jetzt aber so aus, als könnte das Projekt „Neuer A 8-Anschluss“tatsächlic­h gelingen. Erste Vorgespräc­he im Landtag und mit dem Bundesverk­ehrsminist­erium verliefen erfolgreic­h. Das klingt vielverspr­echend.

Aber nicht nur Leipheim hat ein Verkehrspr­oblem. Auch Bubesheim und Günzburg, die Partner des interkommu­nalen Gewerbegeb­iets, stöhnen über das hohe Verkehrsau­fkommen. Von einer Verlegung des Autobahnan­schlusses würden daher auch die Nachbarkom­munen von Leipheim profitiere­n. Fair wäre es daher, wenn sich auch Günzburg und Bubesheim an den Kosten beteiligen – genauso wie der Landkreis, der ebenfalls zum Zweckverba­nd interkommu­nales Gewerbegeb­iet gehört.

Wie es scheint, bietet sich eine einmalige Gelegenhei­t, das hohe Verkehrsau­fkommen in die richtigen Bahnen lenken zu können. Sollte dieser Versuch scheitern, wird es so schnell keine neue Möglichkei­t mehr geben – zumal andere Varianten wie eine Parallelsp­ur oder ein Autobahnan­schluss auf Höhe von Bubesheim bereits abgelehnt worden sind. Deshalb ist es wichtig, dass die drei Kommunen und der Landkreis jetzt an einem Strang ziehen.

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