A 8: Einmalige Gelegenheit
Wer bei Leipheim von der Autobahn abbiegt und in Richtung Stadt fährt, steuert direkt auf das Zentrum zu. Das ist das große Problem. Die Umgehungsstraße wirkt wie ein lästiger Umweg. Der direkte Weg durch die Altstadt ist viel verlockender.
Leipheim hat seit Jahrzehnten ein Verkehrsproblem, in den vergangenen Jahren hat sich dieses noch verschärft. Das interkommunale Gewerbegebiet Areal Pro entwickelt sich gut, ja sogar besser als gedacht. Folglich nimmt auch der Verkehr zu. Weitere Ansiedlungen auf dem Gewerbegebiet sind geplant. Das bedeutet: noch mehr Arbeitsplätze und noch mehr Lieferverkehr. Die gute Entwicklung des ehemaligen Fliegerhorsts ist nur zu begrüßen, aber das Verkehrsproblem sollte hierbei nicht aus dem Blick verschwinden.
Bereits in den 1970er-Jahren hat die Stadt Leipheim den ersten Versuch gestartet, die Autobahnanschlussstelle zu verlegen – und so den Verkehr nicht direkt in die Innenstadt zu holen. Es blieb nicht nur bei diesem einen Versuch, aber auch alle weiteren scheiterten. Zum ersten Mal sieht es jetzt aber so aus, als könnte das Projekt „Neuer A 8-Anschluss“tatsächlich gelingen. Erste Vorgespräche im Landtag und mit dem Bundesverkehrsministerium verliefen erfolgreich. Das klingt vielversprechend.
Aber nicht nur Leipheim hat ein Verkehrsproblem. Auch Bubesheim und Günzburg, die Partner des interkommunalen Gewerbegebiets, stöhnen über das hohe Verkehrsaufkommen. Von einer Verlegung des Autobahnanschlusses würden daher auch die Nachbarkommunen von Leipheim profitieren. Fair wäre es daher, wenn sich auch Günzburg und Bubesheim an den Kosten beteiligen – genauso wie der Landkreis, der ebenfalls zum Zweckverband interkommunales Gewerbegebiet gehört.
Wie es scheint, bietet sich eine einmalige Gelegenheit, das hohe Verkehrsaufkommen in die richtigen Bahnen lenken zu können. Sollte dieser Versuch scheitern, wird es so schnell keine neue Möglichkeit mehr geben – zumal andere Varianten wie eine Parallelspur oder ein Autobahnanschluss auf Höhe von Bubesheim bereits abgelehnt worden sind. Deshalb ist es wichtig, dass die drei Kommunen und der Landkreis jetzt an einem Strang ziehen.