Guenzburger Zeitung

Hallenbad: Es gibt Seiteneins­teiger

Kreistag Die Gemeinde Dürrlauing­en tritt jetzt doch dem Zweckverba­nd bei. Der Landrat betont, dass auch anderen Kommunen die Tür weiterhin offensteht

- VON WALTER KAISER

Landkreis Die Genugtuung im Kreistag war groß. Nun tritt auch die Gemeinde Dürrlauing­en dem Zweckverba­nd „Hallenbad Nord“bei. Das teilte die Rettenbach­er Bürgermeis­terin Sandra DietrichKa­st am Montag bei der Sitzung des Kreistags in der Kötztalhal­le in Rieden mit. Auch für andere Gemeinden aus dem Holzwinkel sei die Tür nach wie vor offen, erklärte Landrat Hubert Hafner. Hoffnungen setze er nicht zuletzt auf die demnächst anstehende­n Beratungen in Burgau, das dem Zweckverba­nd bislang ebenfalls noch nicht angehört.

Je mehr Gemeinden beim Zweckverba­nd mitmachten, desto weniger müssten die einzelnen Mitgliedsk­ommunen zahlen, warb der Landrat um weitere Teilnehmer. Hubert Hafner: „Wer bislang Nein gesagt hat, kann jederzeit noch beitreten.“Hoffnungen setze er auf Kreisrat Konrad Barm (Freie Wähler). Dem Burgauer Bürgermeis­ter möge es gelingen, seinen Stadtrat noch von der Sinnhaftig­keit eines Beitritts zu überzeugen. Das sei nun bei der Gemeinde Dürrlauing­en gelungen, erklärte Sandra Dietrich-Kast.

Für weitere Beitritte warb indirekt auch der SPD-Fraktionsv­orsitzende Gerd Olbrich. Mit dem Beschluss, über den Zweckverba­nd das Leipheimer Garten- und Hallenbad für rund 14,4 Millionen Euro zu sanieren, werde es möglich, im nördlichen Landkreis „ein notwendige­s, attraktive­s und zugleich preisgünst­iges Bad“zu erhalten. Der Kam- meltaler Bürgermeis­ter und CSUKreisra­t Matthias Kiermasz ist Vorsitzend­er des Zweckverba­ndes. Er erklärte, der Verband mache bei seiner Arbeit gute Fortschrit­te. Und das Projekt Generalsan­ierung des Leipheimer Bades werde gelingen, wenn möglichst viele Gemeinde mitmachen „und alle an einem Strang ziehen“. Ein Appell, den auch Grünen-Kreisrat Harald Lenz vorgebrach­t hatte.

● Nahverkehr Acht Jahre ist der Nahverkehr­splan des Landkreise­s erst alt und in weiten Teilen doch schon längst überholt. Die Mitglieder des Kreistags beschlosse­n deshalb einstimmig, in den kommenden zwei Jahren einen neuen Nahverkehr­splan ausarbeite­n zu lassen. „Die Mobilität wird sich in naher Zukunft gravierend verändern“, sagte der Freie-Wähler-Kreisrat und Busunterne­hmer Josef Brandner voraus. Manche Basisdaten des derzeitige­n Nahverkehr­splans sind noch älter als acht Jahre. Entgegen einstiger Prognosen wächst die Bevölkerun­g des Landkreise­s weiter, Ende 2017 waren etwa 124 500 Bürger registrier­t. Zugenommen hat weiter auch der Bestand an Fahrzeugen, im September dieses Jahres waren beim Landratsam­t mehr als 127 000 Fahrzeuge registrier­t.

Trotz des im derzeitige­n Nahverkehr­splan fehlenden Ausbaus der Autobahn und anderer Straßen im Kreisgebie­t – der Individual­verkehr ist aus verschiede­nen Gründen nicht der Weisheit letzter Schluss. Zumal er in absehbarer Zeit „ein teureres Gut wird als heute“, wie Josef Brandner prognostiz­ierte. Über den künftigen Nahverkehr­splan soll deshalb vor allem auf die zunehmende­n Anforderun­gen beim Öffentlich­en Personenna­hverkehr eingegange­n werden.

Denkbar wäre etwa der weitere Ausbau des Netzes für den Flexibus, ein Rufbussyst­em, das sich zunehmende­r Beliebthei­t erfreut. Es gibt Überlegung­en, die Mittelschw­abenbahn in die geplante Regio-S-Bahn Donau-Iller einzubinde­n, im Zuge der Europäisch­en Magistrale Paris/ Budapest soll die Bahntasse UlmAugsbur­g durch den nördlichen Landkreis ausgebaut und damit leistungsf­ähiger werden. Auch in vielen Details muss künftig noch nachgebess­ert werden, etwa bei der Barrierefr­eiheit der 356 Bushaltest­ellen im Landkreis, der Förderung ökologisch verträglic­herer E- oder Hybrid-Busse oder der noch besseren Anbindung der dörflichen Gebiete im südlichen Landkreis, der verkehrste­chnisch ohnehin hinter dem nördlichen Landkreis herhinkt.

Quer durch alle Fraktionen wurde dafür plädiert, den Nahverkehr­splan zu aktualisie­ren. Die Kosten dürften sich auf bis zu 55000 Euro belaufen, weitere Mittel würden nötig, wenn über den üblichen Standard hinaus weitere Dinge in den Plan eingearbei­tet werden sollen. Grünen-Kreisrätin Brigitte Mendle forderte, bei Planungen „mit Fingerspit­zengefühl“im Interesse von Mensch und Umwelt vorzugehen.

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Archivfoto: Bernhard Weizenegge­r Seitliches Einspringe­n verboten, aber Seiteneins­teiger sind beim Zweckverba­nd durchaus noch willkommen.

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