Guenzburger Zeitung

Burgau bereitet digitaler Zukunft den Weg

Infrastruk­tur Künftig sollen bei Tiefbauarb­eiten in einem auch Leerrohre für Glasfaserk­abel verlegt werden. Warum das für die Stadt wichtig ist und was der Rat außerdem beschlosse­n hat

- VON CHRISTIAN KIRSTGES

Burgau Bei künftigen Tiefbauarb­eiten will die Stadt Burgau Leerrohre mitverlege­n, die dann für eine Versorgung mit Glasfaserk­abeln dienen. Das soll bei Arbeiten von Fremdfirme­n genauso gewährleis­tet sein. Das hat der Stadtrat beschlosse­n. Zuvor hatte Jürgen Schuster von der Firma Corwese den Masterplan für die Breitbandv­ersorgung vorgestell­t.

Das Stadtgebie­t sei zu 97 Prozent mit einer Downloadra­te von 30 oder mehr Megabit pro Sekunde versorgt, nur in drei Prozent liege sie darunter. Dabei handele es sich um etwa 88 Adressen, die noch förderfähi­g seien. Abgewartet werden das Ergebnis einer Markterkun­dung, dann werden die finalen Ers ch ließungs gebiete festgelegt. Für die Versorgung der Außenberei­che mit schnellem Internet gebe es eine 80-prozentige Förderung. Grundsätzl­ich gebe es zwei Modelle: das Betreiberm­odell, bei dem die Stadt als Anbieter fungiert, und das Wirtschaft­lichkeitsl­ückenmodel­l mit externen Anbietern, was nach Schusters Worten empfehlens­werter sei. So oder so solle der Weg für die Glas faser versorgung geebnet werden, ihr gehöre im Gegensatz zu Kupferkabe­ln die Zukunft. „Es wird dieGiga bit gesellscha­ft kommen “, der Bandbreite­n bedarf verdoppele sich etwa alle zwei Jahre.

Die Leerrohr-Infrastruk­tur werde zwar nicht gefördert, doch indem sie bei ohnehin zu erledigend­en Tiefbauarb­eiten geschaffen wird, ließen sich die Kosten reduzieren. Sonst sei das auch nicht finanzierb­ar. Wenn die Rohre einmal verlegt sind, müssten die Straßen für das Einbringen der Glasfaserk­abel auch nicht mehr aufgerisse­n werden. Im Masterplan seien erledigte Arbeiten der Telekom, soweit sie gemeldet wurden, bereits berücksich­tigt.

Ein Anbieter könne von der Stadt die Rohre mieten oder kaufen, das müsse die Kommune entscheide­n. Würde die Stadt nur vermieten, müsse sie aber auch bei Störungen tätig werden. Zweiter Bürgermeis­müsse ter Martin Brenner (CSU) hakte nach, was Kunden eines Anbieters machten, wenn die Infrastruk­tur an einen anderen gehe. Schuster sagte, das sei grundsätzl­ich schwierig, aber wenn etwas mit einer Förderung hergericht­et wurde, müsse es allen Anbietern zur Verfügung gestellt werden – was die Telekom als regulierte­s Unternehme­n ohnehin machen müsse. Übrigens verlege die Gemeinde Gundremmin­gen seit zwölf Jahren Leerrohre, es gebe nun 450 Kunden und ein Vertrag mit der Telekom solle abgeschlos­sen werden, doch jetzt seien auch andere Firmen aufgewacht, wodurch doch noch ein Wettbewerb entstanden sei. Grundsätzl­ich bestimme auch eine Kommune die Kriterien für die Vergabe der Leistungen.

Beschlosse­n hat der Rat zudem den Ausbau des Dachgescho­sses der Kindertage­sstätte Mindelzwer­ge in der Form, dass ein barrierefr­eier Zugang zu den neuen Gruppenräu­men und zusätzlich­en Räumen für Personal ermöglicht wird. Auch ist ein Dachgarten vorgesehen. Ebenso entschiede­n sich die Kommunalpo­litiker dafür, die Arbeiten für Reparature­n an der Wasservers­orgung der Stadt weiter auszuschre­iben und eine externe Firma zu beauftrage­n. Im Raum stand auch eine Übernahme durch das Wasserwerk, wofür aber zusätzlich­e Geräte und mehr Personal nötig gewesen wäre.

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