Burgau bereitet digitaler Zukunft den Weg
Infrastruktur Künftig sollen bei Tiefbauarbeiten in einem auch Leerrohre für Glasfaserkabel verlegt werden. Warum das für die Stadt wichtig ist und was der Rat außerdem beschlossen hat
Burgau Bei künftigen Tiefbauarbeiten will die Stadt Burgau Leerrohre mitverlegen, die dann für eine Versorgung mit Glasfaserkabeln dienen. Das soll bei Arbeiten von Fremdfirmen genauso gewährleistet sein. Das hat der Stadtrat beschlossen. Zuvor hatte Jürgen Schuster von der Firma Corwese den Masterplan für die Breitbandversorgung vorgestellt.
Das Stadtgebiet sei zu 97 Prozent mit einer Downloadrate von 30 oder mehr Megabit pro Sekunde versorgt, nur in drei Prozent liege sie darunter. Dabei handele es sich um etwa 88 Adressen, die noch förderfähig seien. Abgewartet werden das Ergebnis einer Markterkundung, dann werden die finalen Ers ch ließungs gebiete festgelegt. Für die Versorgung der Außenbereiche mit schnellem Internet gebe es eine 80-prozentige Förderung. Grundsätzlich gebe es zwei Modelle: das Betreibermodell, bei dem die Stadt als Anbieter fungiert, und das Wirtschaftlichkeitslückenmodell mit externen Anbietern, was nach Schusters Worten empfehlenswerter sei. So oder so solle der Weg für die Glas faser versorgung geebnet werden, ihr gehöre im Gegensatz zu Kupferkabeln die Zukunft. „Es wird dieGiga bit gesellschaft kommen “, der Bandbreiten bedarf verdoppele sich etwa alle zwei Jahre.
Die Leerrohr-Infrastruktur werde zwar nicht gefördert, doch indem sie bei ohnehin zu erledigenden Tiefbauarbeiten geschaffen wird, ließen sich die Kosten reduzieren. Sonst sei das auch nicht finanzierbar. Wenn die Rohre einmal verlegt sind, müssten die Straßen für das Einbringen der Glasfaserkabel auch nicht mehr aufgerissen werden. Im Masterplan seien erledigte Arbeiten der Telekom, soweit sie gemeldet wurden, bereits berücksichtigt.
Ein Anbieter könne von der Stadt die Rohre mieten oder kaufen, das müsse die Kommune entscheiden. Würde die Stadt nur vermieten, müsse sie aber auch bei Störungen tätig werden. Zweiter Bürgermeismüsse ter Martin Brenner (CSU) hakte nach, was Kunden eines Anbieters machten, wenn die Infrastruktur an einen anderen gehe. Schuster sagte, das sei grundsätzlich schwierig, aber wenn etwas mit einer Förderung hergerichtet wurde, müsse es allen Anbietern zur Verfügung gestellt werden – was die Telekom als reguliertes Unternehmen ohnehin machen müsse. Übrigens verlege die Gemeinde Gundremmingen seit zwölf Jahren Leerrohre, es gebe nun 450 Kunden und ein Vertrag mit der Telekom solle abgeschlossen werden, doch jetzt seien auch andere Firmen aufgewacht, wodurch doch noch ein Wettbewerb entstanden sei. Grundsätzlich bestimme auch eine Kommune die Kriterien für die Vergabe der Leistungen.
Beschlossen hat der Rat zudem den Ausbau des Dachgeschosses der Kindertagesstätte Mindelzwerge in der Form, dass ein barrierefreier Zugang zu den neuen Gruppenräumen und zusätzlichen Räumen für Personal ermöglicht wird. Auch ist ein Dachgarten vorgesehen. Ebenso entschieden sich die Kommunalpolitiker dafür, die Arbeiten für Reparaturen an der Wasserversorgung der Stadt weiter auszuschreiben und eine externe Firma zu beauftragen. Im Raum stand auch eine Übernahme durch das Wasserwerk, wofür aber zusätzliche Geräte und mehr Personal nötig gewesen wäre.