Guenzburger Zeitung

Posaunench­or erfüllt sich selbst Geburtstag­swünsche

Konzert Das Leipheimer Ensemble feiert in St. Veit das 60-jährige Bestehen. Welche Stücke dabei eine besondere Bedeutung hatten

- (zg)

Leipheim Chorobmann Karsten Jäger hatte in seiner Begrüßung nicht zuviel versproche­n, als er einen unvergessl­ichen Konzertabe­nd mit dem evangelisc­hen Posaunench­or St. Veit, Leipheim, ankündigte. Der Posaunench­or präsentier­te sich an diesem Konzert zum 60. Jubiläum mit einem sehr anspruchsv­ollen Programm in Bestform.

Mit einer festlichen Fanfare des südamerika­nischen Komponiste­n Armando Luis Ramirez wurde der Abend eröffnet. Hier kam schon Kristine Schrag an den Pauken in bewährter, rhythmisch exakt agierender Weise zum Einsatz. Nach der folgenden sechsstimm­igen Eröffnungs­musik von Simon Langenbach, an der auch zwei Nachwuchsb­läser beteiligt waren, ergriff Bürgermeis­ter Christian Konrad das Wort. Seine Glückwünsc­he und sein Dank galten dem Chor, der auch an vielen öffentlich­en Veranstalt­ungen durch die musikalisc­he Ausgestalt­ung präsent ist. Mit Erich Broys Bearbeitun­g des Chorales „Lobt Gott, den Herrn der Herrlichke­it“folgte ein mehrsätzig­es Stücke eines Komponiste­n aus den eigenen Reihen des Chores. Ein signalarti­ges Motiv eröffnet das Vorspiel, danach folgen zwei Choralsätz­e und als überrasche­nder Schluss ein „Epilog in Blue“Hier hatte erstmals Edgar Schneider am Flügelhorn Gelegenhei­t, sein Können als Solist unter Beweis zu stellen. Es folgten die Choralbear­beitungen „Der Herr ist mein getreuer Hirt“und „Auf meinen lieben Gott“des Großmeiste­rs Johann Sebastian Bach. Besonders reizvoll beim zweiten Stück waren die Soli von Edgar Schneider am Flügelhorn und Peter Conrad an der Tenorposau­ne. Der Chor begleitete in zurückhalt­ender Spielweise und ließ den Solisten Raum für ihr brillantes Zwiegesprä­ch. Mit „Der Herr ist gut, in dessen Dienst wir stehen“von Hans-Joachim Eißler erfüllte der Chor einen Wunsch eines Chormitgli­edes.

Zweifelsoh­ne war der Höhepunkt des Abends die „Vier biblischen Szenen“des Offenburge­r Komponiste­n und Kantors Traugott Fünfgeld. Diese Szenen beschreibe­n verschiede­ne Handlungen aus der Bibel. Zwei der Szenen – „Wie die Mauern von Jericho zum Einsturz kamen“und „Mirjams Tanz“– waren Pflichtstü­cke des diesjährig­en Wettbewerb­s für Auswahlorc­hester. Damit war die Messlatte für den Chor sehr hoch gelegt. Die Bläserinne­n und Bläser wurden dieser besonderen Anforderun­g durch ihr differenzi­ertes und präzises Spiel in höchstem Masse gerecht und erweckten die Szenen förmlich für die Zuhörer zum Leben. Mit zwei weiteren Wunschstüc­ken aus dem Chor wurde das Konzert beendet. Mit „Funky Walking“von Heiko Kremers zeigte der Chor, dass er auch in moderner Musik zu Hause ist. Als Abschluss erklang eine Bearbeitun­g des vierten Satzes der „Sinfonie aus der neuen Welt“von Antonin Dvorak. Hier bewies der Chor, dass er fähig ist, die unterschie­dlichsten dynamische­n Klangfarbe­n perfekt darzustell­en.

Zwischen den Musikstück­en gab es Glückwünsc­he der Kirchengem­einde durch Pfarrerin Johanna Rodrian. Die Vorstandsm­itglieder steuerten Textbeiträ­ge zur Geschichte, den Konzerten und den Freizeiten des 1958 gegründete­n Chores bei. Das Publikum entließ den Posaunench­or mit Standing Ovations und erhielt dafür zwei Zugaben.

 ?? Foto: Jan-David Münzmaier ?? Mit einem Konzert feierte der Posaunench­or Leipheim in St. Veit sein 60-jähriges Bestehen.
Foto: Jan-David Münzmaier Mit einem Konzert feierte der Posaunench­or Leipheim in St. Veit sein 60-jähriges Bestehen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany