Guenzburger Zeitung

Zum zweiten Mal Dekan

Kirche Klaus Bucher aus Breitentha­l wird von Bischof Konrad Zdarsa für das Dekanat Günzburg ernannt. Vor Jahren hinderten ihn äußere Umstände daran, das Amt anzutreten

- Interview: Christian Gall

Herr Bucher, inwiefern bringt es für Sie Veränderun­gen mit, dass Sie nun vom Prodekan zum Dekan geworden sind?

Klaus Bucher: Da ich ein sehr gutes mitbrüderl­iches Verhältnis zu Dekan Martin Finkel hatte, haben wir in den letzten Jahren vieles gemeinsam überlegt und geplant. Er hat es geschafft, die beiden Dekanate Günzburg und Krumbach zu einer Einheit zusammenzu­führen. Darum kann ich zusammen mit den Priestern, Diakonen und Mitarbeite­rn gut auf dieser Basis weiter arbeiten. Ich glaube, immer wichtiger wird es, dass die Geistliche­n sich als „Presbyteri­um“, als Gemeinscha­ft erfahren, die auch aufeinande­r schaut und sich trägt.

Wann haben Sie selbst von Ihrer Ernennung erfahren und wie war Ihre Reaktion?

Bucher: Als ich am Dienstag aus der Schule kam, teilte mir die Pfarrsekre­tärin mit, ich solle beim Herrn Generalvik­ar zurückrufe­n. Er hat mir dann mitgeteilt, dass das Votum der Vorschlags­berechtigt­en ziemlich eindeutig gewesen sei und der Herr Bischof mich bitte, dieses Amt zu übernehmen. Da hab ich gedacht, wenn die Mitbrüder, die Mitarbeite­r und der Bischof es mir zutrauen, darf ich nicht ablehnen. Ganz fremd sind mir die Aufgaben ja nicht, da ich sie in den letzten Monaten schon als Prodekan übernommen hatte.

Das Dekanat umfasst ein sehr großes Gebiet und viele Aufgabenbe­reiche. Finden Sie dennoch genügend Zeit für Ihre Heimatpfar­rei in Breitentha­l? Bucher: Ich hoffe es. Und ich kann mich in jeder der fünf Pfarreien unserer Pfarreieng­emeinschaf­t auf gute Mitarbeite­r stützen. Überall gibt es Menschen, die sich ehrenamtli­ch in einer Weise einsetzen, für die ich nur dankbar sein kann. Auf die vertraue ich und dann werden wir das schon schaffen. Unterstütz­ung bekomme ich auch von Pater Stanislaus Rutka, der dem Dekanat als Aushilfspr­iester zur Verfügung steht und ich bin froh, dass Geistliche­r Rat Karl Thoma oder Pfarrer Daniel Schmidt immer zur Hilfe bereit sind.

Im Jahr 2012 haben Sie Bischof Zdarsa darum gebeten, Ihre damalige Ernennung zum Dekan rückgängig zu machen. Als Grund gaben Sie gesundheit­liche Gründe an und ergänzten mit der Aussage, dass die neue Aufgabe zu groß für Sie sei. Wie kommt es, dass Sie die Ernennung nun annehmen? Bucher: Damals ist viel zusammen gekommen. Hier in den Pfarreien liefen einige Sanierungs­arbeiten neben dem „normalen Betrieb“, in meiner Familie waren wir Kinder durch die letzte Phase der Demenzerkr­ankung meiner Mutter sehr in Anspruch genommen und die Fusion der beiden selbststän­digen Dekanate mit eigenen Prägungen und Vorstellun­gen lief auch nicht reibungslo­s ab. Als sich dann noch meine chronische Darmentzün­dung heftig meldete, verließ mich der Mut und ich bekam Angst.

In den letzten Jahren ist viel gewachsen. Bei aller Unterschie­dlichkeit ziehen wir doch an einem Strang im Dekanat. Manches hat sich eingespiel­t. Vor meiner Priesterwe­ihe habe ich oft gebetet: „Lieber Gott, ich schenk Dir meinen guten Willen und das bisschen Kraft, das ich habe. Du musst das Beste daraus machen und mir helfen, dass was Gutes dabei heraus kommt!“Eine meiner Lieblingsf­iguren im Neuen Testament ist der kleine Bub, der Jesus seine fünf Brote und zwei Fische bringt. Manchmal komm ich mir vor wie der. Wenn ich das bisschen, was ich kann und habe, Jesus hinhalte, dann macht er was draus. Darauf vertraue ich auch in Zukunft.

 ?? Foto: Michael Lecheler ?? Klaus Bucher wurde zum Dekan ernannt. Damit ist er für das Dekanat Günzburg mit seinen insgesamt 76 Pfarreien zuständig. Völlig neu ist diese Aufgabe nicht für ihn – seit dem Jahr 2013 war er Prodekan.
Foto: Michael Lecheler Klaus Bucher wurde zum Dekan ernannt. Damit ist er für das Dekanat Günzburg mit seinen insgesamt 76 Pfarreien zuständig. Völlig neu ist diese Aufgabe nicht für ihn – seit dem Jahr 2013 war er Prodekan.

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