VfL-Talente bangen um ihre Zukunft
Nachwuchs Reformpläne des Verbands bereiten Günzburg vor dem Spiel gegen Pforzheim Sorgen
Günzburg Nächster schwerer Gegner für die VfL-Talente: Am Samstag um 16 Uhr treten die Günzburger A-Junioren in der Bundesliga beim Viertliga-Nachwuchs der SG Pforzheim/Eutingen an. Die Spielgemeinschaft schrammte in der Vorsaison knapp am Aufstieg in die Dritte Liga vorbei und hat seit vielen Jahren einen großen Namen im Jugendspitzensport. Teilnahmen an deutschen Meisterschaften und die Dauerpräsenz in den höchsten Ligen mit etlichen Reservemannschaften spiegeln die Erfolgsgeschichte.
Auch in dieser Saison stehen die Schützlinge von Alexander Lipps trotz großer Verletzungsprobleme mit 10:2-Punkten mit an der Tabellenspitze der Süd-Bundesliga. Lediglich dem SV 64 Zweibrücken mussten sich die Badener knapp mit 19:21 geschlagen geben. Am vergangenen Wochenende machten sie bei den heimstarken Konstanzern mit 34:25 kurzen Prozess. Da wartet in der Konrad-Adenauer-Halle also ein richtiger Brocken auf die VfLJungs um Trainer Sandro Jooß.
Nachdem zu Saisonbeginn Personalprobleme der Spielkontinuität nicht guttaten und auch die umfangreiche taktische Vorbereitung auf die Gegner für die Spieler gewöhnungsbedürftig war, läuft es seit der knappen Niederlage in Bittenfeld beim VfL-Nachwuchs deutlich besser. Beim jüngsten Heimspiel (35:28) waren es ein paar unnötige Fehler, die den Gegner immer wieder zurückkommen ließen. Insgesamt passte aber die Spielanlage, das System ist nun verinnerlicht. Gerade Rückraum und Kreis hatten ein ganz gutes Spiel abgeliefert und die Angriffsstärken der HABO Bottwartal JSG wurden immerhin eingeschränkt. Nun dürfen sich die Weinroten erneut mit einem TopTeam messen. Die AußenseiterRolle bietet schließlich auch Chancen, vor allem aber den Luxus, bei Rückständen in Schlagdistanz stets zufrieden agieren zu können. Vielleicht kann man ja mithalten und im entscheidenden Moment wie weiland David die Schleuder gegen den riesigen Goliath entscheidend ansetzen? An Kampfbereitschaft und Mut wird es nicht fehlen.
Neben dem reinen Sport sind an diesem Wochenende bange Blicke Richtung Deutscher Handballbund (DHB) gerichtet. Der Spitzenverband, angeführt von Chef-Bundestrainer-Nachwuchs Jochen Beppler, macht sich für eine Neugliederung der Jugendbundesligen stark. Sie sollen deutlich reduziert, teilweise gar abgeschafft werden. Hintergrund ist die Überbelastung von Jugendnationalspielern, die in der Jugendbundesliga, bei Zweit- und Drittligisten sowie in den Auswahlteams körperlich verschlissen werden. Doch anstatt dass die höherklassigen Aktiventrainer verantwortungsvoll mit ihren Top-Talenten umgehen und sie nicht ständig doppelt und dreifach einsetzen, versucht man das Problem zu lösen, indem man das Erfolgsmodell Jugendbundesliga zurückschraubt.
Auch den Standort Günzburg würde eine Umstrukturierung wohl hart treffen. Womöglich wäre sie gar das Ende der erfolgreichen A-Junioren. VfL-Cheftrainer Hofmeister hofft deshalb, dass der Bayrische Handballverband guten Einfluss auf die Entscheidung nehmen kann.