Harte Landung für den Nachwuchs
Günzburger Junioren machen es beim Tabellenzweiten spannend bis zum Schluss
Es war ein ausgeglichenes A-Jugend-Bundesligaspiel auf gutem Niveau, das die rund 100 Zuschauer in der Konrad-AdenauerHalle der Goldstadt Pforzheim zu sehen bekamen. Allerdings erneut mit dem schlechteren Ende für die Handballtalente des VfL Günzburg. Dabei zeigte das Team um Trainer Sandro Jooß gegen die SG Pforzheim/Eutlingen erneut eine starke Leistung gegen eines der Topteams der Südstaffel und verlangte dem Gegner alles ab. Am Ende sollte die stärkere Torhüterleistung sowie eine kurze Schwächephase in der Mitte der zweiten Halbzeit den Ausschlag geben für den knappen 29:27-Heimsieg des aktuellen Tabellenzweiten aus Pforzheim.
Den besseren Start ins Spiel hatte der Gastgeber und konnte schnell durch den Toptorschützen Leon Gerstner mit 2:0 in Führung gehen. Es entwickelte sich in der Anfangsphase ein offener Schlagabtausch, bei dem die Angriffsreihen stark dominierten und auch beide Torhüter keine Hand an den Ball bekamen. zehn Minuten schaffte Günzburg dann erstmals den Ausgleich. Frieder Bandlow traf per Siebenmeter zum 6:6.
Pforzheim erhöhte nun wieder den Druck, konnte sich aber maximal auf drei Treffer absetzen, da der VfL meist gute Lösungen fand gegen die unangenehm zu spielende 3:2:1-Deckung der Gastgeber. In der Defensive fand der VfL aber an diesem Tag zu selten Zugriff und auch beide Torhüter konnten nur teilweise unterstützen, sodass Pforzheim sich nach 25 Minuten auf 15:12 absetzen konnte. Unermüdlich kämpften die Günzburger weiter und konnten bis zur Pause durch Jonathan Stegmann von Rechtsaußen und nach clever ausgespieltem letztem Angriff vor der Halbzeit durch Bandlow auf 15:14 verkürzen.
Trainer Jooß appellierte in der Halbzeit, weiter geduldig zu spielen und an die Chance zu glauben. Johannes Rosenberger eröffnete die zweite Halbzeit mit einem Rückraumtreffer und der erneut starke Devin Ugur erzielte den 16:16-Ausgleich in Überzahl. Die Gastgeber blieben aber weiter konsequent im Angriff und schlossen Mitte der zweiten Hälfte nahezu jeden Angriff mit einem Tor ab. Auch mehrere Abwehrumstellungen und Torhüterwechsel des VfL änderten daran wenig. Zudem steigerte sich der Pforzheimer Torwart in dieser Phase enorm und konnte mehrere starke Bälle sowie einen Siebenmeter paNach rieren. So setzte sich der Favorit über 22:19 und 26:20 nach 50 Minuten auf sechs Tore ab. Günzburg kam durch einen Drei-Tore-Lauf durch David Pfetsch, Rosenberger und Ugur sowie stärkerer Deckung und einer starken Torwartleistung von Fabio Bruno wieder heran. Beim 27:24 war man sechs Minuten vor dem Ende wieder in Schlagdistanz. Nach der Auszeit von Pforzheim erzielten diese direkt einen Treffer, der prompt mit schnellem Anspiel durch Ugur zum 28:25 beantwortet wurde. Der VfL warf jetzt alles in die Waagschale. Trainer Jooß stellte auf eine 4:2-Deckung um und Günzburg konnte 90 Sekunden vor dem Ende durch Stegmann auf 29:27 verkürzen. Der Druck auf Pforzheim stieg. Die Gastgeber spielten langen Angriff, konnten diesen zwar nicht mit einem Tor abschließen, nahmen aber viel Zeit von der Uhr.
20 Sekunden vor dem Ende scheiterte ein Kempaversuch des VfL und die über 60 Minuten einen Tick besseren Pforzheimer standen als knapper Sieger fest. Der VfL zeigte aber erneut eine handballerisch wie kämpferisch starke Leistung gegen eines der Topteams der Liga und darf optimistisch in das bayerische Derby gegen den Tabellenletzten Handballakademie Bayern in der heimischen Rebayhalle gehen. (zg)