Mit der Winterzeit bricht auch der Winter herein
Kaum wird die Uhr umgestellt, fällt im Landkreis der erste Schnee. Die Feuerwehren rücken innerhalb weniger Stunden Dutzende Male aus und beseitigen umgestürzte Bäume
Kaum wurde die Uhr umgestellt, fiel im Landkreis der erste Schnee. Die Feuerwehren mussten in kurzer Zeit 22-mal ausrücken.
Die Uhr war am Sonntagmorgen kaum von Sommer- auf Winterzeit umgestellt, da fiel der bisherige Dauerregen plötzlich als Schnee vom Himmel. Ab sechs Uhr in der Früh ging eine Alarmierung nach der anderen bei der Leitstelle ein, Feuerwehren im gesamten Landkreis mussten ausrücken und umgestürzte Bäume von Straßen und auch Bahngleisen beseitigen.
Kreisbrandrat Robert Spiller hatte von den zahlreichen Alarmierungen am frühen Sonntagmorgen gar nichts mitbekommen. Sein Handy sei bislang still geblieben, normalerweise sei er einer der Ersten, der bei Einsätzen informiert werde. „Alles ganz ruhig“, teilte er auf Anfrage unserer Zeitung mit. Beim zweiten Anruf wurde er jedoch stutzig und stellte fest, dass sein Handy gestreikt hatte: Tatsächlich waren in der Zwischenzeit 22 Einsätze aufgelaufen, zwischen 5.59 und 10.16 Uhr waren die Feuerwehrmänner im ganzen Landkreis im Dauereinsatz.
In Oberrohr etwa ging nichts mehr voran, Feuerwehrleute mussten die Ortsdurchfahrt sperren, da abgebrochene Äste auf der Straße lagen. „Im ganzen Landkreis haben die Feuerwehren heute eine Menge zu tun“, sagte der Erste Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Thannhausen, Karl Heinz Pfitzmayr. Gemeinsam mit der Feuerwehr Oberrohr entfernten Rettungskräfte die Äste von der Fahrbahn und sägten mithilfe einer Drehleiter bruchgefährdete Äste von Bäumen.
Hauptproblem war aus Sicht von Kreisbrandrat Spiller, dass viele Laubbäume noch nicht ihre Blätter verloren haben, zudem der Schnee schwer und nass war und somit Äste deutlich schneller brachen. Auch Bahngleise blieben vom Wetterumschwung nicht verschont, bei Offingen musste die Feuerwehr einen umgestürzten Baum von den Gleisen beiseiteschaffen und herunterhängende Äste absägen.
Der Zugverkehr wurde laut Spiller aber zumindest an dieser Stelle nicht beeinträchtigt. Die Deutsche Bahn teilte jedoch mit, dass es aufgrund mehrerer witterungsbedingter Störungen im gesamten Allgäu zu Beeinträchtigungen kam. Dies wirkte sich auch auf den Nachbarlandkreis aus, im Bereich Senden und Weißenhorn verspäteten sich diverse Züge.
Wie Günzburgs Stadtbrandrat Christian Eisele berichtete, war die Feuerwehr Günzburg ab 7.19 Uhr wegen umgestürzter Bäume im Donaubrunnenweg, im Geisloherweg und auf der B16 im Einsatz. Auch bei Kleinkötz waren in der MunaSenke Bäume umgestürzt. Ausrücken mussten zudem die Feuerwehren in Haldenwang, Mindelaltheim, Wettenhausen und Rieden/Kötz.
Alles in allem ist der Landkreis Günzburg in den Augen von Kreisbrandrat Spiller glimpflich davongekommen. Schnee um diese Jahreszeit sei nichts Ungewöhnliches, der Wetterdienst habe außerdem seit Tagen davor gewarnt. Ganz offensichtlich ist dies auch bei den Autofahrern angekommen, laut Polizei-Einsatzzentrale des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West passierte im Landkreis Günzburg lediglich ein Unfall infolge von Schneeglätte. Auf der Staatsstraße 2510 zwischen Kleinanhausen und Limbach war kurz vor 7 Uhr eine 20-jährige Autofahrerin nach links von der Fahrbahn abgekommen. Ihr Auto musste abgeschleppt werden, die junge Frau blieb unverletzt.
„Solange es so ausgeht wie jetzt, können wir froh sein“, fasste es Spiller zusammen.