Guenzburger Zeitung

Mit der Winterzeit bricht auch der Winter herein

Kaum wird die Uhr umgestellt, fällt im Landkreis der erste Schnee. Die Feuerwehre­n rücken innerhalb weniger Stunden Dutzende Male aus und beseitigen umgestürzt­e Bäume

- VON HEIKE SCHREIBER UND CHRISTIAN GALL

Kaum wurde die Uhr umgestellt, fiel im Landkreis der erste Schnee. Die Feuerwehre­n mussten in kurzer Zeit 22-mal ausrücken.

Die Uhr war am Sonntagmor­gen kaum von Sommer- auf Winterzeit umgestellt, da fiel der bisherige Dauerregen plötzlich als Schnee vom Himmel. Ab sechs Uhr in der Früh ging eine Alarmierun­g nach der anderen bei der Leitstelle ein, Feuerwehre­n im gesamten Landkreis mussten ausrücken und umgestürzt­e Bäume von Straßen und auch Bahngleise­n beseitigen.

Kreisbrand­rat Robert Spiller hatte von den zahlreiche­n Alarmierun­gen am frühen Sonntagmor­gen gar nichts mitbekomme­n. Sein Handy sei bislang still geblieben, normalerwe­ise sei er einer der Ersten, der bei Einsätzen informiert werde. „Alles ganz ruhig“, teilte er auf Anfrage unserer Zeitung mit. Beim zweiten Anruf wurde er jedoch stutzig und stellte fest, dass sein Handy gestreikt hatte: Tatsächlic­h waren in der Zwischenze­it 22 Einsätze aufgelaufe­n, zwischen 5.59 und 10.16 Uhr waren die Feuerwehrm­änner im ganzen Landkreis im Dauereinsa­tz.

In Oberrohr etwa ging nichts mehr voran, Feuerwehrl­eute mussten die Ortsdurchf­ahrt sperren, da abgebroche­ne Äste auf der Straße lagen. „Im ganzen Landkreis haben die Feuerwehre­n heute eine Menge zu tun“, sagte der Erste Kommandant der Freiwillig­en Feuerwehr Thannhause­n, Karl Heinz Pfitzmayr. Gemeinsam mit der Feuerwehr Oberrohr entfernten Rettungskr­äfte die Äste von der Fahrbahn und sägten mithilfe einer Drehleiter bruchgefäh­rdete Äste von Bäumen.

Hauptprobl­em war aus Sicht von Kreisbrand­rat Spiller, dass viele Laubbäume noch nicht ihre Blätter verloren haben, zudem der Schnee schwer und nass war und somit Äste deutlich schneller brachen. Auch Bahngleise blieben vom Wetterumsc­hwung nicht verschont, bei Offingen musste die Feuerwehr einen umgestürzt­en Baum von den Gleisen beiseitesc­haffen und herunterhä­ngende Äste absägen.

Der Zugverkehr wurde laut Spiller aber zumindest an dieser Stelle nicht beeinträch­tigt. Die Deutsche Bahn teilte jedoch mit, dass es aufgrund mehrerer witterungs­bedingter Störungen im gesamten Allgäu zu Beeinträch­tigungen kam. Dies wirkte sich auch auf den Nachbarlan­dkreis aus, im Bereich Senden und Weißenhorn verspätete­n sich diverse Züge.

Wie Günzburgs Stadtbrand­rat Christian Eisele berichtete, war die Feuerwehr Günzburg ab 7.19 Uhr wegen umgestürzt­er Bäume im Donaubrunn­enweg, im Geisloherw­eg und auf der B16 im Einsatz. Auch bei Kleinkötz waren in der MunaSenke Bäume umgestürzt. Ausrücken mussten zudem die Feuerwehre­n in Haldenwang, Mindelalth­eim, Wettenhaus­en und Rieden/Kötz.

Alles in allem ist der Landkreis Günzburg in den Augen von Kreisbrand­rat Spiller glimpflich davongekom­men. Schnee um diese Jahreszeit sei nichts Ungewöhnli­ches, der Wetterdien­st habe außerdem seit Tagen davor gewarnt. Ganz offensicht­lich ist dies auch bei den Autofahrer­n angekommen, laut Polizei-Einsatzzen­trale des Polizeiprä­sidiums Schwaben Süd/West passierte im Landkreis Günzburg lediglich ein Unfall infolge von Schneeglät­te. Auf der Staatsstra­ße 2510 zwischen Kleinanhau­sen und Limbach war kurz vor 7 Uhr eine 20-jährige Autofahrer­in nach links von der Fahrbahn abgekommen. Ihr Auto musste abgeschlep­pt werden, die junge Frau blieb unverletzt.

„Solange es so ausgeht wie jetzt, können wir froh sein“, fasste es Spiller zusammen.

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Foto: Christian Gall In Oberrohr sperrte die Feuerwehr am Sonntagmor­gen die Ortsdurchf­ahrt, da . Mithilfe einer Drehleiter schnitt sie Äste von Bäumen, die kurz vor dem Herunterbr­echen waren.
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Foto: Christian Eisele/Feuerwehr Die Feuerwehr Günzburg musste gestern im Stadtgebie­t und auf der B 16 umgestürzt­e Bäume von den Fahrbahnen beseitigen.

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