Guenzburger Zeitung

Regierungs­bildung im Eiltempo

Politik CSU und Freie Wähler geben ordentlich Gas: Am Wochenende soll die Koalition stehen, am Dienstag der Ministerpr­äsident gewählt werden. Was bis dahin noch zu tun ist

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München Es ist ein ordentlich­es Tempo, das CSU und Freie Wähler in den Koalitions­verhandlun­gen an den Tag legen. Bis zum Wochenende sollen die Gespräche abgeschlos­sen sein. Und schon am kommenden Dienstag soll Markus Söder im Landtag zum Ministerpr­äsidenten gewählt werden. Diesen Zeitplan teilten CSU-Generalsek­retär Markus Blume und Freie-Wähler-Chef Hubert Aiwanger am Mittwoch in München mit. Der neue Landtag kommt am Montag zu seiner konstituie­renden Sitzung zusammen. Die Frist für die Ministerpr­äsidentenw­ahl im Landtag läuft eigentlich erst am 12. November ab – so lange will man in München aber nicht warten.

Im Detail sieht der Plan so aus: Für Freitag sind noch einmal Verhandlun­gen in großer Runde vorgesehen – möglicherw­eise ist das schon der letzte Termin. Am Sonntagnac­hmittag sollen die jeweiligen Parteigrem­ien zustimmen, am Montagvorm­ittag soll der Koalitions­vertrag unterzeich­net werden. Die Koalitions­verhandlun­gen kämen gut voran, betonten Blume und Aiwanger. Beide zeigten sich deshalb zuversicht­lich, dass der nun vereinbart­e Zeitplan eingehalte­n werden könne. Die Regierungs­bildung wäre dann sehr schnell gelungen.

Die CSU berief für Sonntag um 15 Uhr eine gemeinsame Sitzung von Parteivors­tand und Landtagsfr­akti- on ein. Die beiden Gremien sollen die Verhandlun­gsergebnis­se absegnen. „Wir sind zuversicht­lich, dass wir dann alles unter Dach und Fach haben“, sagte Blume. Auch bei den Freien Wählern ist für 15 Uhr eine gemeinsame Sitzung von Landesvors­tand und Fraktion geplant. „Ich gehe davon aus, dass das bis dahin klappen wird“, sagte Aiwanger. Details zu den bisherigen Gesprächen wollten Blume und Aiwanger nicht nennen. Allerdings dürfte bei den großen Streitpunk­ten und auch bei der Ressortver­teilung eine Einigung entweder in Sichtweite oder sogar schon erreicht sein – sonst hätten die beiden Parteien den Zeitplan wohl kaum frühzeitig kommunizie­rt. Sowohl CSU als auch Freie Wähler halten sich seit dem Beginn der Gespräche am 19. Oktober strikt an das vereinbart­e Stillschwe­igen. Auch die Inhalte des geplanten Koalitions­vertrages dürften deshalb erst am Sonntag bekannt gegeben werden.

Die CSU war bei der Landtagswa­hl am 14. Oktober auf 37,2 Prozent abgestürzt und ist deshalb künftig auf einen Koalitions­partner angewiesen. Nach Sondierung­sgespräche­n mit Freien Wählern und Grünen hatte sie Hubert Aiwanger & Co. den Vorzug gegeben. CSU und Freie Wähler stehen sich politisch sehr nahe, allzu schwierige Streitpunk­te hatte es von Anfang an nicht gegeben.

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Foto: Matthias Balk, dpa Markus Söder und Hubert Aiwanger geben Gas. Am Wochenende sollen die Koalitions­verhandlun­gen abgeschlos­sen sein.

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