Warum haben neue Autoreifen Streifen?
Frage der Woche Karl hat sie gestellt, wir haben eine Antwort für ihn gefunden
Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Karl: „Warum sind auf den neuen Reifen unseres Autos am Rand des Profils so bunte Streifen?“
Lieber Karl, ich wette, diese Frage haben sich schon viele Autobesitzer gestellt und die meisten haben sich bestimmt nicht um eine Antwort gekümmert. Mir ging es auch so. Wie gut also, dass du diese Frage nun dem Capito-Team gestellt hast.
Da ich zwar Reifenbesitzerin aber kein Reifenprofi bin, habe ich einen Experten angerufen. Und zwar Klaus Engelhart von der großen Reifenherstellerfirma Continental in Hannover. Der Pressesprecher verrät sofort: „Die Streifen sind nur bei der Herstellung wichtig.“Und dann erklärt er, dass ein Autoreifen aus neun Teilen zusammengebaut wird.
Einer dieser Bauteile ist der Laufstreifen, aus dem mal das Profil des Autoreifens wird. Er sieht anfangs aus wie eine lange, schwarze Bandnudel. Davon werden dann Stücke abgeschnitten und zusammen mit acht weiteren Gummiteilen zu einem Reifen vulkanisiert. Vulkanisieren bedeutet so viel wie unter großer Hitze verbinden oder zusammenbacken. In der Vulkanisierform entstehen auch die Rillen des Reifenprofils.
Auf diesem Laufstreifen also gibt es verschiedenfarbige Linien. „Durch die Farbkombination wissen wir, welche GummiMischung der Laufstreifen hat“, erklärt Klaus Engelhart. Bei Reifen gibt es nämlich Unterschiede. Sommerreifen haben beispielsweise eine härtere Mischung als Winterreifen. Sie wurden nach einem anderen Rezept hergestellt. Warum? Damit sie bei hohen oder niedrigen Temperaturen funktionieren und ein Auto damit gut beschleunigen und auch bremsen kann.
Der Fahrer merkt beim Fahren aber nichts von den bunten Streifen. Und zu sehen sind diese Linien auch nicht lange. „Nach 120 bis 200 Kilometern ist die Farbe runter“, sagt Klaus Engelhart – dann ist der Reifen nur noch grau-schwarz.
Lea Thies, Capito-Team