Guenzburger Zeitung

Exportstop­p gefährdet Werft-Jobs

Lürssen sollte 20 Boote für Saudi-Arabien bauen

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Der Rüstungsex­portstopp der Bundesregi­erung für Saudi-Arabien könnte bis zu 20 Patrouille­nboote der Wolgaster Lürssen-Werft treffen und hunderte Arbeitsplä­tze gefährden. Von den 35 von dem Königreich bei der Lürssen AG bestellten Booten sind erst 15 ausgeliefe­rt. Die Schiffe 16 und 17, deren Auslieferu­ng bereits im März genehmigt worden war, sind fertiggest­ellt. Sie sollten ursprüngli­ch im November nach Saudi-Arabien gehen. Der Bau von acht weiteren Schiffen hat auf der Werft in Mecklenbur­g-Vorpommern mit ihren etwa 300 Mitarbeite­rn bereits begonnen.

Derzeit wird geprüft, ob der Exportstop­p auch die Geschäfte betrifft, für die es schon eine Vorgenehmi­gung gibt. Sollte sich die Regierung dafür entscheide­n, würde das die Patrouille­nboote aus Wolgast betreffen. Dabei handelt es sich um die größte öffentlich bekannte deutsche Rüstungspr­oduktion für die saudi-arabischen Streitkräf­te. Der Wert eines Bootes wird auf 20 Millionen Euro geschätzt. Die Werft ist der größte industriel­le Arbeitgebe­r und der größte Gewerbeste­uerzahler in der 12000 Einwohner zählenden Stadt Wolgast an der Ostsee.

Der Kampf um die Arbeitsplä­tze in dem Ort bringt auch die SPD in Berlin in die Zwickmühle. Im Zuge der Khashoggi-Affäre sind nämlich die Rufe nach einem kompletten Exportstop­p innerhalb der SPD wieder lauter geworden.

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