Guenzburger Zeitung

Streit um Kloster: Vatikan greift ein

Unverständ­nis im Erzbistum

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Überraschu­ng im Ringen um die Zukunft von Kloster Reutberg: Die vatikanisc­he Ordenskong­regation hat eine apostolisc­he Kommissari­n für das oberbayeri­sche Kloster ernannt. Das bestätigte ein Sprecher des Erzbistums München und Freising und sprach von einer „erstaunlic­hen 180-GradWendun­g“, die „in völligem Widerspruc­h steht zu dem, was bislang aus Rom verlangt wurde“. 2016 habe die Kongregati­on das Erzbistum angewiesen, die Auflösung der Gemeinscha­ft vorzuberei­ten. Nach Angaben des Sprechers wurden dem Erzbistum keine Gründe genannt, der römische Entscheidu­ngsprozess sei „für uns als Kirche vor Ort nicht transparen­t“. Das Erzbistum München und Freising sei „im Augenblick nicht für Reutberg zuständig“. Die Verantwort­ung liege in Rom.

Auf dem Reutberg wohnen seit 2015 nur noch zwei Franziskan­erinnen, eine von ihnen ist hochbetagt und pflegebedü­rftig. Im Sommer hatte eine Unterstütz­ergruppe aus der Gemeinde Sachsenkam im Münchner Ordinariat 6000 Unterschri­ften zum Erhalt des Klosters übergeben. (kna)

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