Der kleine Julian ist gestorben
Das Kind litt an einer aggressiven Form von Leukämie. 5000 Menschen ließen sich typisieren, um dem Buben aus dem Landkreis Donau-Ries zu helfen
Das Schicksal des kleinen Julian hat die Menschen weit über seine Heimat, den Landkreis DonauRies, hinaus bewegt. Tausende spendeten seit Anfang des Jahres Geld oder ließen sich typisieren, um dem an Leukämie erkrankten Buben und dessen Familie zu helfen. Jetzt kam die Schocknachricht: Julian ist gestorben.
Dabei schien sich in den vergangenen Monaten alles in eine positive Richtung zu entwickeln. Nach einem Aufruf ließen sich im Februar 5000 Menschen typisieren, weil sie Julian helfen wollten. Im März diesen Jahres fand sich ein sogenannter „genetischer Zwilling“, der für ihn Stammzellen spenden konnte. Ende desselben Monats fand die Transplantation im Universitätsklinikum Ulm statt. Vier Wochen später war klar, dass die ersten Zellen angewachsen sind. Und mit jedem Tag, an dem es keine Probleme gab, sank die Wahrscheinlichkeit, dass die Transplantation nicht geklappt hat.
Der Bub war im Juni 2017 auf die Welt gekommen. Er sei „kerngesund“gewesen, sagte der Vater Chris- tian Bosch in einem Gespräch mit unserer Zeitung. Dann bekam er grippeähnliche Symptome. Husten, Schnupfen, Fieber. Anschließend sei die Körpertemperatur auf 41 Grad gestiegen. In der Kinderklinik in Neuburg wurde Blut abgenommen. Wenig später das Ergebnis: Verdacht auf Blutkrebs. Am Klinikum in Augsburg bestätigten sich die schlimmsten Befürchtungen. Tags darauf wurde Julian operiert, damit ein Katheter für die weitere Behandlung gelegt werden konnte. Es folgten drei Chemotherapien. Die Blutwerte stabilisierten sich.
Julians Eltern war immer bewusst, dass es bei der aggressiven Form der Leukämie zu einem Rückfall kommen kann. „Es ist leider sehr wahrscheinlich, dass sich wieder Krebszellen bilden“, sagte der Vater gegenüber unserer Zeitung im vergangenen April. Nun hat Julian den Kampf gegen den Krebs verloren. In Bayern soll im Internet eine Meldestelle für antisemitische Vorfälle eingerichtet werden. Sie soll Ende des ersten Quartals 2019 freigeschaltet werden, teilte der Antisemitismusbeauftragte der Staatsregierung, Ludwig Spaenle (CSU), am Freitag mit. Die Meldestelle solle ein „niederschwelliges Melderegister für Vorfälle, in denen jüdische Bürgerinnen und Bürger gemobbt, bedroht und angegriffen werden“, sein.