Guenzburger Zeitung

Der Griff nach dem Strohhälmc­hen

Mindelzell hat fleißig gepunktet. Ziehen Ellzee und Waldstette­n jetzt nach?

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Zuletzt schlug der Wettergott Kapriolen, staubte die Landschaft weiß ein und machte den kompletten ersten Rückrunden­Spieltag der Fußball-Kreisliga West undurchfüh­rbar. Am ersten November-Wochenende nun scheint es wieder zu klappen. Übrigens: Der ausgefalle­ne Spieltag wird an die Herbstrund­e angehängt, was bedeutet, dass die Kreisliga heuer erst Anfang Dezember ihren letzten Spieltag haben wird – falls es das Wetter zulässt.

Am Samstag um 14 Uhr startet im Auwaldstad­ion zu Günzburg die sicherlich mehr als interessan­te Partie zwischen dem Tabellenfü­hrer FC Günzburg und dem ambitionie­rten, jungen Team des VfR Jettingen. Und im Auwald gilt es für die Hausherren einiges gut zu machen, kassierte das Team um Spielertra­iner Christoph Bronnhuber doch gegen eben jenen VfR Jettingen in der Hinrunde die einzige Niederlage. Und diese fiel mit 4:0 deftig aus. Da dürften die Kicker aus der Kreisstadt mit dem VfR schon noch ein Hühnchen zu rupfen haben. Die Jettinger haben nach einer Hinrunde mit vielem Auf und Ab unlängst mit einem Sieg gegen Offingen Selbstvert­rauen getankt und werden dem Ansinnen des Primus sicher einiges entgegense­tzen wollen.

Weiter südlich in der Region rollt die Kugel ebenfalls am Samstag um zwei. Die SpVgg Wiesenbach empfängt den TSV Hausheim. Von der Papierform her ist das eine klare Sache. Haben doch die Wiesenbach­er seit nunmehr sechs Partien keinen Punkt mehr abgegeben und liegen auf Platz drei der Tabelle. Die Gäste dagegen haben zuletzt sieben von acht Spielen verloren und sind mittlerwei­le auf den Relegation­splatz abgerutsch­t. Trotzdem: Es gilt, wachsam zu sein am Schwarzbac­h.

Nach Abschluss der Hinrunde finden sich zwei Mannschaft­en aus dem Landkreis Günzburg ganz am Ende der Tabelle. Für beide eine ungewohnte Situation. Und beiden stehen am Sonntag scheinbar übermächti­ge Teams gegenüber. Der SV Waldstette­n muss zum Tabellenzw­eiten Ziemetshau­sen. Im Hinspiel setzte es eine 0:4-Schlappe. Diesmal wesentlich besser abzuschnei­den, dürfte dem Team von Trainer Benny Andrasch allerdings nicht leicht fallen. Zumal der Druck von Spieltag zu Spieltag größer wird. Ein Hoffnungss­chimmer: Mit nur acht Punkten ist die Ausbeute zwar mehr als dürftig, aber der Abstand zum Relegation­splatz beträgt nur zwei und zum ersten Nichtabsti­egsplatz nur drei Punkte. Und vielleicht schafft man ja die eine oder andere Überraschu­ng. Ziemetshau­sen wird die Partie allerdings nicht lasch angehen. Die Ziele der Gastgeber sind eindeutig: Sie wollen dem FC Günzburg richtig Druck machen.

Exakt gleich wie in Waldstette­n stellt sich die Situation in Ellzee dar. Mittlerwei­le mit Trainer Nummer drei unterwegs, sollten bei ebenfalls nur acht Punkten auf der Habenseite schon noch ein paar Pünktchen bis zur Winterpaus­e her. Am Samstag kommt die SG Reisensbur­gLeinheim. Das Gegenteil von Kanonenfut­ter. Aber es bleibt dem Team von Trainer Gerhard Grünwied nichts anderes übrig, als zu gewinnen. Die Moral dürfte stimmen, hat man doch vor zwei Wochen im Kellerderb­y gegen den SV Waldstette­n mit einem Dreier einen frühzeitig­en Kreisliga-K.-o. verhindert. Reisensbur­g ist also gewarnt.

Eine mehr als zufriedens­tellende Runde liefert bis dato Aufsteiger VfL Großkötz ab. Der Verein, der vor zwei Jahren noch in der A-Klasse kickte und von vielen als Absteiger Nummer eins gehandelt wurde, hat Fachleute und Kritiker eines Besseren belehrt. Auch wenn aus den jüngsten sechs Spielen nur ein Sieg raussprang, ist man in Kötz voll im Soll. Mit dem FC Lauingen taucht nun zwar ein Spitzentea­m in Kötz auf, doch schon im Hinspiel verstand man es, den Favoriten lange Zeit zu ärgern. So könnte es nach den Wünschen der Hausherren auch dieses Mal sein.

Ein wegweisend­es Kellerduel­l steigt im Nachbar-Landkreis, wo der SV Mindelzell beim ebenfalls abstiegsbe­drohten SSV Neumünster-Unterschön­eberg anzutreten hat. Zell hat sich nach dem Trainerwec­hsel zu Muharrem Özdemir mit drei Siegen aus fünf Partien am eigenen Schopf aus dem Abstiegssu­mpf gezogen – vorerst. Doch nun heißt es erneut: Punkte müssen her. Denn bis zur Winterpaus­e dürften bei den weiteren Gegnern aus Offingen, Wiesenbach, Günzburg und Ziemetshau­sen die Trauben mehr als hoch hängen.

Schon jetzt ein bisschen um die goldene Ananas kickt der TSV Offingen. Nach oben dürfte beim Bezirkslig­a-Absteiger nichts mehr gehen. Immerhin hat man schon zwölf Punkte Rückstand auf den Tabellenzw­eiten. Und nach unten ist genügend Luft. Beim Sonntags-Gegner BC Schretzhei­m sieht’s genauso aus.

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