Es „droht“wieder „Streit“
Zu „Friedrich Merz will die CDU erneuern“(Seite 1) vom 31. Oktober: Wann immer in einem demokratischen Prozess sich mehrere Kandidaten um eine Funktion bewerben, wird in den Medien gern das Wort „Streit“bemüht. In Ihrem Artikel auf Seite 1 „droht“(!) ein Flügelstreit, ja sogar ein Machtkampf. Unerhört! Ein normaler politischer Prozess wird nun durch diese Wortwahl zu einer Bedrohung – und der eh schon „politikverdrossene Bürger“fühlt sich bestätigt, dass „die da oben“nichts andres können als sich streiten. Streit auf zivilisierte Weise im Sinne von Wettstreit macht jedoch das Wesen der Demokratie aus – und er „droht“nicht. Dr. Henry K. Ostberg, Augsburg