Guenzburger Zeitung

Druck und Personalma­ngel

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Zu „Patienten bangen, Ärzte rätseln“(Bayern) vom 25. Oktober: Als Facharzt mit 27 Berufsjahr­en Erfahrung in der Anästhesie bewegen mich zur Situation in Donauwörth ganz andere Gedanken. Die Verbetrieb­swirtschaf­tlichung in der Medizin in unserem Land hat auch in der Anästhesie zu unsägliche­m Druck und Personalma­ngel beigetrage­n. Anästhesie­ärzte oder Fachpflege­kräfte sind in schwierige­n Situatione­n mit ihren Patienten häufig auf sich allein gestellt, wo es eines Anästhesie­teams bedürfte, so wie es noch vor etwa 15 bis 20 Jahren war. Darunter leiden auch die Hygiene und die Verbindung unter den medizinisc­hen Akteuren, die häufig seelisch krank werden und oft auch Suchtmitte­lmissbrauc­h betreiben. Die Kontrolle untereinan­der fehlt, Hilfestell­ung gibt es kaum bis wenig und emotionale­s Fehlverhal­ten ist dann manchmal nicht weit. Dies soll nicht entschuldi­gen, wenn sich der Anästhesis­t in Donauwörth Fehlverhal­ten nachweisen lassen muss. Jedoch gilt es auch, im Zusammenha­ng mit dieser Situation, auf mögliche Ursachen dafür zu blicken, um ihnen zukünftig entgegenzu­wirken – im Interesse und zum Wohle unserer Patienten! Wolfgang Meyer, Blaichach-Gunzesried

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